19 ‣ ⁿᵃᵗⁱᵒⁿˢ ˡᵉᵃᵍᵘᵉ

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🗓 — juni

14.06: Deutschland – Italien
5-2
Kimmich (10'); Gündogan (45+4'); Müller (51'); Werner (68'; 69')
Borussia-Park

❝ 𝐃𝐅𝐁-𝐄𝐥𝐟 𝐛𝐞𝐳𝐰𝐢𝐧𝐠𝐭 𝐄𝐮𝐫𝐨𝐩𝐚𝐦𝐞𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫
𝐈𝐭𝐚𝐥𝐢𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐮𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡. ❞

🍂 — WERNER X MOUNT

🍂 — WERNER X MOUNT

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— 🧩🩹🖇 —

Zusammen mit meinen Nationalmannschaftskollegen verlasse ich den Rasen nach unserer Ehrenrunde. 5:2 gegen den amtierenden Europameister zu gewinnen hat schon Etwas. Und dann hab auch noch ausgerechnet ich zwei der fünf Tore für uns geschossen – also ein Grund sich doppelt zu freuen. In der Kabine setze ich mich auf meinen Platz neben Serge. Seine Umarmung dafür, dass er mir beide Tore aufgelegt hat, hat er schon bekommen; vielleicht spendiere ich ihm nachher noch ne Pommes oder so.

Der Bayern-Spieler grinst mich an und wuschelt freundschaftlich durch meine sowieso schon durcheinander gekommenen Haare, ehe er sich auf den Weg in die Dusche macht. Ich will ihm gerade folgen als ich aus dem Augenwinkel sehe wie Kai auf mich zukommt. Ohne ein Wort hält er mir sein Handy entgegen.

0:4 hat Mason mit seinem Team gespielt. So eine verdammte Scheiße. Ungarn scheinen alle von uns irgendwie unterschätzt zu haben, was natürlich eine solch hohe Niederlage trotzdem nicht rechtfertigt. Eigentlich würde ich Mason jetzt direkt anrufen; machen wir eigentlich immer so, wenn wir mit den Nationalteams unterwegs sind. Ich weiß aber auch ganz genau, dass ich dann mit einer bestimmten Nachricht rausrücken muss, die ich schon viel zu lange mit mir herumtrage.

Ich schaue zu Kai hoch, der mich nachdenklich betrachtet. „Ruf ihn an. Er wird sich sonst Gedanken machen." Recht hat er damit. Trotzdem bringe ich es nicht über mich mein Handy in die Hand zu nehmen und Masons Nummer zu wählen. Erst als ich fast zwei Stunden später auf dem Bett meines Hotelzimmers sitze halte ich es einfach nicht mehr aus und entsperre mein Smartphone. Mason hat mir schon geschrieben und ein Mal versucht mich anzurufen. Ich hätte es doch einfach hinter mich bringen sollen. Was rede ich da – ich hätte ihm schon vor Ewigkeiten sagen müssen was Sache ist.

Ruf mich an, wenn du im Hotel
bist; ich brauche grade echt
jemanden zum Reden <3

Ich bin so ein riesiges Arschloch und Mason hat was Besseres verdient.

„Hey. Endlich." Er klingt ziemlich erschöpft als er sich meldet. „Sorry, bei uns war viel los." Ich kaue auf meiner Lippe herum. Eine schlechte Angewohnheit; Mason würde wahrscheinlich den Kopf schütteln, wenn er mich gerade sehen könnte. „Hab ich gesehen. Glückwunsch, zwei Scorer. Wenigstens etwas, über das ich mich heute freuen kann." Mason seufzt leise.

Ich für meinen Teil kann nicht mehr stillsitzen und beginne damit, in meinem Hotelzimmer auf und ab zu gehen. „Woran lag's? Oder willst du nicht darüber reden?" Meine Stimme ist kaum noch ein Flüstern. Eigentlich will ich das Gespräch von einem bestimmten Thema weglenken. „Nein, ich – keine Ahnung, es sollte heute wohl einfach nicht sein." Vor meinem inneren Augen kann ich sehen wie Mason gerade resignierend mit den Schultern zuckt. „Erzähl mir lieber wie es bei euch so ist. du hast doch die anderen bestimmt vermisst. Wie geht's Serge? Und wann kommst du eigentlich wieder?"

