the last flight to you

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»Und bereit für den wirklich letzten Take?«, fragt Adam mich, als ich gerade genüsslich in ein Käsebrötchen reinbeiße. Mitten in meiner Bewegung halte ich inne, dann beiße ich ab, kaue auf und wende mich zu Adam.

»Der letzte Take ist ja fast der harmloseste«, sage ich.

»Es ist der harmloseste«, mischt sich jetzt auch Chris ein, der mir gegenübersitzt.

Überall an den Tisch sitzen die Leute der Crew, unterhalten sich, während sie Essen in sich hineinstopfen. Es waren zwar nur drei Tage, dennoch waren sie sehr intensiv und jeder ist froh, wenn wir auch den letzten Take geschafft haben und das Video in den Schnitt gehen kann, um dann pünktlich zum Songrelease veröffentlicht zu werden.

»Aber wir hören den Song das erste Mal live.« Ich beiße wieder in mein Brötchen und zustimmend nickt Chris mir zu.

»Wehe, ihr liefert nicht ab!«, drohend hebe ich meinen Zeigefinger.

»Wir liefern immer ab!«, protestiert James Valentine und wirft seine Haare in einem Bitch-Move nach hinten, was auch die restlichen Bandmitglieder lachen lässt.

Grinsend schüttle ich meinen Kopf. Ich werde den kleinen Chaoshaufen wirklich vermissen. Das Essen dauert diesmal etwas länger, weil wir uns alle ziemlich verquatschen, doch irgendwann scheucht Henrik uns allesamt in die Garderobe, wo unsere Sachen alle schon bereit liegen.

Schnell schlüpfe ich in ein schwarzes Spaghettiträger Top, schlüpfe in eine knappe, enge Hose und schnappe mir die goldene Kette, die mein Outfit perfekt abrundet.

»Hey, Chris. Kannst du mir kurz helfen?«, frage ich den Schauspieler und halte ihm meine goldene Kette hin.

«Natürlich«, sanft nimmt er mir die Kette aus der Hand. Ich drehe mich um und spüre, wie sich seine Hände um meinen Hals legen und er die Kette an meinem Nacken verschließt. Kurz zucke ich bei der plötzlichen Kälte zusammen, als die Kette meine Haut berührt, dann drehe ich mich um.

»Danke.«, mein Blick wandert seinem Körper runter. Chris trägt ein dunkles Hemd, an dem er die Ärmel hochgekrempelt hat und somit seinen trainierten Unterarm präsentiert.

Verlegen beiße ich mir auf die Unterlippe, als ich daran zurückdenke, wie einfach er mich hochheben konnte und mich gegen die Wand gedrückt hat. Als könnte er meine dreckigen Gedanken hören, breitet sich ein freches Grinsen auf seinem Gesicht aus, doch dann ruft Henrik uns schon zu ihm.

Da die Szene im Club einige Leute mehr beinhält, dauert die Besprechung etwas länger. Alleine aus dem Grund, dass Maroon 5 mehr oder weniger live in diesem Club spielt, muss alles stimmig sein.

Nach den letzten Worten, begibt sich die Masse nach draußen. Die meisten Szenen bestanden aus einzelnen Szenen von Chris und mir, oder auch gemeinsame, doch die fast letzte Szene hat fast schon die zehnfache Größe an Menschen.

»Der Tag ist wieder so verflogen«, sage ich leise zu Chris, während wir den anderen nach draußen folgen. Für die Szene hat Maroon 5 sich einen wirklichen Club gemietet und den für einige Stunden sperren lassen, dass das Feeling richtig rüberkommt. Der Club befindet sich eine Querstraße weiter und leise fröstelnd reibe ich mir über meine Arme, als wir schnell über die Straße huschen.

»Ich würde dir ja gerne meine Jacke anbieten, aber...«, sagt er und deutet auf sein Hemd. Ich lächle ihn an, allein das Angebot ist aufmerksamer als mein Ex-Freund es je war.

»Wir sind eh gleich da«, winke ich ab und deute auf das riesige Schild, was über dem Fußgängerweg prangt.

»Ein Glück«, auch Chris reibt über seine Arme und schlüpft nach mir schnell in den Club.

Überall stehen schon Kameras, Tonmänner sind unterwegs, wir folgen einfach dem Gang, der auf einer riesigen Fläche mündet. Überall unterhalten sich Menschen und als ich mich umblicke, erkenne ich Henrik, der uns hektisch zuwinkt.

»Dahinten«, ohne auf eine Antwort von Chris zu warten, schnappe ich mir seine Hand und ziehe ihn durch die Menschenmenge zu Henrik.

»Gut, dass ihr da seid«, während er spricht, blickt er auf seine Armbanduhr.

»Wir haben ein wenig Zeitdruck. Seid ihr startklar?«, fragt er uns. Chris und ich sehen uns an, dann nicken wir beide.

»Perfekt!«, klatscht Henrik in seine Hände und scheucht uns zur Bar, wo schon ein Kameramann steht.

Ich lächle die Blondine vor mir an, in der Szene soll sie meine Freundin spielen. Gerade will ich mich vorstellen, weil ich es einfach höflicher finde, als sie mir ein Sektglas in die Hand drückt. Dann höre ich schon die Klappe und in der Sekunde, als das laute Geräusch der aufeinandertreffenden Klappen höre, bin ich eins mit meiner Rolle.

Die Szene ist relativ einfach, im Hintergrund sieht man die feierwütige Menge, während ich mich zu meiner Freundin rüber beuge. Ich spüre ganz genau Chris' Blick auf mir. Genau wie es im Script steht. Kurz drehe ich mich nach hinten, schüchtern dreht Chris seinen Kopf wieder zur Seite, dann beugt sich die Blondine flüsternd zu mir und leise kichere ich.

Schneller als gedacht ist die Szene im Kasten, danach stehe ich an der Bar und schaue gedankenverloren auf die Bühne, auf der Maroon 5 gerade live das Lied performt. Eigentlich sollte ich froh darüber sein, dass ich diesen Job nun hinter mir habe, doch so sehr ich es auch versuche, der Gedanken daran, dass ich Chris nicht mehr sehen kann, überschattet einfach alles.

»Hey, wir haben es geschafft«, freundschaftlich stupst Chris mir in die Seite und lächelnd verdrehe ich meine Augen, bevor mich Chris kurz in seine Arme zieht.

»Es war mir eine Ehre, an deiner Seite zu arbeiten«, zwinkert er, nachdem wir uns voneinander gelöst haben. Verlegen streiche ich mir eine Strähne hinter mein Ohr.

»Das sollte ich zu dir sagen«, schmunzle ich, doch Chris zuckt nur mit seinen Schultern, dann legt er einen Arm um mich. Automatisch komme ich ihm näher, lehne meinen Kopf an seiner Seite ab und so stehen wir da und betrachten wie Maroon 5 auf der Bühne eine kurze, dennoch nicht weniger eindrucksvolle Show abliefert.

»Danke für diese unglaubliche Chance«, hauche ich Adam in sein Ohr, während ich mich mit einer langen Umarmung von ihm verabschiede.

»Danke, dass du dem Musikvideo das nötige etwas gegeben hast«, er hat sich ein Stück von mir gelöst, dann beugt er sich zu meinem Ohr für: »Ihr tut euch gegenseitig gut. Ich wünsche euch das Beste.«

Verlegen beiße ich mir auf meine Unterlippe, als wir uns endgültig lösen. Sofort weiß ich von wem er spricht. Er zwinkert mir zu, dann verabschiedet er sich noch von Chris, während ich mein Blick auf das Taxi lege, was uns erst in unser Hotel und dann zum Flughafen bringen wird.

Von den anderen haben wir uns schon drin verabschiedet, nur Adam wollte sichergehen, dass wir auch im Taxi landen und nicht irgendwo im Busch (das waren seine Worte), denn nur Gott weiß, wo es inmitten Los Angeles einen Busch gibt.

»Na dann«, zum Abschied hebe ich noch meine Hand. Chris' Hand liegt auf meinem Rücken und sanft schiebt er mich in Richtung Taxi. Wieder hält er mir die Tür auf und wartet, bis ich drinsitze, ehe er die Tür schließt.

Mit dem Blick auf der bunt beleuchteten Stadt fährt uns der Taxifahrer ein letztes Mal gemeinsam in das Hotel.

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