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Jungkook hatte sich nicht getraut, mit Yoongi ins Krankenhaus zu fahren. Er hatte Angst, dass jemand von seinen doch nicht allzu schwachen Gefühlen erfuhr. Denn er war definitiv ebenfalls in Taehyung verliebt, obwohl er es sich nicht eingestehen wollte. Er hatte den gesamten Morgen mit Seulhye über seine Gefühlslage gesprochen, weshalb er nun alleine im Krankenhaus stand. Er fand es angemessen, dem Mann einen Besuch abzustatten. Denn dank Yoongi wusste er, dass der Polizist mindestens eine Woche stationär bleiben musste. Es handelte sich um einen Schuss, der Taehyung wohl unter seinem Schlüsselbein getroffen hatte. Denn dort saß lediglich der Klett seiner kugelsicheren Weste. Die Patrone musste ihm operativ entfernt werden, weshalb er zur weiteren Untersuchung im Krankenhaus bleiben musste.

Tief atmete der Feuerwehrmann durch. Es war nur ein Besuch, was war daran denn falsch?! Er wusste doch selber nicht, wieso er so verdammt nervös war. Aber er hatte ohne Grund schwitzige Hände. Und er war fürchterlich aufgeregt. Es fühlte sich fast so an, als wäre er zum ersten Mal schwer verliebt. Und dieses Gefühl hatte er davor nur bei seiner Frau Yonjae gespürt. Er hatte es um ehrlich zu sein ziemlich vermisst. Tief durchatmend stieg Jungkook aus dem Fahrstuhl, ehe er erneut auf sein Handy schaute. Seulhye hatte mit ihrem Bruder über den Vorfall geredet gehabt und Jungkook dann hinter seinem Rücken alles weitererzählt gehabt, damit dieser in Ruhe ins Krankenhaus konnte. Und deshalb stand er jetzt vor der Zimmertür, in dem sich anscheinend Taehyung befand. Leise klopfte er an, erhielt aber keine Antwort. War er überhaupt an der richtigen Tür? Erneut überprüfte er die Nummer in seinem Handy, ehe er neben die Tür schaute. Ja, stimmte alles. Zaghaft drückte er die Türklinke hinunter und drückte die Tür ein mininales Stück auf, um in den widerlich weißen Raum zu schauen. Und tatsächlich lag Taehyung schlafend in diesem in einem kleinen Bett. Ein Einzelzimmer, stellte Jungkook fest, ehe er den Raum betrat.

Nachdem er die Tür leise geschlossen hatte, lief er zu dem kleinen Tisch, der am Ende des Raumes stand. War das, was er gerade tat eigentlich gruselig? Er kannte den Mann nicht einmal richtig und lief dann einfach in sein Zimmer, während dieser schlief. War er ein Psychopath? Zweifelte er gerade wieder an sich? Definitiv. Aber was sollte er denn auch sonst machen?! Wie schon so oft an diesem Nachmittag atmete Jungkook tief durch, während er seine Thermoskanne auf den Tisch abstellte. Und danach zog er seine Jacke aus, ehe er diese über die Stuhllehne des harten Plastikstuhls am Tisch hängte. "Wow, diese Schmerzmittel sind der Wahnsinn! Ich halluziniere!"

Überrascht drehte sich der Feuerwehrmann um. Taehyung hatte seine Augen geöffnet und schaute mit einem fürchterlich schwachen Lächeln zu dem nervösen Mann in seinem Zimmer, ehe er kurz aufstöhnen musste. "Aber stark ist der Mist nicht." "Taehyung." Jungkook wusste nicht, was er sagen sollte. Die Situation fühlte sich falsch und fremd an. "Du bist wirklich hier, oder? Ich sehe alles ein wenig verschwommen." "Ich bin wirklich da." "Und wieso?" Taehyung hörte sich fürchterlich angeschlagen an und es tat Jungkook einfach leid. Es war noch nicht mal seine Schuld?! "Ich habe Kaffee dabei." Und deshalb musste der Polizist laut lachen. "Jungkook, du bist großartig." Verlegen blickte der angesprochene Mann schnell weg, damit Taehyung bloß nicht seine roten Wangen sehen konnte. Es fühlte sich schön an, gleichzeitig jedoch sehr befremdlich. Er musste erst realisieren, dass er seine Frau nicht betrog. Er durfte glücklich werden. Und das auch mit einem Mann.

"Jungkook, hast du eigentlich geschlafen? Du wirkst unheimlich müde", wechselte der Polizist gekonnt das Thema, während er seine Bettlehne ein wenig aufrichtete. "Ich habe nicht geschlafen. Ich habe Schlafprobleme." "Und dann schleppst du dich hier hin?" "Ja? Wir wollten doch einen Kaffee trinken, oder?" Erneut musste Taehyung lachen. "Am liebsten würde ich dich küssen." Überrascht riss Jungkook seine Augen auf. "Du möchtest was?" Und sofort färbten sich Taehyungs Wangen knallrot, während er seine Augen weit aufriss. "Ich wollte nicht- vergiss das einfach." Dieses Mal musste Jungkook laut lachen, ehe er zu dem Bett lief. "Vielleicht sollten wir erst denken und dann sprechen." "Aber sonst reden wir gar nicht mehr. Du kennst unsere Zusammenarbeit. Sonst streiten wir uns immer." "Du bist wunderschön, Taehyung." "Wolltest du nicht erst nachdenken und dann sprechen?!" "Du zerstörst den Moment Taehyung!" Bevor Jungkook weiter über Taehyungs Art meckern konnte, zog dieser ihn sanft zu sich hinunter. Fast berührten sich ihre Nasenspitzen, so nah waren sie sich. Jungkook konnte Taehyungs Atem gegen seine Lippen spüren, weshalb sein Blick direkt hinunterwanderte. Und Taehyungs Blick wanderte direkt mit hinunter, während er vorsichtig seinen Arm um Jungkook legte. Jungkook fühlte sich wie in einem Rausch, weshalb er als nächstes ziemlich unüberlegt handelte. Denn er küsste Taehyung zart auf dessen Lippen.

Hot And Spicy! ▪︎TaeKook▪︎Where stories live. Discover now