Mein Atem stockt und ich atme laut aus. Okay, ich kann das. Er wird sauer sein, aber das habe ich auch verdient. Ich hätte schon viel früher mit der Sprache rausrücken müssen. „Mason, nach dieser Saison bin ich weg. Ich will wieder nach Hause; und London war das noch nie so wirklich für mich."

Einige Sekunden lang herrscht Stille am anderen Ende der Leitung. Ich will schon zu einer Erklärung ansetzen, doch Mason hindert mich daran. „A-aber ich dachte, du magst es hier bei uns?" Ich wusste, dass es schwer werden würde. Doch seine aufgelöste Stimmer zu hören macht das hier zur Folter. „Tue ich ja auch. Das ist nicht das Problem, ihr seid tolle Kollegen und ich werde euch auch wirklich vermissen, wenn ich nicht mehr in Chelsea spiele."

Abwartend unterbreche ich mein Hin- und Hergerenne. Doch von Mason kommt nichts. „Ich mag einfach Deutschland, oder viel eher Leipzig, viel lieber. Ich fühle mich wohler da, kenne die Abläufe des Vereins in- und auswendig. Und ich vermisse meine Freunde von dort. Meine Familie würde mich öfter besuchen kommen; ich müsste mir keine Sorge mehr um die britische Presse machen.. mein Leben wäre stressfreier."

Wahrscheinlich gehe ich die Sache hier ganz falsch an. Ich sollte Mason alles schonend erklären. Aber ich habe die Hoffnung, dass er mich besser verstehen kann, wenn ich hundertprozentig ehrlich mit ihm bin. „Du lässt also Kai alleine? Und mich?" Er kann es nicht rational betrachten, aber das kann ich wiederum auch nicht von ihm erwarten. Hier geht's ja auch irgendwie um ihn.

„Ihr habt immer noch Ben. Und Christian. Und einander. Wart's nur ab: Ein paar Wochen nach dem Wechsel wird es schon gar nicht mehr auffallen, dass ich nicht mehr da bin." Ich tue Mason gegenüber gerade so als würde mich unser Gespräch nicht mitnehmen; doch das tut es. Er darf es nicht wissen. „Das stimmt nicht. Es wird sich immer anders anfühlen, wenn du jetzt gehst." Scheiße.

„Mason, du musst dir keine Sorgen machen. Mit der Zeit werden sich alle daran gewöhnt haben, du auch." „Ich verstehe nicht, du.. sag mir nur eins: Warum hast du nicht früher was gesagt? Das hier kommt grade aus dem Nichts." Ich kann ihn verstehen. Kann ich wirklich, aber ich bin einfach ein verdammter Angsthase. „Weil ich Angst hatte. Du—" Er unterbricht mich, bevor ich mich wirklich erklären kann.

„Nein." Was nein? „Weil du egoistisch bist, Timo. Weil du denkst, dass du in Leipzig wieder öfter und besser spielen wirst. Weil es bei uns nicht so läuft wie es sollte und weil du unbedingt mit nach Qatar fahren willst." Masons Stimme zittert immer noch, aber diesmal vor Wut. Er ist sauer; auf mich. Wäre ich an seiner Stelle auch. Aber das hier ist das Beste für mich und selbst wenn er Recht hätte – ich muss das für mich machen. Es ist das Richtige.

„Ich rufe dich morgen nochmal an. Oder wir sprechen persönlich, das hier bringt nichts." Das ist eine Lüge. Aber ich ertrage es gerade einfach nicht mehr seine Stimme zu hören. Denn auch wenn er wütend ist, wie ich mich gerade ihm gegenüber verhalte verletzt ihn noch tausend Mal mehr. „Wage es ja nicht, jetzt aufzulegen! Du hast die Scheiße doch erst angerichtet!" Er schreit mich an. „Bis dann, Mason." Ich lege auf.


˚ ༘✶ ⋆。🏷 AUTHOR'S NOTE
happy Feiertag i guess <3

𝗗𝗜𝗘 𝗠𝗔𝗡𝗡𝗦𝗖𝗛𝗔𝗙𝗧⁀➷wm 22Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt