Busy

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Mein Wecker reißt mich aus dem Schlaf.
Neben mir bewegt sich etwas. „Guten Morgen" ein verschlafener Leon lugt durch seine Decke. „Guten Morgen!" ich muss lächeln. Leon sieht so süß aus, wenn er gerade aufgewacht ist.
Gestern Abend haben wir noch bis spät in die Nacht geredet. Es hat gut getan. Um ein Uhr wollte Leon dann nach Hause. Aber ich habe darauf bestanden, das er bei mir schläft. Ohne ihn fühle ich mich einfach so schlecht und alleine. Mit ihm bin ich einfach komplett. Wenn er bei mir ist, bin ich wunschlos glücklich. Ich habe keine Ahnung wie ich den ersten Uni Tag ohne ihn durchstehen soll.
Ich befreie mich aus Leons Armen und krabbele aus dem Bett. Ich suche mir einen Hoodie von Leon aus, damit wenigstens ein Teil von ihm bei mir ist. Dazu eine Jeans.
Im Bad ziehe ich mir die Klamotten an und schminke mich.
Ich will gerade in die Küche gehen, um meinem Freund und mir Frühstück zu machen, als Leon mir entgegen kommt.
„Nawww" er seufzt als er den Pulli sieht und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich"
Mit diesen Worten verschwindet er in meinem Bad um sich fertig zu machen.
Mein breites Grinsen bekommt so schnell keiner mehr aus meinem Gesicht. Trotz den mickrigen 4 Stunden Schlaf die ich abbekommen habe, ist das einfach der schönste Tag meines Lebens.
Der erste Tag, an dem ich ganz offiziell mit dem Bayern Star Leon Goretzka zusammen bin. Wer hätte das gedacht.
Ich packe meine Uni Sachen, bestehend aus meinem I pad und ein paar Büchern in meine Tasche und mache Leon und mir noch zwei Tassen Kaffee, die wir noch gemeinsam trinken, bevor Leon mich zur Uni fährt.
„Hab einen schönen Tag. Bis heute Mittag." zum Abschied gebe ich Leon noch einen Kuss, dann drehe ich mich um, in Richtung Campus und mache mich auf den Weg ins innere des großen Gebäudes.
„Mila! Warte doch mal!" ich drehe mich um. In der Euphorie muss ich Thea übersehen haben. „Oh, Hey Thea!" ich streiche mir eine Sträne aus dem Gesicht. Ich weiß ganz genau, was jetzt kommt. „Mila! Du bist jetzt eine von diesen Spielerfrauen. Dein Lebensunterhalt ist gesichert! Warum studierst du überhaupt noch, bei den Summen, die Goretzka verdient?!" ich muss schmunzeln. „Thea, es gibt auch zufälligerweise Frauen, die Karriere machen wollen."
„Ach was scheiß auf Karriere!"
„Thea du bist so leichtsinnig" ich verdrehe die Augen, woraufhin mir meine Beste Freundin einen Seitenhieb verpasst. „Hey!" quieke ich. „Tja" kommt es nur von Thea.
Kurz darauf brechen wir in Lachen aus. Solche Streitereien zwischen uns sind völlig normal und nie ernst gemeint. So behandeln sich beste Freunde eben.
„Hier das ist unser Hörsaal. Da müssen wir als erstes rein." Thea legt einen apruppten Stopp ein und zeigt auf eine der Türen genau neben uns.
Ich bin froh, das ich mich nach meinem Auslandsjahr nicht komplett alleine in der Uni zurecht finden muss. Thea hat mit mir das Studium angefangen. Während ich letztes Jahr eine Pause eingelegt habe, um nach Amerika zu gehen, hat sie ebenfalls eine Pause gemacht, die sie hier in Deutschland mit freiwilligen Arbeit verbracht hat. So fangen wir noch einmal gemeinsam an. Das hier ist unser letztes Semester. Im Juni werden die großen Abschlussprüfungen stattfinden. Danach haben wir es geschafft. Die Zeit vergeht viel zu schnell.
„Komm, es ist kurz vor 8, unsere Vorlesung geht gleich los!“ Thea zupft aufgeregt an meinem Arm. Ich folge ihr durch die Tür.
„Ganz hinten sind noch zwei Plätze frei!“ zischt Thea mir zu. Wir huschen durch den Saal, bis ganz nach hinten.
Angekommen auf den freien Plätzen lasse ich mich auf einen der beiden Stühle fallen und packe meine Sachen aus. Der Saal ist komplett voll. Das ist an den ersten Tagen immer so. Im Laufe der nächsten Wochen wird sich zeigen, wer dem hohem Niveau stand hält und wer das Studium an dieser Stelle doch noch abbricht. Das ist jedes Jahr so.

