4.Albträume

58 5 1
                                    

George POV

8:11 Uhr
Ein Seufzer entglitt mir.
Schon wieder eine schlaflose Nacht, dachte ich.
Diese Albträume verfolgten mich schon seit Wochen.
Ich konnte nichts gegen sie machen.
Garnichts.

All die Bücher auf meinem alten, als Ebenholz gemachten Regel, las ich durch.
Alle.
Ich las, um mich irgendwie zu beschäftigen und wach zu halten. Denn ich hatte Angst vor dem Einschlafen.

Manchmal schaute ich Filme oder spielte Minecraft auf meinem Pc.

Niemand wusste von meinem Leiden. Bis auf Dream und mich natürlich. Dream meinte, ich könne ihr jederzeit anrufen, falls es mir schlecht ginge oder ich wieder einen Albtraum hatte. Ich wollte und will ihn aber auf gar keinen Fall beunruhigen oder belasten. Er hatte es selbst nicht besonders leicht zur Zeit.

Seine Eltern hatten sich getrennt und er war total unter Stress deswegen.
Zudem war er vor kurzem ausgezogen und lebte jetzt alleine.
Genau wie ich.

Aber diese Schlaflosigkeit tut mir echt nicht gut. Jedes Mal wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich die tiefen, dunklen Augenringe. Und diese werden mit jeder schlaflosen Nacht immer schlimmer.

*piep.piep.piep*
Mein Handy fing an zu klingeln. FaceTime.

„Dream? Was ist los?", fragte ich verwirrt, während ich den Lichtschalter suchte.

„Hey George guten Mor- ist alles in Ordnung?" Das Licht war jetzt an.
Er klag besorgt.

„Ja klar. Was soll schon sein?"

„Du siehst gar nicht gut aus. Hast du schlecht geschlafen? Hast du überhaupt geschlafen?"

„J-ja natürlich.", log ich.

„Lüg mich bitte nicht an..hattest du wieder einen Albtraum? Du sollst mich doch anrufen, falls was ist. Ich bin für dich da!", versicherte er mir.

„Ja aber ich kann nicht. Es geht dir doch selbst gerade nicht gut. Deine Eltern haben sich getrennt und ich möchte dich nicht zusätzlich mit so etwas dummen belasten! Es ist total unwichtig. Es geht mir gut."

„Nein eben nicht. Dir geht es nicht gut. Du schläfst jeden Moment gleich ein. Deine Augenringe sind schlimmer, als der Kleidungs Style meiner Oma. Also bitte...lass mir dir helfen."
Seine Stimme war rau und streng, aber irgendwie auch ruhig und zart.
„Ich komme vorbei."

„Was?! Nein, das ist nicht nötig. Du musst sowieso noch deine Wohnung einrich-", ich versuchte ihn umzustimmen. Vergeblich.

„Keine Wiederrede! Wir verbringen heute den Tag zusammen.", nun war er eher froh und aufgeweckt.

„Gut. Wann willst du kommen?", gab ich nach.

„Wann immer du willst."

„Okay was ist mit...12 Uhr?"

„Geht klar. Bis dann. Und ja... guten Morgen",lächelte er.

„Bis dann",schmunzelte ich zurück.

Dream ist sehr fürsorglich. Ist an sich nicht schlecht. Sehr süß sogar.
Dream ist an sich sehr süß. Und er ist mein bester Freund. Aber das kann ich mir und ihm nicht antun. Dafür ist er mir viel zu wichtig.
Ich möchte ihn nicht verlieren. Und wenn ich ihm meine Gefühle gestehe, dann ist es wo möglich vorbei mit unserer Freundschaft.
Nein. Nein. Das geht nicht. Das kann ich nicht machen! Das würde nur alles zerstören.

Naja. Egal. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und einfach den Tag zu genießen.

Ich schaltete meinen Handydisplay an und blickte auf die Uhr.
10:34 Uhr.
WAS?! WIE?

Schnell stieg ich aus meinem Bett und lief ins Badezimmer. Ich nahm eine spontane Dusche, putzte meine Zähne und zog mich an.

Er sollte jeden Monat kommen.

*ding dong* my d!ca is long.
Okay tut mir leid.

Er ist da. Rasch öffnete ich die Tür und da stand er nun. Die smaragdgrüne Augen, die mich anschauten, die zuseligen blonden Haare, die im leichtem Winde wehten und die Sommersprossen, die durch die Sonne zum Vorschein kamen. Wie kann man diesen Jungen bloß nicht mögen?

„Willst du mich weiterhin anstarren, oder lässt du mich endlich rein?", scherzte er.

„J-ja klar, tut mir leid." Ich trat bei Seite.

„Da bin ich nun. Wie geht's dir? Was willst du machen?"

„Ähm...was immer du willst. Wie wärs mit nem Film?", fragte ich zögerlich.

„Liebend gern.", lächelte er mich an.

Nach nicht all zu langem Aussuchen des Filmes, saßen wir endlich zusammen auf der Couch und aßen Popcorn aus einer Schale.

Ich weiß nicht, wie es andere taten, aber ich nahm immer ein kleines Häufchen in meine Hand und aß es dann. Nun...meins war jetzt leer. Ich griff nach neuem Popcorn und plötzlich spürte ich etwas warmes.
Seine Hand.

Sofort spürte ich die Hitze in meinem Gesicht.

„Oh tut mir leid, nimm du zu erst.", meinte Dream.

Ich nickte beschämt.


Dream POV
„Puh. Ich kann nicht mehr. Willst du noch?", erkundigte ich mich.

„Hm?"

„Popcorn. Willst du noch welches?"

„Oh nein danke.", lächelte er sanft.

Er hat so ein süßes und freundliches Lächeln.

Ich stellte die Schüssel zur Seite und rutschte etwas näher an George heran.

Lange dauerte es nicht, da spürte ich ein plötzliches Gewicht auf meiner Schulter.
Er ist eingeschlafen.
Endlich.
Seine Albträume machten mir echt Sorgen. Er schlief manchmal Tagelang nicht. Ich weiß nicht, ob das so gut für ihn ist.

Ich pausierte den Film und versuchte langsam George aufzuheben.

Wie das Klischee es wollte, trug ich ihn im Braut-Style hoch in sein Schlafzimmer.
Ruhig und ohne Hektik legte ich ihn auf dem Bett ab.

Ich weiß, es ist etwas creepy, aber ich ging nicht. Ich blieb neben seinem Bett stehen. Ich beobachtete ihn beim Schlafen. Er sah so ruhig und friedlich aus.
Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen bei dem Anblick.
Ich setzte mich auf den Bettrand und beugte mich etwas vor. Behutsam strich ich ihm eine störend aussehende Strähne aus seinem Gesicht.

„Schlaf gut Georgie.", sagte ich leise und hab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Ich stand auf, schenkte ihm noch einen letzten Blick und verlies ohne Worte sein Zimmer.

Es wurde spät. Also machte ich mir die Couch bequem und legte mich nieder. Ich hoffte bloß, dass George endlich mal eine Nacht durch schlafen würde.

———————
992 Wörter.
Tut mir schrecklich leid, dass ich eine ganze Ewigkeit nichts postete.
Ich hoffe ihr konntet dieses Kapitel jedoch genießen. <3

DreamNotFound OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt