Winteriron~ Alptraum

529 27 1
                                    

Tony saß auf seinem Bett und starrte ins Leere, stumme Tränen liefen seine Wangen hinab. Vor seinem inneren Auge spielte sich erneut sein Alptraum ab, der ihn schon seit Wochen plagte. Jede Nacht wurde er aus dem Schlaf gerissen und musste versuche sich selbst zu beruhigen. Er wollte sich keine Hilfe holen, er wollte nicht als schwach gelten. Er hoffte es allein zu schaffen, doch er scheiterte kläglich. Seine Alpträume wurden häufiger und schlimmer. Seine Panikattacken öfter und brutaler. Er weinte mehr, konnte es nicht stoppen. Er wischte seine Tränen weg, doch es kamen immer neue. Tony konnte es langsam nicht mehr ertragen, konnte sich nicht mehr ertragen. Er zerbrach langsam, aber sicherlich und niemand wusste etwas davon. Er verschwieg es.

Doch das brachte wohl nichts, denn Bucky wusste davon. Doch er sprach Tony nicht darauf an und wartete, dass er Tony ihn ansprach. Er wollte ihn zu nichts drängen. Doch langsam verlor er die Geduld. Er merkte, wie es ihm immer schlechter ging und langsam die Kraft verlor. Er wusste jedoch nicht, was er machen sollte oder wie er Tony darauf ansprechen sollte. Er machte sich einfach Sorgen um Tony und wollte ihm helfen. Er hatte keine gute Beziehung zu ihm, jedoch wollte er sie bessern. Er mochte Tony, ihm tut es leid, was in Sibirien passiert ist. Er wollte gar nicht das es dazu kommt, doch er hatte nicht nachgedacht. Er hatte einfach gehandelt. Er war froh, dass Tony ihm überhaupt verziehen hat. Er selbst hatte sich nicht einmal verziehen.

Er stand nun vor Tonys Tür, Bucky wusste, dass Tony dahinter auf seinem Bett saß und wieder einen Alptraum hatte. Er stand oft vor Tonys Tür und lauschte, wollte wissen, wie es Tony ging. Doch er betrat nie das Zimmer, jedoch wollte er dieses Mal rein gehen und Tony helfen. Tony sollte das nicht mehr allein durchstehen. Er sollte jemanden bei sich haben. Bucky seufzte nochmal, bevor er die Zimmertür öffnete und vorsichtig hinein schaute. Tony registrierte ihn gar nicht, er war viel zu fokussiert auf die Wand. Bucky sah das starke Glitzern in den roten Augen und den nassen Wangen, von Tony. Er schloss die Tür hinter sich und trat leise an Tonys Bett ran, setzte sich vorsichtig drauf. Nun huschte Tonys Kopf schnell zu dem anderen Mann.

Tonys Augen wurde groß, als er erkannte wer vor ihm saß. Bucky setzte sich nun richtig neben Tony und zog den kleineren in seine Arme. Dieser versteifte sich, doch fiel nur kurz danach schluchzend gegen Buckys Körper. Tony weinte und ließ alles raus was sich in den letzten Wochen in ihm aufgestaut hat. Es tat ihm gut, er fühlte sich schwach, so in den Armen von jemanden zu liegen, jedoch fühlte er sich besser. Bucky strich ihm einfach nur über den Rücken und flüsterte beruhigende Dinge in Tonys Ohr und strich mit der anderen Hand durch Tonys Haar. Das zittern ließ nach, die Tränen versiegten und das Schluchzen wurde leiser. Tony lag nur noch schlaff in Buckys Armen und ließ sich streicheln.

Bucky hob Tony hoch und trug ihn aus dem Zimmer raus. Tony ließ es einfach zu und vertraute ihm, schloss die Augen und genoss den gang des anderen. Nach wenigen Minuten öffnete er wieder seine Augen, da der Größere angehalten hatte. Sie befanden sich auf dem Tower, der Himmel war bedeckt mit Sternen. Es sah wunderschön aus, der Ausblick faszinierte Tony. Er wusste, wie die Stadt bei Nacht aus sah, doch er hatte sich nie die Zeit genommen, den Ausblick so zu genießen und alles zu beobachten. James setzte sich auf einen der Stühle, mit Tony auf seinem Schoß. Niemand sagte etwas, beide saßen nur dort, genossen den Ausblick und die Zweisamkeit. Es war zauberhaft. Tony wollte nicht, dass dieser Augenblick irgendwann sein Ende fand. Er wollte nur noch hier sitzen und sich entspannen.

Tonys Augen wurden immer schwerer, bis sie zu vielen. Sie saßen schon mehrere Stunden auf dem Dach und schauten einfach nur in die Ferne. Bucky war noch immer wach und strich über Tonys Rücken. Bis er bemerkte, wie Tonys Körper immer kälter wurde. Bucky stand auf und trug ihn rein, bedacht darauf ihn nicht zu wecken. Der Kleine in seinen Armen kuschelte sich immer näher an seine Brust. Bucky lächelte in sich hinein und öffnete die Tür, die zu seinem Zimmer führte. Er wollte nicht, dass Tony bei sich schlief. Er sollte eine andere Umgebung haben. Das half ihm damals, als er von Hydra flüchten konnte. Bucky beschloss sich nun um Tony zu kümmern und ihm zu helfen. Er würde Tony nicht aufgeben und immer für ihn sorgen. Das war er ihm schuldig.


𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓𝐒 || MarvelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt