Kapitel 16

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Gojos Sicht

Weitere drei Tage waren vergangen an denen ich nicht von Megumis Seite gewichen war. Zwar hatte Shoko mich auch mal ins Bett schicken wollen, aber ich hatte lieber eine Stunde auf dem ungemütlichen Stuhl schlafen wollen, als Megumi zu verlassen. Was sie allerdings geschafft hatte war, dass ich etwas aß.

Ich wollte ihr ja auch eigentlich keine Sorgen bereiten, aber ... ich hatte die ersten Tage einfach nichts runter bekommen. Lag vielleicht an den ganzen Schuldgefühlen oder an sonst etwas. Es war mir im Grunde auch egal, was es war. Es geschah mir ja Recht. Ein bisschen zu leiden schadete mir nicht, nicht nachdem ich so viel Scheiße gebaut hatte.

Ich hatte mich nach vorne gebeugt, stützte mich mit den Unterarmen auf meinen Oberschenkeln ab und starrte auf den Boden zwischen meinen Füßen.

"Bitte wach endlich auf, Megumi. Ich habe es verstanden. Ich bin einfach nicht dafür gemacht, dir ein gutes Vorbild zu sein, geschweige denn ein guter Vater, wenn ich das denn zu irgendeinem Zeitpunkt mal für dich gewesen bin. Alles was ich wollte war, dass es dir und Makoto gut geht. Ich wollte euch zu den Menschen werden lassen, die ihr sein wollt und nicht zu irgendeiner Marionette der Zenin Familie", murmelte ich vor mich her. "Scheiße. Ich liebe dich, Megumi, wach endlich auf."

"Du meinst ... du hast mich lieb, oder?", hörte ich eine sehr schwache Stimme und sah direkt auf. Megumi sah mich aus seinen grünen Augen an. Sie waren noch ein bisschen verschleiert und auch seine Stimme zeigte, dass er Schmerzen haben musste, aber ... er war wach.

"Nein, ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen." Er lachte scheppernd, musste dann husten. Ich beugte mich vor und nahm seine Hand.

"Lass das niemals Makoto hören." Erleichtert lachte ich auf, als er meine Hand drückte.

"Gib mir eine Sekunde, ich gehe Shoko holen, damit sie dir hilft", meinte ich sofort und stand auf. Ich wollte seine Hand loslassen, aber Megumi brachte all seine Kraft auf und krallte sich in meine Hand.

"Satoru, ich hab dich auch lieb." Ich nickte.

"Lass mich jetzt Shoko holen, damit es dir schnell besser geht." Auch er nickte und schloss wieder die Augen. Mein Herz war einen Gramm leichter geworden, jetzt wo er wach war. Ich würde ihn schon einmal nicht verlieren.

So schnell ich konnte lief ich durch den Gang und rief nach Shoko. Sie war direkt da und kam mit mir zurück zu Megumi. Sie kümmerte sich um ihn, gab ihm noch mehr Schmerzmittel, konnte es jetzt endlich dosieren, wo er endlich wach war.

Megumi wollte sich etwas aufsetzen, wobei ich ihm direkt half. Zwar fasste er sich sofort an den Kopf, weil Schwindel einsetzte, aber er wollte auf keinen Fall mehr liegen. Ich half ihm dann auch etwas zu trinken. Shoko wollte auch sicher gehen, dass er sofort etwas zu sich nahm und ging, um ihm etwas zu essen zu holen. Er hatte jetzt sechs Tage im Koma gelegen, er brauchte Nahrung.

"Kannst du mir aus dem Bett helfen?", fragte Megumi mich sobald Shoko aus dem Zimmer war.

"Spinnst du? Bleib lieben und ruh dich aus. Megumi, du hattest ein Schädelhirntrauma, du lagst sechs Tage im Koma, du musst erst einmal alles langsam angehen."

"Ich muss den Würfel aus den Schatten holen. Ich muss Makoto ..." Ich stockte sofort und schluckte hart.

"Megumi ... auch wenn du den Würfel jetzt aus den Schatten holst ... wir wüssten nicht, wie wir das Portal öffnen können, um Makoto da rauszuholen."

"Was? Aber ..."

"Es ist ein Gefängnis, Megumi. Und Gefängnisse sind nicht dazu da, einfach geöffnet zu werden, wenn man sie braucht. Sobald jemand in dem Gefängnisportal steckt, kommt er da nicht mehr heraus, außer ... er stirbt. Es gibt keinen Zauberspruch oder eine Hintertüre. Makoto ist ..."

Jujutsu Kaisen - Verflucht nochmal! GojoxOCWhere stories live. Discover now