ein Geschenk

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„Jake, ich sage es nicht noch einmal...Ich werde einen Teufel tun und hier in diesem Zimmer versauern, geschweige denn das ich mich von diesem Typen, Monster oder What ever, in die Flucht schlagen lasse. Selbst wenn du dich hier auf dem Kopf stellst und Purzelbäume schlägst. Ich gehe jetzt durch diese Tür und treffe mich mit meinen Freunden! Du kannst ja hierbleiben und mit deinen Computern verwachsen!“

Längst hatte ich mich in rage geredet. Niemand sagte mir was ich tat, auch nicht Jake. Ich war ein Freigeist und das würde ich auch immer bleiben. Mir kam es gerade vor als wäre ich 15 und würde mit meiner Mutter diskutieren!

Das ging seit dem Morgen so. Zuerst weil ich enttäuscht war allein aufgewacht zu sein, während er garantiert seit Stunden wieder vor seinem Bildschirm saß.
Wenn er den überhaupt geschlafen hatte.

Doch das konnte ich ihm unmöglich so an den Kopf werfen. Dann weil er plötzlich in meinem zimmer aufgetaucht war und mich hier einsperren wollte.

Ich funkelte ihn wütend an, während er sich fahrig durch das Gesicht fuhr. Er kam mit Streit wohl nicht sonderlich gut klar.

Trotzdem blieb auch er Stur. „Alice es ist zu gefährlich für dich. Der Täter weiß nun das du hier bist. Du solltest auf mich hören und aufhören deinen sogenannten „Freunden“ zu vertrauen. Einer von ihnen könnte hinter allem Stecken und das weißt du genau!“

Frustriert stöhnte ich auf. Das war doch zum Mäusemelken hier. „Weißt du was, es ist mir egal was du sagts. Mir reicht es. Ich werde nicht vor so einer Möchtegern-Legende kuschen. Wenn du so besorgt bist komm halt mit! Aber wenn du damit beruhigter bist…“ Demonstrativ hielt ich ein Pfefferspray und einen Elektroschocker hoch. Verdutzt sah er mich an. „Wo bitte hast du Polizei-Equipment her?“

„Ebay. Du glaubst gar nicht was man dort alles kaufen kann.“ gab ich trocken zurück.
Es war die halbe Wahrheit das musste fürs erste Reichen. Doch er sah mich weiter skeptisch an. Tja Jake war leider viel intelligenter als mir manchmal lieb war.

„Ebay? Und du hast dir auch gut überlegt mit wem du hier gerade redest? Na, fein was sollst. Du gehst trotzdem nicht allein da raus.“ Und damit schien für ihn das ganze beendet zu sein. Demonstrativ drehte er sich wieder herum und begann auf seiner Tastatur zu tippen.

Das hieß aber nicht, dass ich das auch so sah. „Jake ich dachte du vertraust mir.“ Sagte ich leise. Und tatsächlich hielt er inne. „Ich vertraue dir. Aber wie sieht es mit dir aus? Du hast mich gerade wohl weißlich angelogen Alice. Und das kurz nachdem du dein Versprechen gebrochen hast. Ich will dich nur beschützen, verstehst du das nicht?“ Es tat weh das zu hören. Mehr als es sollte.

„Es tut mir leid. Ich wollte den Vertrauen nicht verletzen. Doch du solltest am besten wissen das es nicht immer gut ist alles zu sagen. Ich habe das Zeug von dem Bekannten eines Bekannten. Es war auch nicht gerade billig okay. Doch völlig wehrlos wollte ich nicht sein. Nur leider habe ich bei meinem Spaziergang im Wald nicht daran gedacht es einzustecken. Ich hatte nicht vor so tief in den Wald zu gehen. Nur kurz umsehen und weg. Nur manchmal bin ich so konzentriert das ich meine Umgebung vergesse.“
Ich versuchte meine Traurigkeit zu verbergen und lächelte zerknirscht. Wissend sah er mich an und nickte. „Du solltest so etwas lassen. Überlass die Illegalen Sachen lieber mir. Du solltest dich nicht damit schmutzig machen.“

Seufzend stand er auf. Dicht vor mir blieb er stehen und Strich meine Haare hinters Ohr. Diese liebevolle Geste brachte mein Herz zum Rasen. Tief sah er mir in die Augen und kam mir immer näher. Mein Atem stockte. Wollte er etwa? Oh Gott, wie sehr ich das hier wollte.

Doch leider drehte er sich im letzten Moment leicht zur Seite und legte er mir eine feine Silberkette um den Hals, der Anhänger zeigte ein einzelnes Auge mit einem roten Stein in der Mitte. Sein Zeichen! Sanft strich ich mit den Fingern darüber. Jake sah mich Angespannt an „Gefällt es dir?“ Sprachlos nickte ich. Erleichtert lächelte er. „Ich habe es extra für dich anfertigen lassen. Damit bin ich immer bei dir.“

Vergessen war die Enttäuschung über den nicht passierten Kuss. Voller Euphorie ging ich an den Spiegel. Okay es war vielleicht nichts was ich mir so gekauft oder ausgesucht hätte. Doch es war von Jake und das wiederum machte mich Glücklich. Es war etwas das nur ich besahs. „Danke, ich werde es immer tragen.“ Strahlte ich ihn an.
Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und sah zu Boden. Leichte röte zog sich über seine Wangen. Manchmal war er doch richtig süß, wenn er nicht wusste, wie er mit einer Situation umgehen sollte. Da half ihm seine Intelligenz auch nicht weiter.

Freudig hüpfte ich auf ihn zu und gab ihm zum dank einen kleinen Kuss auf die Wange. Erschrocken keuchte er auf. Das nutzte ich, um mir meine Sachen zu schnappen und an ihm vorbei zu laufen. „Na dann Jake wir sehen uns später ich bin dann mal weg.“ Und schloss, ohne auf ihn zu warten die Tür.

Duskwood war wirklich ein verschlafenes Nest. Es war Mittag und so gut wie niemand war auf den Straßen. Denn wenigen Leuten, denen ich begegnete, schenken mir verstohlene Blicke. Wie gruselig. Vielleicht hätte ich doch das Motorrad nehmen sollen, um zu Café zu kommen, doch ich hatte die Befürchtung das ich damit nur noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zog. Jake hatte in einem Punkt leider völlig recht.

Es war gefährlich, auch wenn ich bezweifelte das der Täter mich am heiligten Tag angreifen würde. Ich brauchte etwa 40 Minuten bis zum Café Rainbow. Es war wenig los und ich suchte mit ein Platz am Fenster. Dann zog ich mein Handy heraus.

Alice: "Hey @all habt ihr Lust auf einen Kaffee. Allein hier zu sitzen macht nicht so viel Spaß."
Dazu postete ich ein Selfi von mir im Café. Denn das machte junge Leute in meinem Alter nunmal so.

Sofort kam einer nach dem anderen Online.

Jessy: "Alice! Gott sei dank dir geht es gut! Wo warst du denn. Als ich den Angriff auf dich sah war ich in Panik und dann war auf einmal die Verbindung weg".

Jessy: Gib mir 10 min. Ich bin auf dem Weg zu dir.

Cleo: "Angriff? Jessy warum hast du nichts erzählt? Ich komme natürlich auch."

Alice: "Alles gut. Macht euch keine sorgen. Macht in ruhe ich laufe nicht weg."

Thomas: "Ich mache mich auch gleich auf den weg. Ich hole gerade Dan aus dem Krankenhaus ab und bringe ihn gleich mit. "

Alice: "Was heute schon? Das Freut mich aber, bis gleich. Seit bitte vorsichtig."

In dem Moment kam die Bedienung mit meinem Cappuccino „Bitte schön. Entschuldigen sie die Frage, aber sie kommen nicht aus der gegen, oder? Ich habe sie noch nie hier gesehen?"

Ich lächelte sie an. „Nein ich bin nicht von hier. Ich besuche für ein Paar Tage meine Freunde.“

„Aha, wer sind denn Ihr Freunde?“ Da war jemand aber mal gar nicht neugierig.

„Sie sind gleich hier dann werden sie es Wissen.“ Damit wand ich mich von ihr ab und sah aus dem Fenster.
Mit einem „Pff“ Rauschte sie beleidigt ab.

Duskwood - The lie between us (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now