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Dieses Kapitel enthält potentielle triggernde Inhalte wie Suizid. Alles was in Lenas POV geschrieben ist, solltet ihr dann überspringen. Ab Mikes POV könnt ihr dann weiter lesen.

POV. Lena

Mir waren fast die Augen zugefallen, als Mike mir über die Wange strich. „Schatz ich muss jetzt streamen, ich mach auch nicht so lange". Schatz! Er hat mich Schatz genannt! „Okay, viel Spaß!", meinte ich während ich meine Haare richtete. Mike küsste mich auf die Wange und flüsterte: „Bis später". Kurz danach war er schon verschwunden und ich lächelte ihm hinterher. Dann fiel mir auf was in den letzten vier Stunden passiert war. Ich war mit Mike zusammen! Ich könnte die ganze Welt umarmen! Ich tänzelte durch die Wohnung, bis ich vor dem Spiegel im Gang stehen blieb. Ich sah mich im Spiegel und mein Grinsen erlosch. Ich war immer noch glücklich, aber ich hatte unvorstellbare Angst. Die Angst, dass mein Vertrauen missbraucht werden würde. Ich dachte an Fiona, sie war vor drei Jahren meine beste Freundin gewesen und eine der wenigen Personen der ich vertraut hatte. Sie hatte sich damals unsterblich in einen Jungen verliebt, der dafür bekannt war, es mit Beziehungen nicht ernst zu nehmen. Nach wenigen Tagen waren sie zusammen und er versprach ihr immer treu zu sein. Fiona vertraute ihm, der größte Fehler ihres Lebens. Ich wusste, dass er sie mehrmals betrogen hatte, aber ich konnte es ihr nicht sagen. Ich wollte und konnte ihr das nicht antuen. Irgendwann sagte ich es ihr, weil ich es nicht länger mitansehen konnte, wie sie sich freute und er sie betrog. Er hatte sie benutzt, da sie reiche Eltern hatte, das hatte ich ein Mal in einem Gespräch mit seinen Freunden gehört. Ich hatte ihr alles erzählt, was ich wusste, aber sie glaubte mir nicht. Irgendwann erwischte sie ihn, als er sie mal wieder betrog. Am nächsten Tag kam sie nicht in die Schule, auch wenn ich ihr das mit ihrem Freund erzählt hatte, waren wir immer noch Freunde. Sie antwortete mir auf keine Nachricht und am Telefon war nur die Mailbox rangegangen. Deshalb hatte ich beschlossen zu ihr nach Hause zu gehen, ihre Mutter öffnete die Tür und ich fragte sie nach Fiona. Als ich ihren Namen aussprach, schlug sie die Tür zu. Ich merkte, dass etwas nicht stimmen konnte. Zu dem Zeitpunkt war es Winter und überall lag Schnee. Ich ging durch das Gartentor in den Garten. Ich sah mich um bis mein Blick an einem Baum hängen blieb. Mein Atem stockte. In dem Baum hing Fiona an einem Strick und um sie herum standen viele Polizisten. Ich hatte so schlimm geweint und rannte nach Hause. Als ich in den Briefkasten geschaut hatte, fand ich eine Brief, darin stand: Liebe Lena, wenn du das liest werde ich schon tot sein, ich möchte dir nur sagen, dass es mir leid tut und mich bei dir für unsere Freundschaft bedanken. Und merke dir: Liebe ist etwas wunderschönes, aber ich möchte nicht, dass du wie ich endest. Pass auf dich auf und vergiss mich nicht. In Liebe Fiona.

Das ertönen der Klingel holte mich in die Realität zurück und ich blickte wieder in den Spiegel. Ich hatte geweint, ich legte meine Hand auf meine Kette, die auch in dem Brief gewesen war. Während ich die Tür öffnete und wartete bis die Person oben war, wischte ich mir die Tränen aus den Augen. Ich wusste, dass ich Mike vertrauen konnte und er mich nie betrügen würde. Hoffentlich. Inzwischen war der Postbote oben und ich nahm das Paket entgegen. Dann saß ich auf dem Sofa und langweilte mich. Plötzlich kam mir eine Idee und ich holte meinen Laptop und Kopfhörer. Ich packte meine gesamten Emotionen in eine Melodie. Eigentlich würde ich auf der Gitarre spielen, aber das konnte ich Mike und den Nachbarn an einem Sonntag nicht antun.

