Kapitel 7📱

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Jin hörte die gehässigen Schreie von Yoongi, die gedämpft durch die Wohnung hallten und sogar dem ältesten WG Mitbewohner eine heiden Angst einjagten. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte zaghaft in den Flur. An der gegenüberliegenden Tür, wo sich Hosoeks Zimmer befand stand der Schwarzhaarige und trommelte lautstark mit seinen geballten Fäusten gegen das dicke Holz.

„Lass mich rein, du verlogene Ratte! Ich werde dich verdammt noch mal auseinandernehmen!", schrie der zweitälteste zornig und versetzte der Tür noch einen kräftigen Tritt mit seinem Fuß.

Jin wollte ihn davon abhalten die Inneneinrichtung ernsthaft zu beschädigen, doch da ertönte auch schon Namjoons markante Stimme am Ende des Flurs. „Min Yoongi! Du wirst dich jetzt erst mal wieder ein bisschen beruhigen! Sonst kommen die Nachbarn noch auf die Idee die Polizei zu rufen."

„Ich geb einen Fick drauf, was die Nachbarn machen! Dieser hinterhältige..."

„Yoongi!", rief Jin nun dazwischen und brachte somit alle zum Verstummen.

Jungkook war mittlerweile auch zu der kleinen Runde gestoßen und verschränkte die Arme vor der Brust.

Jin sog ausgiebig die Luft ein. „Ich weiß, dass das alles ein bisschen blöd gelaufen ist für dich, aber es wird nicht helfen, wenn du Hosoek krankenhausreif schlägst!"

Yoongis Miene war vor Wut verzerrt. Sein Blick huschte zu Jungkook und verfinsterte sich umso mehr. „Wenn diese Hasenfresse, bei Verstand gewesen wäre und nicht diesen Scheiß von Hosoek geglaubt hätte, dann würde das hier auch nicht so eskalieren!"

„Ich versteh dich schon, Yoongi, aber du hast genauso Scheiße gebaut, also komm mal wieder zurück auf den Boden der Tatsachen!", schimpfte Namjoon und legte dem Schwarzhaarigen eine Hand auf die Schulter, die allerdings sofort abgewehrt wurde.

„Warum hat Hosoek überhaupt so eine linke Nummer durchgezogen? So kenn ich ihn überhaupt nicht", meinte Jungkook schließlich fragend, weswegen Namjoon angedeutet seine Augen verdrehte. „Weil er in Yoongi verknallt ist!"

Der Kopf des Schwarzhaarigen schnellte zurück auf Hosoeks Zimmertür. Er ballte seine Hände erneut zu zwei Fäusten und war kurz davor wieder gegen das Holz zu boxen, da ertönte eine helle, allbekannte Stimme, am anderen Ende des Flurs. „Yoongi?"

Jegliche Aufmerksamkeit lag nun auf dem zitternden Blondschopf, der seine Mitbewohner mit verweinten Augen musterte. Yoongis Gesichtszüge wurden weicher und auch seine Finger entspannten sich wieder. Er stieß Jungkook und Namjoon achtlos zur Seite und bahnte sich seinen Weg zu dem kleinen Koreaner.

Jimins glasige Augen verfolgten dessen Bewegungen, wobei sich immer mehr Tränen dort sammelten. „Y-Yoongi ich hab unseren Chat gelesen..."

Weiter kam der Kleine nicht, da Yoongi ihn stumm in den Arm nahm und gegen seine muskulöse Brust presste. Jimin inhalierte den unverkennbaren Duft seines Mitbewohners und schluchzte leise in den Stoff seines Pullis.

„Es tut mir leid, Kleiner", flüsterte Yoongi kaum hörbar, doch aus seiner Stimme war ein deutliches Zittern zu vernehmen. Jimin schmiegte sich enger an seinen Mitbewohner und spürte wie dieser seinen Haaransatz küsste.

Jungkook löste sich umgehend von diesem Anblick, als ihm der Brünette Koreaner auffiel, der, wie Jimin eben, am Ende des Flurs aufgetaucht war. Taehyung starrte betrübt zu seinem Freund, welcher, ähnlich wie Yoongi, keine Zeit verlor und augenblicklich zu dem Älteren sprintete.

Jungkook umrahmte Taehyungs Gesicht mit seinen Händen und drückte dem Brünetten sanft seine Lippen auf. Der Ältere erwiderte den Kuss zögerlich und ließ sich von Jungkook näher zu sich ziehen.

Jin konnte ein Lächeln nicht verhindern. Unbeholfen gesellte er sich zu Namjoon und warf diesem einen verlegenen Blick zu. „Ich denke wir sind hier gerade etwas überflüssig, meinst du nicht?", kam es von dem Ältesten. Namjoon nickte seufzend und schenkte seinem Mitbewohner ein ähnliches Lächeln. Er deutete mit dem Kopf auf das Wohnzimmer, um Jin zu signalisieren, dass er ihm dorthin folgen sollte, was der Älteste auch sofort verstand.

Doch bevor er endgültig den Flur verließ, warf er noch einen Blick auf seine vier Mitbewohner, die scheinbar jeden um sich herum ausgeblendet hatten. Vielleicht würde Jin auch gerne so einen innigen Moment mit Namjoon genießen können. Es war definitiv die falsche Entscheidung, dass er ihn vorhin so abgewehrt hatte. Möglicherweise musste er allmählich über seinen eigenen Schatten springen und damit aufhören seine Gefühle zu leugnen. Vielleicht war es langsam an der Zeit Namjoon den Grund zu verraten, warum er ihn so vor den Kopf gestoßen hatte.


Vielen lieben Dank fürs lesen😊💜


Love goes through Chat // NamjinWhere stories live. Discover now