ı ɔσп'т пεεɔ пσвσɔч (Five S3)

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Trigger warning
Violence
Mention of Blood



Five sah wie seine Geschwister sich nach und nach von dem mysteriösen Platz entfernten und nur noch er und Viktor übrig waren. Er starrte mit einem perplexen Ausdruck zu seinem Bruder rüber, der genauso ratlos und verwirrt war wie er selbst. Wie konnten sie sich in so einer Situation nur aufteilen? Sie hatten gerade erst die dritte Apokalypse überlebt und wären fast von einem massiven Energieball gegrillt worden und das Beste was ihnen einfällt ist zu verschwinden?

Na fein. Sollen sie doch gehen. Er hatte sich die letzten 3 Wochen so sehr ins Zeug gelegt, seine Geschwister vor dem Tod zu bewahren und was bekam er als Dank? Genau. Gar nichts. Er hat alles geopfert nur um ihre Ärsche zu retten, weil er sie liebte. Mehr als jeden anderen auf dieser Welt. Er hatte seine Hände mit Blut befleckt für sie, er ist durch die Hölle gegangen für sie und er bekam nichts, nur Missverständnis und Anschuldigungen.

Five drehte sich von Viktor weg und lief den Weg entlang ohne noch einmal zurück zu schauen. Er war aufgebracht, wütend und ratlos. Aber am meisten war er ratlos und aufgebracht. Er konnte seine Kräfte nicht nutzen. Und nicht nur er, sondern niemand von seinen Geschwistern konnte seine Kräfte nutzen. Vielleicht hatte er sich nicht gut genug konzentriert? Oder er war schlicht und einfach zu erschöpft, nachdem sie alle in dieser "neuen" Welt gelandet waren? Aber selbst all das hat ihn nie davon abgehalten seine Kräfte zu benutzen, also wieso jetzt? Was ist passiert?

Five grübelte und verlor sich in seinen Gedanken während er sich immer weiter von dem ehemaligen Hotel entfernte und weiter in die Stadt rein lief. Die Straßen wurden von den Laternen beleuchtet und es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Die kühle Sommerluft wehte an ihm vorbei und er sah sich in der Stadt um. Er suchte nach irgendeinem Anzeichen in welchen Jahr sie sich befanden und entdeckte mehrere Poster an einigen Schaufenstern hängen. Auf den Postern war ein Bild von Reginald Hargreeves mit seinem Namen in Großbuchstaben geschrieben.

Er ging zu einem der Schaufenster um das Poster näher zu betrachten und sah aus der Spiegelung im Fenster eine kleine Gruppe an Männern auf ihn zukommen. Sie waren zu viert, alle zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ihre Klamotten waren an einigen Stellen zerkratzt und zerrissen und sie machten einen ungepflegten Eindruck auf ihn. Sehr wahrscheinlich Junkies die den Großteil ihres Lebens damit verbringen, alten Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, dachte Five.

Er drehte sich nicht um und beobachtete sie stattdessen in der Spiegelung des Schaufensters als er auf eine Reaktion der Männer wartete. "Na wen haben wir den hier? Hast du dich verirrt Kleiner?", hörte er die raue Stimme von einem der Männer sagen. Besagter Mann trat zwischen den anderen Dreien hervor. Dieser war einen Kopf größer als Five und er konnte ausmachen, dass jeder dieser Männer um ein gutes Stück größer war als er selbst. Nun beschloss Five sich doch umzudrehen und er blickte zu dem Mann hoch. "Und wer seid ihr bitteschön?", entgegnete der Junge monoton und versuchte in dem Gesichtsausdruck seines Gegenübers irgendeine Reaktion ausmachen zu können.

Auch wenn es von außen nicht so wirken mochte, innerlich war er angespannt, auch wenn er sowas nie in seinem Leben zugeben würde. Er hatte noch immer nicht ganz die Lage verarbeiten können, in die er und seine Geschwister sich nun befanden. Ganz zu schweigen davon, dass sie scheinbar alle ihre Kräfte verloren haben. Aber das wollte er nicht wahrhaben. Er konnte es nicht glauben!

"Wir haben dich gefragt wo du herkommst. Es ist gefährlich für dich alleine draußen zu sein mitten in der Nacht", der Mann trat näher an ihn ran und legte eine Hand auf seine Schulter. Diese Geste riss Five aus seinen Gedanken und instinktiv schlug er die Hand des Mannes weg. Er starrte dem Mann in die Augen und als er sich selbst wieder gesammelt hatte verzog er seine Augenbrauen genervt. "Fass mich nicht an, ich warne euch!".

Sein Gegenüber zog eine Augenbraue hoch und fing an zu Lachen. Die anderen drei Männer tauschten untereinander skeptische aber auch amüsierte Blicke aus. "Heh du kleines Balg, wie redest du mit mir? Hat man dir dort wo du herkommst keine Manieren beigebracht?" fragte der Mann mit einem überraschten Unterton in seiner Stimme und machte eine Kopfbewegung zu den Männern hinter sich. "Wird mal Zeit das sich jemand darum kümmert, oder?"

