Kapitel 8📱

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Bedacht leise ließ Jin die Wohnzimmertür hinter sich ins Schloss fallen und setzte sich unschlüssig neben Namjoon auf die Couch. Er spielte verlegen mit seinen Fingern und schielte verstohlen zu seinem Mitbewohner. Namjoons Hand lag dicht neben Jins Oberschenkel, was dem Ältesten ein angenehmes Kribbeln bescherte. Es fehlten lediglich ein paar Zentimeter, bis er ihn berühren würde.

Jin räusperte sich unsicher. „Joonie?"

Der Angesprochene drehte seinen Kopf in die Richtung des Ältesten und ließ seine Mundwinkel nach oben wandern. „Ich weiß. Endlich kehrt hier wieder ein bisschen Normalität ein."

„Ja das auch, aber...", Jin verkrampfte seine Finger und versuchte vergebens seinen rasenden Herzschlag zu ignorieren. „...ich glaube ich bin dir eine Erklärung schuldig."

Namjoon blinzelte verwirrt, da ihm scheinbar noch unklar war, worauf sein Mitbewohner damit anspielen wollte, doch spätestens als Jins Hand immer näher an seine eigene wanderte, beschlich ihn eine leise Vorahnung.

Jin sog ausgiebig die Luft ein. „Du musst wissen, Joonie, ich hatte es nach meinem Outing nicht einfach. Meine Eltern haben keine Luftsprünge gemacht, als sie es erfahren haben und meine Mitschüler haben angefangen mich zu schikanieren und aufs übelste zu beleidigen. E-einmal wurde ich sogar verprügelt und angespuckt", seine Stimme zitterte hörbar, weswegen Namjoon nun endlich nach Jins Hand griff und sanft über dessen Haut strich. Doch er presste wütend den Kiefer aufeinander, offenbar aus Hass und Abscheu vor Jin damaligen Peinigern.

Jin kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. „I-ich hab dich doch schon immer gemocht, aber ich hab in den letzten Jahren so viele schlechte Erfahrungen gesammelt...", hilflos brach der Älteste ab und wollte schon den Kopf wegdrehen, da umfassten Namjoons freie Finger sein Kinn und sorgten dafür, dass er gezwungen war ihm in die Augen zu sehen. „Jinnie, ich möchte, dass du weißt, dass du etwas ganz Besonderes bist. Du hast mich vom ersten Moment an verzaubert, als ich dich in der Uni kennengelernen durfte. Und ich würde jedem persönlich einen Arschtritt verpassen, der es wagen sollte, dir in irgendeiner Form auch nur ansatzweise wehtun zu wollen!", knurrte er beinahe gegen Ende hin. Doch das gehässige Funkeln in seinen Augen war sofort wieder verschwunden, als er Jin seine vollste Aufmerksamkeit schenkte.

Ein liebevolles Lächeln bildete sich nun auf seinen Lippen und er rückte noch ein Stück näher zu seinem aufgelösten Mitbewohner, dem ein klägliches Schluchzen entfuhr. Doch Namjoon wusste nicht, ob es dessen schmerzlichen Erinnerungen oder seinen rührenden Worten verschuldet war.

Jin rang sich ein Lächeln ab. „Das ist süß von dir, Joonie."

Namjoons Lächeln vertiefte sich und seine Finger wanderten an die Wange des Brünetten, wo sie ein paar von seinen Tränen beseitigten. „Ich dachte eigentlich immer, ich würde mich viel zu auffällig in deiner Gegenwart verhalten. Und dann immer diese wahnsinnig geistreichen Kommentare von den anderen", seufzend schüttelte er den Kopf, was Jin ein angedeutetes Schmunzeln entlockte. „Ich hab mir immer eingeredet, du würdest nicht auf so jemanden wie mich stehen. I-ich dachte, es wäre einfach viel zu schön um wahr zu sein."

Etwas blitzte in Namjoons Augen. Ohne zu zögern presste er seine Lippen auf die, seines Mitbewohners und übte dort sanften Druck aus. Jin war erst völlig überrumpelt, von seiner überstürzten Aktion, doch augenblicklich entspannte er sich und ließ Namjoons Zunge die Dominanz über seine eigenen gewinnen.

Schüchtern lächelte Jin in den Kuss hinein, weswegen Namjoons freie Hand zu seinem Rücken wanderte und unter sein Shirt glitt. Der Brünette zuckte erschrocken zusammen, so intensiv und wohltuend war diese einfache Berührung.

Doch dieser intime Moment blieb ihnen nicht lange gewährt, da vor der geschlossenen Tür ein lautes Zischen zu vernehmen war, gefolgt von einem dumpfen Fluchen.

Namjoon löste sich wehmütig von Jin, welcher ihm einen verwirrten Blick schenkte. Namjoon schüttelte genervt den Kopf und lief energischen Schrittes zur Tür, die er schwungvoll aufriss und seine vier Mitbewohner mit dem Boden kollidieren ließ.

Jin sprang von der Couch auf und verschränkte wütend die Arme vor der Brust. „Seid ihr nicht mehr ganz dicht?!"

Die Angesprochenen erhoben sich hastig vom Boden, wobei Jimin und Taehyung diesen verlegen fixierten. Yoongi und Jungkook hingegen mussten sich ein schelmisches Grinsen verkneifen.

„Es tut uns Leid, Hyung. Aber wir wollten nur nach dem Rechten sehen!", meinte Jimin hastig, doch Yoongi legte ihm einen Arm um seine Taille und zog wissend die Brauen nach oben. „Eigentlich wollten wir nur wissen, ob sich einer von euch beiden endlich den Stock aus seinem Arsch gezogen und den ersten Schritt gemacht hat. Aber so wies aussieht wart ihr ja sehr erfolgreich."

„YAH! Habt ihr nichts Besseres zu tun, als uns hinterher zu spannen?!", rief Namjoon entrüstet, was Jungkook augenblicklich zum Grinsen brachte. Er vergrub seine Nase in Taehyungs Halsbeuge und hauchte mit gesenkter Stimme. „Doch, ich wüsste da etwas."

Dieser errötete umgehend und verpasste Jungkook einen verärgerten Hieb in die Seite. „Wir freuen uns wirklich für euch. Ich meine es wurde ja schon langsam mal Zeit", sagte Taehyung und kicherte verlegen.

Namjoon warf einen Blick nach hinten zu Jin, welcher hoffnungslos mit dem Kopf schüttelte. Sollten sie jemals eine neue WG gründen, wäre es wohl besser zuvor erstmal ein paar Vorstellungsgespräche zu führen!


Summer is finally arrived☀☀

Vielen lieben Dank fürs lesen💜😊


Love goes through Chat // NamjinDonde viven las historias. Descúbrelo ahora