Ein Blick auf die Uhr versichert mir zum fünften mal, wie langsam die Zeit vergehen kann, wenn man sich auf etwas freut. Es ist 10 vor 2 und in genau zehn Minuten wird er draußen auf mich warten. Er. Leon Goretzka. Nur beim Gedanken an ihn und sein wunderschönes Lächeln wird mir warm ums Herz. Ich vergrabe mein Gesicht in dem Hoodie den ich trage.
„Ey Mila, kannst du mir deine Notizen schicken?“ erwartungsvoll schaut Thea mich an. „Ja klar. Äh, ist es schon so weit? Dürfen wir schon gehen?“
Thea nickt belustigt. „Der Professor hat gesagt, wir sollen das schöne Wetter heute genießen. Er lässt uns an unserem ersten Tag zehn Minuten früher gehen.".
Mein Blick schweift durch den Hörsaal. Die Studenten kruschen in ihren Sachen, ziehen sich ihre Jacken an oder unterhalten sich noch. Einige sind auch schon nach draußen verschwunden.
„Na dann los! Schnell!“ im Eiltempo packe ich meine Sachen zusammen und Stürme mit Thea an der Hand aus dem Hörsaal.
Ohne eine Pause einzulegen, ziehe ich meine Beste Freundin quer durch die Uni und über den Campus nach draußen, zu Leons und meinem Treffpunkt. Alles um mich herum ignoriere ich. Ich will jetzt nur noch zu ihm.
Gerade biegen Thea und ich um die letzte Ecke, als ich ihn schon erblicke. Da steht er. Er hat ein gelbes T Shirt und eine Jeans an.
Auf der Stelle lasse ich Thea links liegen und Stürme auf Leon zu.
Angekommen bei ihm umarme ich ihn so fest, das ich ihn am liebsten nicht mehr los lassen würde. In meinem Bauch fängt das angenehme Gribbeln wieder an. Hier bin ich Zuhause. Bei ihm.
„Hey kleine.“als ich ihn los gelassen habe, legt Leon lachend einen Arm um meine Schulter. „Hast du Hunger mit gebracht?“ grinsend schaut Leon mich an. Ich nicke. „Und wie!“.
„Ich geh dann mal!“ neben mir ertönt die Stimme von Thea. Die hatte ich ja komplett vergessen. „oh, äh du kannst natürlich auch mit kommen!“ schlage ich meiner besten Freundin vor. Diese schüttelt den Kopf. „ne ne, ich lass euch lieber allein!“ antwortet sie grinsend und zeigt ihre Augenbrauen hoch. Typisch Thea. Kurz darauf ist sie auch schon Richtung S Bahnhof verschwunden.
„können wir los?“ Leon hält mir die Tür seines Autos auf. Ich nicke und lasse mich auf den Sitz fallen.
„Nun sag schon, was habt ihr heute so gemacht?“ Leon blickt mich durch seine braunen Augen interessiert an.
„Ach, die meisten Sachen waren organisatorisch. Wegen dem Abschlussemester und so. Nur in der letzten Vorlesung haben wir heute schon etwas gemacht. Ich habe ehrlich gesagt nicht wirklich aufgepasst. Ich glaube es ging um irgendwelche Gesetzesgrundlagen“ schief schaut Leon mich an. „Da bin ich ja gespannt auf deinen Abschluss.“ ich grinse „Glaub mir, das bin ich auch!“ antworte ich, während ich mir meine Nudeln schmecken lasse.
Leon und ich sind zu dem Italiener gegangen, bei dem wir unser erstes richtiges Treffen hatten.
„wie war dein Training heute?“ mich interessiert es wirklich, was Profi Fußballer so im Training machen. Mein Bruder hatte früher Fußball gespielt, mich hat das nie interessiert, aber ab und zu musste ich gezwungenermaßen mit zum Training. Wie sehr sich das Training einer Kreisliga Mannschaft wohl von dem des FC Bayern unterscheidet? Da liegen Bestimmt Welten dazwischen.
„Oh, es war toll, es tut gut endlich wieder mit den anderen zu Trainieren und nicht mehr im Reha Training zu sein. Das kann ziemlich eintönig werden. Ich freue mich auch schon auf das Spiel am Wochenende.“ antwortet Leon auf meine Frage. Man merkt wirklich, wie viel Spaß er an seinem Job hat. Ihm scheint das Fußball spielen gut zu tun.
„Das freut mich.“ ich lächele Leon an, darauf antwortet er mit seinem schiefen grinsen. Er ist einfach nur perfekt.

«𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝 𝚠𝚎 𝚖𝚎𝚝 » || 𝒂 𝑳𝒆𝒐𝒏 𝑮𝒐𝒓𝒆𝒕𝒛𝒌𝒂 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang