Prolog

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42. Samstag, in der 9. Mondzählung:


„Nun steht nichts mehr zwischen uns und dem Silberblutrudel. Sie haben das letzte Land übernommen, das noch zwischen uns stand. Doch wir haben die stärksten Verbündeten: Das Eiskrallenrudel unter Alpha Eros kommt uns in dieser Stunde der Unsicherheit zu Hilfe.

Allen Kriegern, die mit aus dem Norden kommen ist der größte Respekt entgegenzubringen. Ich befehle allen Menschen am Tag des Angriffes das Haus nicht zu verlassen.
Morgen um 9 Uhr findet die Versammlung statt, in der alles weitere besprochen wird.

Alpha Fenrir"



Ich senkte den Brief.

Es war soweit.

„Was ist los?", fragte Tommy und gähnte. Frido war eng an ihn gekuschelt, während er mich mit seinen großen Augen anstarrte. Mein Herz verkrampfte sich, als ich ihn zudeckte.

„Wie wäre es, wenn wir morgen früh in den Wald gehen und spielen?", fragte ich, um ihn abzulenken. Seine Augen leuchteten heller, als die Kerze auf dem Nachttisch.

„Ja!", rief er und setzte sich auf. „Ich will zu den Felsen!"

„Shh", erwiderte ich und blickte zur geschlossenen Tür. Seine Freude dämpfte sich und er gähnte ein zweites Mal. „Jetzt wird geschlafen. Morgen wird ein langer Tag für uns."

Es würde Krieg geben.

„Erzählst du mir noch eine Geschichte?", fragte Tommy mit müden Augen.

„Welche möchtest du denn hören?"

„Die von dem Urwolf und dem Lycan", sagte er und starrte mich erwartungsvoll an.

Mein Herz wurde schwer. Er wuchs in dieser Welt auf. Er kannte nichts anderes als die Herrschaft der Wölfe. Und er würde wohl nie etwas anderes kennenlernen. Ein halbherziges Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

„Aber die habe ich dir doch schon hunderte Male erzählt", antwortete ich.

„Egal, nochmal."

Ich seufzte.

„Na schön...

Am Anfang der Welt, als es noch keine Menschen gab, schuf die Göttin des Mondes das erste Monster. Nach ihrem Abbild entstand der Urwolf, das erste Biest. Doch die Göttin war unzufrieden mit ihrer Kreation. Es war wild, verwüstete die Natur und ließ sich nicht zähmen. Also erschuf sie ein zweites Monster."

„Den Lycan", sagte Tommy lächelnd und ich nickte.

„Er war genauso unsterblich, jedoch nicht immun gegen Silber und Eisenkraut. Er sollte den Urwolf zur Strecke bringen und die Rudel dieser Welt beschützen. Doch der Urwolf tauchte unter und der Lycan wollte seinen eigenen Weg gehen und vernachlässigte den Auftrag. Dafür verfluchte ihn die Göttin und stahl ihm den Wolf so lange, bis er seine Bestimmung erfüllen würde."

„Aber das hat er doch noch nicht getan", sagte Tommy und drückte Frido an seine Brust.

„Diese Legende ist hunderte Jahre alt", antwortete ich und strich durch seine kastanienbraunen Haare.

„Also leben die beiden immer noch?"

„Man sagt jedenfalls, dass sie unsterblich sind... aber es sind nur die Märchen von ihnen, die niemals erlöschen. Und jetzt wird geschlafen."

Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Gute Nach Lizzy, ich hab dich lieb."


„Gute Nacht", flüsterte ich. „Ich hab dich auch lieb."


Mehr als du ahnen könntest...



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Wie nennt man jemanden, der montags gute Laune hat?



Arbeitslos.


Willkommen zurück ihr Lieben! Ich hoffe es geht euch gut im neuen Jahr und ihr habt die Witze nicht zu sehr vermisst :)

Es geht wieder los! Ich freu mich, ich hoffe ihr auch!


Die Gefährtin des LycansWhere stories live. Discover now