POV. Mike

Gerade hatte ich meinen Stream beendet und fuhr glücklich den PC herunter. Ich öffnete die Tür zum Wohnzimmer, Lena lag auf dem Sofa und starrte in ihr Handy. Als sie mich hörte, strahlte sie mich an und meinte: „ Die anderen kommen gleich, sie sind gerade in Frankfurt ankommen". Mir kam eine Idee: „ Wollen wir einen Spieleabend mit Essen machen?". Sie nickte. Wir bauten eine Art „Buffet" am Esstisch auf und stellten einige Spiele auf den Sofatisch. Ich merkte, dass Lena irgendwie angespannt wirkte und fragte: „Alles okay?". Sie nickte, aber ich wusste das nicht alles gut war. Ich beschloss trotzdem sie in Ruhe zu lassen, da es in dem Moment klingelte. Lena und ich gingen zusammen zur Tür und warteten. Nach kurzer Zeit kamen Max und Norman hoch, kurz danach kam Fabi und Hugo und Lara kamen als letztes. Alle hatten nicht wirklich etwas zu uns gesagt, sondern sind mit den Koffern direkt in ihren Zimmern verschwunden. Nun saßen alle auf dem Sofa und starrten mich und Lena an. Lara brach die Stille und meinte: „Also?". Lena und ich grinsten uns an und nahm sie in dem Arm, um sie dann auf die Stirn zu küssen. „Na endlich", kam es nur vom Sofa. Wir setzten uns und sofort sagte Lara: „Erzählt! Ich möchte alles bis ins kleinste Detail wissen!". Abwechselnd berichteten wir nun, was eigentlich innerhalb einer Woche zwischen uns passiert war. Ich erfuhr auch einige Dinge, die ich super süß fand. Nach unserer Liebesschnulze, begann dann der Spieleabend. Wir spielten noch bis tief in die Nacht, Mario Kart, Uno und anderes. Danach sagten wir einander Gute Nacht und alle gingen in ihre Zimmer. Während Lena sich noch fertig machte, schob ich die beiden Betten wieder zusammen. Schließlich waren wir jetzt ein Paar, obwohl ich immer noch nicht wirklich glauben konnte. Irgendwann kam auch Lena und legte sich zu mir. Sie schlief sehr schnell an meiner Brust ein und ich legte meine Arme um sie. So schlief auch nach einigen Minuten ein.

POV. Lena

Seit zwei Wochen war ich jetzt mit Mike zusammen und ich könnte nicht glücklicher sein. Leider würde er heute wieder zu seinen Eltern ziehen, aber wir wollten uns treffen und schreiben. Ich half ihm gerade seine Koffer zu packen.

