|1|

69 8 0
                                    

»Der Ball ist heute Abend«, quietsche mir meine Freundin die Ohren voll. Genervt nickte ich und wand mich dann wieder den Aufgaben zu. Mathe! Ein scheußliches Fach. Es ging um irgendwelche Parabeln, x-Stellen und was weiß ich noch für Sachen die ich doch sowieso nie wieder brauchen werde. »Was ziehst du an?« Bei dieser Frage biss ich mir genervt auf die Lippe. Mary wusste doch genau das ich dort nicht durfte. Dies schien ihr auch gerade wieder einzufallen, denn kurz darauf sah sie mich schuldbewusst an und blickte dann auf den Boden. »Was ist wenn ich deinen Stiefvater frage?«
Nettes Angebot, aber er würde wohl kaum zustimmen. Schon bevor meine Mutter starb hasste mich dieser Mann abgrundtief. Warum, wusste ich nicht, doch ich ging ihm lieber aus dem Weg als seinen Hass abzubekommen.
»Lass es lieber, sonst schlägt er dich vielleicht auch noch«, sagte ich ihr, doch ich wusste genau das dies eine Lüge war. Niemals würde er sie schlagen, schließlich hatte sie eine eigene Familie, die ihn dann anzeigen könnte, dafür würde ich das doppelte an Schlagen einkassieren müssen.

Niedergeschlagen nickte sie und ließ mich dann allein meine Aufgaben weiter machen. Ich war ihr dankbar dafür das sie nichts weiter dazu sagte und doch wünschte ich mir irgendwie das sie nachfragen würde wie es mir geht. Ob sie mir aus meiner Situation raushelfen könnte, doch anstelle kümmert sie sich nur um diesen Mateball. Ich war froh daß ich sie überhaupt als Freundin hatte, doch manchmal war selbst sie nervig. In meiner Klasse oder überhaupt war ich nicht sonders beliebt, viel eher dachte man sich, da ich nur ein Mensch war könnte man mit mir umgehen wie man will. So dachte sich das anscheinend auch mein Stiefvater, er war schließlich auch ein Werwolf.

»Da bist du ja endlich, du unnützes Ding«, kam es direkt wütend von meinem Stiefvater. »Mach mir Mittagessen und denk ja daran auch noch das Haus zu putzen!« Eingeschüchtert nickte ich, ich hatte heute eindeutig keine Lust ein paar Schlage von ihm einzukassieren. Schnell zog ich mir also meine Schuhe aus, die Jacke hing ich an ihren Platz und rannte dann in die Küche. Ich schnappte mir ein wenig Fleisch, Eier, Milch und Nudeln. Es sollte Spaghetti Carbonara werden, es ging schnell und meistens schmeckte es Steven.

Ich war fast fertig, da schrie meine Stiefvater wieder nach mir. »Jetzt beeil dich doch Mal, ich hab Hunger!«
Schnell schaltete ich den Herd runter, nahm mir in die eine Hand die Pfanne mit dem Fleisch und der Soße und in die andere die Schale mit den Spaghetti. »Geht doch«, brummend sah er mich an und riss mir dann förmlich die Nudeln aus der Hand. Er schöpfte sich etwas daraus und nahm sich dann die Soße. Ich hingegen stand nur unschlüsslich rum. Ich wollte gehen, da ich wusste das ich sowie so kein Essen abbekommen würde, doch andereseits wusste ich nicht ob er mich für mein Gehen einfach bestrafen würde. Riskieren wollte ich es nicht. Ich hatte immernoch höllische Schmerzen von den Schlägen die er mir gestern zugefügt hatte.

»Na geh doch, fang a das Haus zu putzen«, kam es genervt von Steven weswegen ich schnell nickte und dann wieder verschwand. Ich rannte in die Abstellkammer und holte mir einen Putzlappen und einen Besen heraus. Vollgepackt damit lief ich in den obersten Stock, dort wo ich schlief. Zu mindestens wenn mir das schlafen gewährt war oder ich überhaupt trotz der Albträume schlafen konnte. Es war eine kleine Ebene mit nur einem Zimmer, dem meinen. Es selbst war auch nur klein aber ich liebte es. Hier hatte ich zumindestens manchmal meine Ruhe und konnte für kurze Zeit einfach abschweifen und inruhe überalles nachdenken. Manchmal fühlte ich mich wie in meinem Lieblingsbuch: Aschenputtel. Nur das ich keinen Prinz hatte.

Ich fing an den Boden zu schrubben und summte dabei leise ein Melodie. Sie beruhigte mich immer, da meine Mutter sie mir früher immer vor dem Schlafen gehen vorgesungen hatte. Sie sagte immer das mich dieses Lied in jeder Situation beruhigen würde und es mich immer an sie errinern würde. Wusste sie schon da das Steven sie irgendwann umbringen würde? Langsam lief ein Träne über meine Wange. Schnell wischte ich sie mir weg und machte weiter.

A Wish Come TrueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt