|18|

269 16 0
                                    

18 >>> To be a Death Eater <<<

„Professor Dumbledore?", fragte Narcissa leise.
Der alte Mann sah die Blonde mit sanften Augen an, denn er hatte das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht überhört.
„Was gibt es, meine Liebe?"
„Ich denke, dass Mr. Letum Recht hat. Seien wir doch einmal ehrlich: Lucius und ich haben keine andere Wahl!"
Der Schuleiter zuckte ob ihrer Worte zusammen. Der Schwarzhaarige hingegen war erstaunt, dass ausgerechnet sie so schnell eingelenkt hatte. Aber es war in Ordnung. Je schneller die beiden ihre Lage verstanden und akzeptierten, desto besser!
„Verstehe. Dennoch bin ich mit dieser Situation wie sie jetzt ist, nicht zufrieden. Und wenn es in meiner Macht läge, würde ich etwas daran ändern", entgegnete Dumbledore etwas resigniert, seufzte erschöpft und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Können Sie uns zusichern, Hilfe zu leisten, wenn wir welche benötigen? Wenn wir wirklich als Spione arbeiten, müssen wir auch die Sicherheit haben, dass wir gerettet werden, wenn es notwendig wird", fuhr das blonde Mädchen fort. Lucius neben ihr war erstaunt darüber, wie geplant seine Verlobte vorging.

„Ja, ich versichere euch hiermit Hilfeleistung, solltet ihr welche brauchen", versprach Harry, der sich nun aufrecht vor die beiden Polsterstühle gestellt hatte, auf denen die Ordensanwärter saßen.
Sie sah ihn aus ihren hellen Augen an und nickte.
„Dann bin ich bereit dazu, Spionin zu werden!"
Als von Lucius kein Ton kam, stieß sie ihm in die Seite, so dass der sie erst entrüstet ansah, dann aber die Schultern straffte.
„Ich bin ebenfalls bereit dazu."
Albus konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. Letum hatte diesen beiden jungen Menschen seine Hilfe zugesichert, sollte die Notwendigkeit bestehen. Schlimmer noch war allerdings, dass er ihm selbst zuvor gekommen war, denn er hatte Bedingungen stellen wollen. Die konnte er jetzt wohl vergessen...

„Sehr schön, da das nun geklärt ist, verabschiede ich mich."
Mit diesen Worten durchquerte er die Tür und war verschwunden.

---

Genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Orden zwei neue Mitglieder gewonnen hatte, sackte Severus mit einem unterdrückten Schmerzensschrei an einer Wand zusammen. Die rechte Hand war um das linke Gelenkt geklammert. Das Dunkle Mal brannte wie Feuer und zwang ihn, diesem Ruf zu folgen. Alles in ihm weigerte sich, wollte nicht wieder einem Fluch ausgesetzt werden, aber offiziell stand er unter dem Imperius...
Wie sehr wünschte er sich in diesem Moment, dass sein bester Freund hier wäre!
Aber er hatte keine Wahl, er musste zum Dunklen Lord und beweisen, dass er ihm gehorsam war, ansonsten würde er auffliegen.

Also stand er auf, rannte schnellstens in sein Zimmer und schnappte sich dort seine Todesserrobe. Mit selbiger machte er sich auf den Weg zum Verbotenen Wald, von dort würde er dann mit Hilfe des Mals zu seinem 'Meister' apparieren.
Er war nur froh, dass er das Apparieren von seinem 'großen Bruder' beigebracht bekommen hatte. Die einzige Bedingung war gewesen, dass er dieses Wissen nur anwandte, um seiner Arbeit als Spion nachzukommen. Offiziell durfte er das schließlich erst nach dem Kurs in der Schule.

---

Severus hatte eine höllische Angst. Bisher hatte er gar nicht gewusst, dass man so derartig panisch werden konnte. Sicher, damals, als Harry neu an der Schule gewesen war und er nach diesen Ferien so schlimm zugerichtet in die Schule zurückgekehrt war, da hatte er auch Angst gehabt, aber das hier war ganz etwas anderes!
Der Grund ließ sich in ein Wort fassen: Voldemort.
Vor ihm, nur wenige Meter entfernt, erhob sich ein steinernes Podest, auf dem ein Thron errichtet worden war. Der Unnennbare saß mit rot leuchtenden Augen auf selbigem und ließ den Blick über die in Schwarz gekleideten Menschen schweifen, die vor ihm knieten.

Der Slytherin atmete tief durch, um das anzuwenden, was ihm sein bester Freund einst beigebracht hatte:

»Immer Ruhe bewahren und keinesfalls zeigen, dass du Angst hast. Lege eine Maske auf dein Gesicht, so dass man kein Gefühl mehr sehen kann. Das wird dich so manches Mal retten.«

Harry Letum 2 Where stories live. Discover now