„Wann wollen deine Eltern nochmal da sein?", fragte ich. Mike schaute auf sein Handy und meinte dann: „Sie hat vor fünf Minuten geschrieben, dass sie in zehn Minuten da sind". Ich nickte und schaute auch auf mein Handy. Meine Mutter, der es inzwischen wieder besser ging, hatte mir einige Dokumente weitergeleitet. Ich öffnete sie und überflog sie kurz, ich würde die Klasse wechseln, weil ich mich in meiner alten nicht wohlgefühlt hatte. Ich hoffte in Mikes Klasse zu kommen, da ich Mike dort dann kannte und eine gute Freundin ging auch in diese Klasse. Mike und ich hatten nämlich festgestellt, dass wir auf die gleiche Schule gingen. Ich öffnete noch das letzte Dokument und laß einen Brief der Schulleitung. In dem Brief stand, dass ich in die 10c kommen sollte. „Ich komm in die 10c", rief ich in Richtung Badezimmer. Mike kam mit einer kleineren Tasche ins Zimmer und meinte: „Ich war letztes Jahr in der 9c, also sind wir in einer Klasse". Ich hob meine Arme in die Höhe, aber sagte nichts. Stattdessen gähnte ich, da ich die letzten Nächte immer wieder Albträume gehabt hatte. Meistens kam Fiona in diesen Träumen vor, eigentlich hatte ich ihren Tod ganz gut verdrängt, aber als ich mit Mike zusammen gekommen bin, kam alles wieder hoch. Ich konnte es ihm noch nicht erzählen, aber ich sollte es bald tun. Ich sollte es ihm jetzt noch sagen. Ich atmete einmal tief ein und aus und wollte anfangen zu sprechen, aber dann klingelte es. Ich seufzte, jetzt würde ich Mikes Eltern kennenlernen und ihnen erzählen, dass ich mit Mike zusammen bin. Während Mike mit seinen Koffern bereits ins Wohnzimmer ging, prüfte ich nochmal mein Aussehen am Spiegel. Ich band meinen Zopf nochmal neu und lief dann auch ins Wohnzimmer. Ich stellte mich schnell zu Lara und den anderen, da Mike und Max bereits an der Tür zwei Leute begrüßten. Seine Mutter ging dann auf uns zu und begrüßte jeden mit Namen und einem Hände schütteln. Lara ergriff nach ihrer Begrüßung schnell das Wort für mich: „Das ist übrigens meine Schwester Lena und sie wohnt für die Sommerferien bei uns". Mikes Mutter lächelte mich total nett an und meinte: „Ja, dann schön dich kennenzulernen Lena, ich bin Mikes und Maxs Mutter Gabriele, du darfst mich aber gerne Gabi nennen". „ Schön dich kennenzulernen Gabi", meinte ich und streckte ihr meine Hand entgegen. Sie schüttelte sie kurz und ging dann in Richtung Esszimmer. Genauso lief es dann auch mit Mikes Vater ab und ich ging dann auch ins Esszimmer. Dann starteten viele Gespräche über die Kur, meine Mutter, den Ausflug nach Berlin und über Schule. Ich sagte nur sehr wenig, da ich sehr nervös war, was Mikes Eltern zu meiner und Mikes Beziehung sagen würden. Nach dem Gespräch über die Schule räusperte sich Mike und alle schauten ihn an. Er stand auf und nach kurzem Zögern stellte ich mich auch hin. „Also Mama, Papa, es gibt da etwas was ich euch noch sagen muss". Seine Eltern sahen ihn erwartungsvoll an und Mike begann weiterzuerzählen: „Ich und Lena, naja wir sind zusammen, seit zwei Wochen und ja". Während er geredet hatte, hatte ich meine Hand auf seine gelegt. Seine Eltern strahlten und sein Vater sagte: „ Oh, toll". Mike und ich grinsten uns an und er küsste mich. Nach unserer Liebesgeschichte, wie wir zusammen gekommen waren, gingen Mike und seine Eltern. Mike und ich hatten uns ganz lange umarmt und ich hatte sogar ein bisschen geweint. Kaum saß ich auf dem Sofa vibrierte mein Handy, ich schaute drauf und sah, dass es eine Nachricht von Mike war. Ich laß sie halblaut vor: „Ich vermisse dich jetzt schon und meine Eltern haben gerade erzählt, dass wir übermorgen in den Urlaub nach Köln fahren also können wir uns nicht sehen". Ich war etwas traurig, dass ich ihn eine Zeit nicht sehen konnte, aber ich wusste, dass er ja wieder kam. Deshalb schrieb ich „ Ich vermisse dich auch! Und das mit dem Urlaub ist nicht schlimm, wir sehen uns wieder. Ly" zurück. Danach steckte ich mein Handy ans Ladekabel und holte meine Gitarre. Ich spielte ein paar einfache Melodien und klimperte ein bisschen vor mich hin. Nach einer halben Stunde rief Lara mich. Ich ging zu ihr in die Küche und fragte: „Du hast mich gerufen?". „Ja hab ich, Mama darf am Ende der Sommerferien nach Hause" „Und was ist wenn ich weg oder in der Schule bin, wer kümmert sich dann um sie?" „Sie schreibt sie wird das wichtigste in der Reha lernen, außerdem bekommen wir eine Hilfskraft die zweimal am Tag nach ihr sieht". Ich nickte und verließ die Küche. Ich ging ins Gästezimmer und schmiss mich auf das Bett, ich war total müde und schlief auch sofort ein.

________________________________ Kapitel 8 ist da! Es ist etwas dramatisch, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Bis morgen

Eure Marylou3006

Young Love ( Wichtiger FF) Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu