Kapitel 8

809 19 5
                                    


Ich biss mir auf die Lippe und spitzte ein bisschen die Ohren. Ich wollte natürlich wissen, wer denn da so unbedingt mit ihm sprechen wollte. Auch wenn wir eben erst Sex gehabt hatten, wollte ich doch nicht gestört werden. Es war gerade so normal gewesen, wie wir uns gegenseitig ein bisschen geärgert hatten.

"Warte ...", hörte ich Satoru sagen, aber im nächsten Moment stand Grace schon im Wohnzimmer und sah mich an. Ich konnte sie ihren Blick nur erwidern. Das war nicht ihr Ernst oder? Als ihre Augen dann über meinen Körper wanderten, wurde mir erst bewusst, dass ich nur in meiner Unterwäsche hier saß.

"Hmm, einen tollen Körper hast du nicht gerade", sagte sie, was mich aufspringen ließ. Ich schnappte mir mein Kleid und wartete nicht mal eine Sekunde, um es mir wieder über den Kopf zu schieben.

"Und wer behauptet, dass du einen tollen Körper hast?", entgegnete ich.

"Makoto, du bist einfach viel zu jung, um das zu verstehen."

"Mako", korrigierte ich sie wieder.

"Grace, ich sagte dir, dass ich nicht alleine bin und dass du gehen sollst", meinte Satoru und kam auch zurück ins Wohnzimmer. Er hatte sie ja wirklich super aufgehalten. Ich sah ihn leicht wütend an. Er hatte doch gewusst, dass ich nur in Unterwäsche auf dem Sofa gewartet hatte. Ich hatte es vorgezogen von ihr nicht in solch einer Situation vorgefunden zu werden. Diesen dummen Kommentar über meinen Körper hätte sie sich auch sparen können.

"Ich hab gedacht, dass wir ein bisschen was zusammen trinken", ging Grace gar nicht mehr auf mich ein und drehte sich zu Satoru, hielt eine Flasche Wein hoch.

"Ich sagte, dass ich keine Zeit habe."

"Ja, sagtest du, aber ich hab mir trotzdem gedacht, ich komme rüber. So wie die letzten Male." Achso ... letzten Male?

"Würdest du jetzt gehen? Ich möchte mit Makoto alleine sein."

"Du solltest dich von dieser kleinen Göre nicht verführen lassen, Satoru", sagte Grace und ich glaubte mich verhört zu haben. Was hatte diese Hexe gesagt?

"Eher habe ich sie verführt", erwiderte Satoru und streckte dann seinen Arm aus, um ihr zu signalisieren, dass sie gehen sollte. "Makoto und ich sind zusammen, also kannst du das ganze getrost mir überlassen." Ich blinzelte und konnte ihn nur ansehen.

"Ihr seid zusammen?", fragte Grace noch einmal. "Du ..."

"Ja. Ich bin auf deine Flirtversuche nicht eingegangen, ansonsten wäre schon längst etwas zwischen uns passiert, also kannst du dir doch denken, dass ich kein Interesse an dir habe oder? Würdest du jetzt bitte gehen?" Grace sah noch einmal zu mir, seufzte dann und ging, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Sie ging an Satoru vorbei und ließ die Türe hinter sich ein bisschen lauter ins Schloss fallen. Satoru seufzte und kratzte sich am Hinterkopf. "Wie nervig."

"War das eine gute Idee?", fragte ich, aber er zuckte nur die Schultern.

"Sie hat dich halb nackt auf meinem Sofa gesehen, es ist besser, wenn sie weiß, dass wir zusammen sind, anstatt irgendwelche Märchen zu erzählen." Da hatte er wohl Recht und doch hatte ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Ich war dafür, dass wir uns nicht versteckten. Ich wollte das nicht, ich wollte keine Beziehung im Schatten führen, aber in unserer Situation ... in Satorus Situation durfte er sich keine Schwäche erlauben und so blöd es auch war, Liebe war eine Schwäche. Gojo musste erhaben bleiben. Ich durfte nicht zulassen, dass ihm irgendwer etwas anhaben konnte. Das durfte nicht passieren. Niemals. Er kam zu mich, packte mich sanft an der Hüfte und zog mich an sich. "Mach dir deswegen keine Gedanken. Außerdem ..." Er sah an mir herunter. "Hatte ich nicht gesagt, dass du dich nicht vom Sofa bewegen solltest?"

Jujutsu Kaisen - Verflucht nochmal! GojoxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt