Kapitel 34

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Er rannte aus dem Haus und stand plötzlich hinter mir. Jack und zwei weitere Mitbewohner stürmten auch aus dem Haus. Ich wollte sofort verschwinden.
»Lass mich in Ruhe!« wiederholte ich zum tausendsten mal. Seine Mitbewohner versuchten ihn wieder ins Haus zu zerren. Darüber war ich sehr froh. Was mir aber weniger gefallen hat, ist, dass sie gegen mich gehetzt haben. Sie versuchten mich schlecht zu reden, obwohl ich das Opfer war. Ich stand ohne Plan vor dem riesigen Haus. Ich rief Chloe an, in der Hoffnung, dass sie mich abholen kann. Beim zweiten Anruf ging sie endlich ran. Ich spürte eine große Erleichterung, als sie: „Ich hol dich ab. Ich bin sogar in der Nähe" sagte. Nach ungefähr 15 Minuten war sie auch schon da.
»Was ist los?« fragte sie besorgt.
Chloe merkte sofort, dass etwas nicht stimmt. Ich erzählte ihr von dem Streit mit Vincent, weil ich mehr über ihn erfahren wollte.
»Was ein Arschloch! Dabei sieht er so unschuldig aus« schimpfte sie. »Liebes, ich kann dir leider keinen Rat geben. Sowie es aussieht, sieht es schlecht aus. Die Wahrheit rauszufinden wird schwierig. Du musst entscheiden und ganz genau überlegen« sagte sie und versuchte mich damit zu trösten. Chloe ist so lieb. Ich bin so froh, sie als Freundin und als Mitbewohnerin zu haben.
Ein lautes klingeln unterbrach mehrfach unser Gespräch. Vincent versuchte mich telefonisch zu erreichen. »Weg mit dem Penner« sagte Chloe scherzhaft, aber meinte es eigentlich ernst. Mein Handy habe ich auf Flugmodus eingestellt, damit er mich nicht mehr mit Anrufen terrorisieren kann.
Wir hielten bei einem Bäcker an, um uns Kaffee zu holen. Anschließend fuhren wir wieder nachhause.

Es ist so viel passiert, in den letzten drei Wochen, sodass es schon unrealistisch klingt. Wenn ich jemanden von diesem Schicksal erzählen würde, dann würden sie denken, dass ich wahrscheinlich zu viele Filme geschaut habe. Schicksal? Ich glaube ich nehme dieses Wort schnell wieder zurück. Am Anfang dachte ich tatsächlich, dass das alles einfach nur Schicksal ist - ein positiver Schicksal. Für Zufälle wäre das zu viel, glaube ich. Mittlerweile weiß ich garnicht mehr was es ist. Es fühlt sich ohne ihn wieder so leer an. Wie kann es aber soweit gekommen sein? Schließlich kenne ich ihn erst ein paar Wochen.
Die restlichen Stunden verliefen relativ langweilig. Chloe wollte unbedingt etwas unternehmen, aber ich lag nur deprimiert in meinem Bett. Ich sagte ihr mehrfach, dass sie ruhig ohne mich gehen kann, aber sie blieb trotzdem wegen mir Zuhause. Sie saß die ganze Zeit in meinem Zimmer und leistete mir Gesellschaft. Ein lautes klopfen und klingeln an der Haustür weckte sofort unsere Aufmerksamkeit. Ohne zu wissen, wusste ich schon, wer sich hinter der Tür verbirgt.

Maybe soulmates?Where stories live. Discover now