22. Dunkle Geheimnisse

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Teufel-Zwei Jahre später wurde er erneut von der Familie besucht. Seltsame Vorfälle ereigneten sich, Geschehnisse, die sich weder die Eltern noch der Familienpriester erklären konnte. Die Eltern glaubten Lucifer in ihrem Haus zu haben. Ihre Tochter schien besessen. Das Mädchen besaß Kräfte...teuflische Gaben.

William blinzelte angestrengt. Im schwummrigen Halbdunkel der langen Flure konnte er kaum etwas erkennen. Details und Hinweise würde er sicherlich übersehen. Frustriert tastete er strich an den staubigen Wänden entlang während Ava seine Hand wie einen Schraubstock umschloss hielt. "Ich hab dir gesagt, eine Taschenlampe wäre schon geil gewesen."

"Ja, ja. Beschwer dich bei den Verrückten von Furia." "Weißt du überhaupt, wo du hingehst?" "Es muss eine Art Schwesternstation auf diesem Stock geben oder eine Rezeption. Dort werden wir die Informationen finden, die wir suchen." Höchstwahrscheinlich, Hoffentlich. William seufzte tief. Eine Taschenlampe wäre in diesem Moment tatsächlich toll.

"Ich frag mich was für Patienten sie hier am Arsch der Welt behandelt haben." "Vielleicht war es mehr eine Reha. Physiotherapie und Ergotherapie. Und ein ausgewähltes Klientel, das die Natur dieser Wälder und Berge zu schätzen gewusst hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie viel Intensivmedizin oder gar eine Ambulanz gehabt haben."

Warum also ein schwerkrankes Kind herbringen? Georgettes Eltern konnten sich unmöglich sicher gewesen sein, das St.Niklaus sie aufnehme oder gar helfen konnte. Endlich öffnete sich der Flur zu einem weiten Raum, der einer Eingangshalle glich. Durch ein Fenster an der Decke schien etwas mehr Licht und beleuchtete die Rezeption in einem unheimlichen staubigen Grau.

"Na bitte.", eifrig trat er hinter den Arbeitstresen und blieb abrupt stehen. Vor ihm lagen zwei Skelette. In das weiß von Krankenpflegern gekleidet, lagen sie in einer dunklen Larche. Blut.

Vorsichtig beugte er sich über die Toten und fand mehrere Einschusslöcher. Vielleicht hatte es einen Kampf gegeben? Ava sah über den Tresen auf seinen Fund. "Ich schätze mal, dass Ende dieses Ortes war auch kein Gutes. Sieht fast so aus wie in Starybol."

"Nur das Georgette keine Waffen benutzt hat. Auch Milo hat, soweit ich weiß, nie eine Pistole in die Hand genommen. Das muss jemand anderes gewesen sein."

"War wohl echt sauer." William strich über die schwarze Innenseite des Tresens. Ruß blieb an seinen Fingern haften. Der Boden war auch an vielen Stellen von dem schwarzen Staub bedeckt. Jemand hatte nicht nur die Angestellten umgebracht, sondern auch Feuer gelegt.

"Will, sieh mal. Da vorne ist ein Lageplan." Mit einem unruhigen Gefühl im Bauch folgte er ihr zum Plan. Das Gebäude hatte die Form eines U, es gab zwei Stockwerke und sowohl zwei Patienten- trackte als auch einen Forschungsflügel. Aber es war das Büro des Direktors, das ihn interessierte. Mit dem Zeigefinger zeigte er darauf.

"Dort werden wir sicher was Interessantes finden. Zumindest mehr als Staub und Asche wie bei der Rezeption." "Bist du dir so sicher? Die Eindringlinge könnten auch das Büro zerstört haben."

"Es ist ein Versuch wert. Komm, es ist im Erdgeschoss, ich denke, da hinten links und dann weiter hinein." Nickend folgte sie ihm den Flur entlang. Es war ein langsames Vorantasten. Je tiefer sie ins Gebäude kamen umso unordentlicher wurde es. Sie stiegen über Leichen und wichen umgefallenen Möbeln aus. Der gesamte administrative Bereich schien in den Kampf verwickelt gewesen zu sein.

"Was denkst du ist hier passiert?", fragend warf Ava ihm einen Seitenblick zu. Wenn sie das nur wüssten...genau diese Frage trieb William weiter an, tiefer in das Herz des vor ihnen liegenden Friedhofs. Welchen Grund hätte irgendwer ein Krankenhaus anzuzünden?

Als erstes fielen ihm natürlich die Leute von Furia ein, aber Georgette hatte überlebt. Ihre Familie hätte keinen Grund wütend..."Oh mein Gott.", wie Schuppen fiel es ihm von den Augen. Jetzt ergab es Sinn. "Was ist?" "Georgettes Eltern gaben den Arzt die Schuld für ihre Gaben!"

Vermächtnis- Erbsünde 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt