Mit meinem freien Arm nahm ich mein Handy in die Hand, schaltete das Display ein und schaute auf die Uhr. Es war inzwischen halb 2. Lag ich wirklich schon so lange schon wach, in Gedanken versunken?
Lucy hatte sich etwas zur Seite an die Wand gelegt, weshalb ich meinen restlichen Arm langsam zurückziehen und mich aufsetzen konnte.
So saß ich auf der Bettkante und fuhr mir einmal mit meinen Händen durch mein Gesicht, während ich seufzte. Das würde wohl eine verdammt lange Nacht für mich werden. Und morgen war auch noch Schule.
Da ich dafür gerade einfach überhaupt keinen Kopf hatte, beschloss ich morgen hier zu bleiben. Lucy würde gehen müssen, da sie eine wichtige Klausur schreiben würde.
Ich stand leise vom Bett auf und lief zur Zimmertüre. Als ich sie öffnete, sah ich, dass bei George im Zimmer wohl noch etwas Licht an war, da es unter der Türe am Spalt zu sehen war.
War er etwa auch noch wach?Ich wollte zum Badezimmer laufen, doch meine Füße brachten mich vor seine Zimmertüre. Ich wollte anklopfen und zu ihm hinein, doch ich konnte nicht.
Nicht nachdem ich ihn geküsst und dann stehen gelassen hatte. Ich wüsste nicht einmal, was ich ihm hätte sagen sollen, wenn er mich danach fragen würde.Erneut seufzte ich und lief ins Badezimmer, welches eine Türe neben Lucys Zimmer war. Dieses Badezimmer gehörte den beiden. Purer Luxus, wenn man mich fragen würde.
Während ich dort am Waschbecken lehnte, nachdem ich mein Gesicht mit Wasser gewaschen hatte, hörte ich, wie eine Türe aufging. Das musste Georges gewesen sein, da die von Lucy bereits offen stand.
Ich nahm leise Schritte wahr, die nach unten liefen. Ich öffnete die Badezimmertüre und wollte ebenfalls nach unten, doch wieder konnte ich nicht.
Eine ganze Weile stand ich dort, als ich seine Schritte wieder wahr nahm, die sich mir zu nähern schienen. Schnell lief ich wieder ins Zimmer und schloss leise die Türe.
Mit pochendem Herzen stand ich an der Türe und lauschte seinen Schritten. Sie schienen direkt vor Lucys Zimmertüre zu stoppen. Er stand wohl direkt hinter der Türe. Ich konnte seinen Blick förmlich durch die Türe spüren. Letzte Schritte hörte man, bevor man das Schließen seiner Zimmertüre wieder hörte.
,,Was tust du da?'' ertönte plötzlich die Stimme von Lucy, welche mich leicht zusammenzucken ließ.
,,Ich war nur kurz auf der Toilette'' antwortete ich ihr, während ich mich wieder zu ihr ins Bett begab.Als sie sich wieder an mich kuschelte und ihre Hand auf meine Brust legte, schaute sie mich noch einmal für einen kurzen Moment an.
,,Dein Herz rast ja total'' sagte sie und grinste.Ja...um ein Haar hätte ich vor George gestanden - hätte ihm in die Augen schauen und mich erklären müssen. Wie sollte ich aber erklären, dass ich womöglich Gefühle für ihn entwickelt hatte, aber dennoch mit Lucy zusammen war und auch mich nicht von ihr trennen konnte?
Lucy war bereits ein Teil von meinem Leben und sollte es eigentlich auch den Rest meines Lebens bleiben. Nun war ich mir aber nicht mehr sicher, was genau ich eigentlich wollte.
Schwachsinn, ich wusste es doch bereits. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen, das war mein Problem.
Aber selbst wenn ich mir eingestehen würde, dass ich George wollte, was würde mit Lucy sein?Ich brauchte eine Lösung für alles und das ganz schnell, bevor George noch denken würde, dass ich mit ihm spielte. Das würde ich nämlich niemals tun, so war ich nicht.
Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich in so einer Situation wiederfinden würde. Das auch noch mit ihrem Bruder. Da kam man sich doch wie in einem schlechten Film vor.
Keine Ahnung wie lange es gedauert hatte, doch irgendwann fielen auch mir endlich die Augen zu, nachdem mich unzählige Gedanken gequält hatten.
Poor Clay 🌚
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Unpredictable
FanfictionLiebe war etwas Schönes. Liebe konnte jedoch auch das totale Gegenteil bewirken. Georges Schwester Lucy war mit Clay Lane zusammen. Der Typ, auf den er stand, jedoch niemand wusste. Er geriet immer wieder mit seiner Schwester in Streitereien, vor al...