Mit diesen Worten holte der Mann mit seiner Faust aus und zielte auf Höhe von Five's Bauch. Er wich einen Schritt zurück und sein Atem beschleunigte sich vor Aufregung. "Macht euch darum Mal keine Sorgen. Ich wurde vom schlechtesten Vater der Welt erzogen, aber danke für euer Angebot", Five tat wieder einen Schritt nach vorne und schlug dem Mann mit einem festen Schlag ins Gesicht, als er ein leises Knacken hörte und Blut aus dessen Nase lief. Genannter Mann hielt sich vor Schmerz fluchend seine Nase und rief mit aufgebrachter Stimme zu seinen Komplizen "Was steht ihr dort rum?? Schnappt euch diese Ratte!".

Die drei verblieben Männer stürmten auf Five zu, umzingelten ihn regelrecht und er sah zwischen den Männern hin und her. Er ballte seine Fäuste zusammen und tat einen Schritt nach vorne, davon ausgehend das er nun nicht mehr von den Männern umzingelt ist und blinzelte mehrmals. Perplex sah er im nächsten Augenblick wie einer der Männer dessen Knie in seinen Brustkorb rammte und unterdrückte ein leises Schreien.

Bevor er Zeit hatte zu verarbeiten was in diesem Moment gerade geschah, wurde er von den letzten beiden Männern in der Runde festgehalten. Er versuchte sich mit aller Kraft los zu reißen, aber vergebens. Egal wie stark er sich wehrte oder wie intelligent er sein mochte, sein Körper war noch immer der, eines 13 jährigen Jungen. Und das fiel ihm schwer zu akzeptieren.

Er sah wie der vorherige Mann wiederholt auf sein Gesicht einschlug und spürte wie in ihm langsam aber sicher Panik aufstieg. Ein Gefühl welches er lange nicht mehr verspürte. Ein Gefühl welches er das letzte Mal verspürte, als er nach seiner Zeitreise in die Zukunft nicht mehr zurückkehren konnte. Der Schmerz in seiner Brust und in seinem Gesicht verdrängten seine Gedanken schnell und seine Versuche sich aus den Griffen der Männer zu befreien ließen nach.

"Es reicht, hört auf. Ich denke der kleine Scheißer hat seine Lektion gelernt", hörte er die Stimme des Mannes sagen und er sah vom Boden auf. Der Mann wischte sich mit seinem Arm das Blut vom Gesicht und ging auf Five zu. Er packte eine Handvoll seiner Haare und zog gewaltsam seinen Kopf nach oben. Five zischte vor Schmerzen auf und sah gezwungen in die Augen seines Gegenübers. "Ich habe es dir von Anfang an gesagt, Bursche. Draußen ist es zu gefährlich für kleine Kinder wie dich. Sei ein guter Junge und geh Nachhause zu Mami", ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus und wartete auf eine Reaktion des Jungen.

Five aber sammelte all seinen verbliebenen stolz und erwiderte das Grinsen seines Gegenübers. "Ich habe all das was ich gesagt habe auch so gemeint, du Arschloch", mit diesen Worten spuckte er etwas Blut, welches sich von seiner mittlerweile aufgeplatzten Lippe in seinem Mund gesammelt hatte, auf die Schuhe des Mannes. Dieser ließ Five's Haare los und gab ihm stattdessen eine Ohrfeige. Der Schmerz war so stark das es sich anfühlte als würde seine Wange brennen und er spürte ein starkes Pochen an der Stelle, wo die Hand des Mannes aufschlug.

Five's Grinsen wich aus seinem Gesicht sobald er den Schmerz durch seine Wange ziehen spürte und er blickte mit einem verbitterten Blick zu dem Mann hoch. "Geh Nachhause, Scheißkind", mit diesen Worten entfernte der Mann sich von ihm und rief noch zu seinen Komplizen "Lasst ihn los. Von dem kommt nichts mehr", ehe er aus Five's Blickfeld verschwand. Die anderen Männer tauschten kurze Blicke untereinander aus und ließen ihn dann los.

Five's Knie zitterten und er fand nicht den Halt sich auf den Beinen zu halten und sackte stattdessen auf den Boden. Er hörte seinen Herzschlag gegen seine Brust hämmern und sah zu wie die restlichen drei Männer in dieselbe Richtung gingen wo zuvor der andere Mann verschwunden war.

Eine Weile verging bis Five die Kraft dazu fand, sich vom Boden aufzuraffen und atmete einmal tief durch. Er hielt sich seine Wange die noch immer bei jeder Berührung schmerzte und er sah nach oben in den dunklen Nachthimmel.

Wie es wohl den anderen geht?

Umbrella Academy Oneshots (GERMAN)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant