The Old Guard

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Hier bin ich doch wieder, hallo gemeinsam. Dieser Oneshot ist für matthiaemilia .
Falls euch anderen der Oneshot gefällt, ich habe zu diesem Fandom auch eine Fanfiction am laufen, würde mich freuen wenn ihr da mal reinschauen würdet. So jetzt will ich euch gar nicht mehr länger nerven und wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Pov. Booker

Sechs ganze Monate. Es waren sechs ganze Monate vergangen, seit ich meine Familie verraten hatte. Sechs Monate seit ich alleine war. Mit einer fast leeren Whiskyflasche in der Hand wankte ich zu der drei Zimmer Wohnung in einem Vorort von Paris die ich seither bewohnte. Trotz meiner Unsterblichkeit, die sich bemühte mich so schnell wie möglich wieder nüchtern zu bekommen, spürte ich den Alkohol in meinen Venen. Ich nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche, brennend rann der Alkohol meine Kehle hinunter und betäubte die Einsamkeit wieder etwas. Ich wusste genau, dass ich es verdient hatte alleine zu sein, aber das machte es nicht gerade einfacher. Bei meinem nächsten Schritt stolperte ich, die Flasche fiel mir aus der Hand und zersprang klirrend auf dem Boden. Auf Französisch fluchend hielt ich mich an der Wand neben mir fest und suchte in meiner Jackentasche nach meinem Schlüssel. Als ich ihn endlich gefunden hatte, wollte ich mich an die müheselige Aufgabe machen die Wohnungstüre aufzusperren. Doch sobald ich die Türe antippte, schwang sie nach Innen auf. Adrenalin flutete meinen Körper, sofort waren meine Gedanken wieder klar, denn ich ließ die Türe nie offen. Jemand war hier. Geübt zog ich meine Glock aus meinem hinteren Hosenbund und stieß die Türe vollständig auf. Die Waffe im Anschlag betrat ich meine Wohnung, scannte jeden Zentimeter des Wohnzimmers, angespannt welchen meiner Feinde ich vorfinden würde.

"Du bist sehr schwer zu finden." erklang eine weibliche Stimme aus der Küche, sie kam mir nicht bekannt vor. Langsam und bedacht bewegte ich mich auf die Küche zu und erstarrte. An der Spüle lehnte eine Frau mit langen braunen Haaren und einem roten, weiten Kleid. Sie nahm gerade einen kleinen Schluck aus einem Wasserglas. Ich war so geschockt, dass ich meine Waffe etwas sinken ließ und einmal blinzelte nur um mich zu vergewissern, dass ich nicht halluzinierte. Denn in meiner Küche stand die Frau von der ich seit Jahrhunderten träumte, der ich Nacht für Nacht beim Ertrinken zusehen musste "Quinn!" brachte ich ungläubig hervor.

Sie schüttelte sich ihre Haare etwas aus dem Gesicht und nahm einen weiteren Schluck aus dem Wasserglas "Freut mich dich endlich kennen zu lernen Booker." sie lächelte leicht, doch irgendwas an diesem Lächeln jagte mir einen Schauer über den Rücken.
Ich ließ endgültig die Waffe sinken "Wie....seit wann...wie...?" ich rieb mir mit den Händen über die Augen. Ich war einfach mit der Situation überfordert. Was wollte sie bei mir, warum ging sie nicht zuerst Andy suchen. Mit den Träumen von Nile würde Quinn sie früher oder später finden.
Quinn stellte das Wasserglas mit einem dumpfen Geräusch ab und schritt auf mich zu "Nichts hält Wasser ewig stand" sie blieb zwei Schritte entfernt von mir stehen "nicht einmal massives Eisen." sie neigte den Kopf etwas "Weißt du wo Andy, Nicky und Joe gerade sind?" fragend sah sie mich an.
Ich atmete scharf ein "Warum willst du das wissen?" ich wusste zwar nicht genau wo sich meine Familie gerade befand, aber ich folgte schon seit Wochen Gerüchten im Internet über eine Gruppe die das Unmögliche vollbrachte und dann wieder verschwand, so konnte ich mir ungefähr ausrechnen in welchem Teil der Welt sie gerade waren. Wer auch immer ihnen half ihre Spuren zu verwischen, machte einen guten Job.

Sie Lächelte, es wirkte gezwungen "Ich möchte einfach Andy wieder sehen." sie hatte ihre Stimme etwas gesenkt und ein Ausdruck erschien in ihren Augen, den ich nicht ganz zuordnen konnte. Ein Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit, ein Gefühl dass Quinn keine guten Absichten hegte. "Was ist wenn ich es nicht weiß?" mein Blick wurde starr, als ihre Mundwinkel hinunterrutschen und sie noch einen Schritt auf mich zukam "Du wirst es mir sagen!" forderte sie scharf.
Ich machte vorsichtshalber einen Schritt zurück "Wieso suchst du sie nicht mit Niles Träumen?"
Die Frau vor mir lachte verbittert auf "Nach fünfhundert Jahren sieht die Welt anders aus, ich weiß nicht welche Orte ich in meinen Träumen sehe." sie verschränkte die Arme vor der Brust "Also hilfst du mir sie zu finden!?"
Ich schüttelte nur den Kopf "Ich muss dich enttäuschen" ein mörderisches Funkeln trat in ihre Augen, in diesem Moment wurde mir klar, dass ich Quinn nie sagen würde wo die anderen waren. Wer weiß was diese 500 Jahre auf dem Meeresboden aus ihr gemacht hatten und was sie Andy, Joe, Nicky und Nile antuen würde wenn sie sie fand "ich sage dir niemals wo sie sind!" ich presste die Lippen aufeinander. Ich hatte sie schon einmal verraten, das würde ich nie wieder tun. Nicht nur weil sie es mir nie verzeihen würden, ich könnte es mir selbst nie verzeihen.

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