11

5.6K 227 44
                                    

2/5

"Fick dich einfach", wiederholte ich etwas selbstsicherer, als zuvor, während Martini mich fassungslos ansah.

Seine Augen starrten dunkel in meine, während ich nun einfach darstand und mir überlegte, ob ich vielleicht einfach wegrennen sollte.

Plötzlich zuckten Martinis Mundwinkel nach oben. "Nur, wenn du mir dabei behilflich bist."

Ich lachte auf, als er unvermittelt einen großen Schritt auf mich zu trat und nun offiziell in meiner privaten Zone war, in dir niemand eintreten durfte.

Martinis Durft stieg mir in die Nase

Es war eine Kurzschlussrraktion, als ich mich auf den Fersen umdrehte und wegrennen wollte, doch Martini trat mir in den Weg und war plötzlich viel zu nah dran.

All meine Muskeln waren steif und wohl in eine Art schockstarre gefallen, als er sich zu mir hinunter beugte. "Ich wollte dir nie weh tun."

Mein Herz setzte einen Schlag aus nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. "Hast du aber", hauchte ich und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen.
"Ich versteh nicht mal, wieso du hier stehst und mit mir spricht, obwohl du doch meinst, ich würde mich wie eine Bitch verhalten."

"Das habe ich nie gesagt!", hielt Martini sofort dagegen, was mich trocken auflachen ließ.

"Natürlich nicht. Ist dir ein direkten Zitat lieber?", abfällig sah ich ihn an, ehe ich meine Hände ob und mit meinen Fingern Anführungszeichen in die Luft malte. "Siehst du, genau das meine ich. Hör dich mal auf dich so bitchig zu Verhalten", ich ließ meine Hände sinken, "Hast recht, Martini, klingt viel besser."

Gequält schloss er seine Augen, als wäre er es, dem sich dieser Satz ins Gehirn gebrannt hätte. "Du weißt, dass das nicht so gemein..."

"Weiß ich nicht!", unterbrach ich ihn zischend und hasste mich dafür, dass mir nun Tränen in die Augen stiegen. "Wieso sollte ich es auch wissen? Verdammt, Martino, wenn es nicht so gemeint war, dann sag es doch auch nicht so! Und jetzt geh mir bitte aus dem Weg. Oder noch besser...geh mir für den Rest meines Lebens aus dem Weg, den ich kann dein Gesicht in meinem Umfeld nicht ertragen! Ich versuche ja nett zu sein und mir möglichst nichts anmerken zu lassen und all die Worte, die ich euch am liebsten ins Gesicht schleudern würde herunter zu schlucken, aber ich bin diesen ganzen Scheiß so verdammt leid, okay?! Ihr seid der Grund für all meinen Schmerz und ich will das nicht mehr! Ich kann nicht mehr, und – und – Fickt euch alle zusammen!"

Während ich gesprochen hatte, waren mir unaufhörlich Tränen übers Gesicht geflossen. Tränen, die ich nicht hatte aufhalten können.

Ich erkannte Martini vor mir nur noch verschwommen, doch es reichte, um den Schock in seinen Augen zu sehen.

"Biene", murmelte er bestürzt, ehe er mein Gesicht mit seinen Händen umfasste, viel zu nah an mich trat, als das ich hätte klar denken können und seine Lippen auf meine legte.

Zunächst erst zögerlich, als würde er erwarten, dass ich ihn wegschubste, bewegte er seine Lippen auf meinen. Nach wenigen Sekunden, presste Martini sich an mich, während ich mich an ihm festkrallte, wie eine Ertrinkende an einem Rettungsring.

Ich begann meine Lippen gemeinsam mit denen von Martini zu bewegen und...genoss es. Er war wie eine Rauschdroge. Hatte man einmal von ihm gekostet, wurde alles andere unwichtig und man wollte mehr.

Wie ferngesteuert fuhr meine Hand in sein Haar, während Martini sanft in meine Unterlippe biss und somit dafür sorgte, dass meine Lippen sich spalteten. Schamlos nutzte er dies aus, um den Kuss zu intensivieren.

Unsere Zzngen fuhren übereinander, was ihm ein Stöhnen entlockte, dass mich wie ein eiskalter Schauer erwischte und zurück in die Realität katapultierte.

Keuchend löste ich mich von Martini und sah ich verdattert an, während er noch immer damit beschäftigt war zu verarbeiten, dass ich den Kuss unterbrochen hatte.

Ich wusste nicht genau was plötzlich in mich gefahren war, doch plötzlich schoss meine Hand nach vorne und schnappte sich Martinis Autoschlüssel, während meine Beine einfach...wegzurennen begannen.

Das passierte jetzt nicht wirklich...

Ich rannte und rannte, bis ich bei den anderen angekommen war, wo ich Mario am Arm packte und mir mir zog.

Er rannte mit mir ohne zu fragen, bis wie schließlich Martinis Auto erreicht hatten und ich ihn auf den Beifahrersitz schob.

"Nur damit ich das richtig verstehe", begann mein bester Freund das Gespräch, während ich die Schlüssel umdrehte und der Motor mit lautem Gejaule ansprang.

Das war bei diesem Modell für gewöhnlich unüblich, weshalb ich vermutete, dass Martini den eigentlichen Motor ausgetauscht hatte.

"Mein Bruder hat dir seine Wagenschlüssel überlassen. Freiwillig?"

Ich konnte ein auflachen nicht unterdrücken. "Martini würde niemals freiwillig jemand anderen sein Auto fahren lassen."

"Oh Gott", er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, "wir haben sein Auto geklaut!"

"Haben wir nicht", erklärte ich direkt, denn ich hatte nicht vor Martinis Auto zu behalten. "Ich fahre es ihm nach Hause, so gesehen sind wir also sein...privater...Auto...nach Hause fahren...Service."

Marianos Blick glitt zu mir, ehe er mit großen Augen über seine Schulter durch die Heckscheibe sah. Dann begann er unvermittelt zu lachen. "Ich weiß schon warum du meine beste Freundin bist", lachte er weiter, holte sein Handy raus und startete ein Video.

"Oh mein Gott, Maya, spinnst du?! Martino wird dich umbringen, wenn er diesen Kratzer bemerkt!", sagte er erschrocken und sah mich von der Seite geschockt an, ehe er das Video stoppte und grinsend auf seinem Handy tippte.

"Mit etwas Glück bekommt Martino jetzt einen Herzanfall und wird uns nicht mehr umbringen, weil wir ihn zurück gelassen haben", kicherte er hinterhältig und schickte das Video an seinen Bruder, was mich ebenfalls lachen ließ.

"Dich will man nicht als seinen Feind."

Breit grinsend sah mein bester Freund zu mir und tätschelte meinen Oberschenkel. "Uns will man nicht als Feind haben."

Wo er recht hatte. Immerhin war ich diejenige mit den blöden Ideen und er derjenige, der mich in ihnen bestärkte.








Driving FastHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin