Kapitel 6

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•Caleb•

Noch immer etwas überrumpelt, das ich heute mit unserem neuem Einsteller, der nebenbei auch noch verdammt gut aussah, einen trinken gehen würde, fuhr ich zum Stall zurück.

Charlie beobachte mich derweil skeptisch von der Seite, analysierte jedes noch so kleine Teil meines Gesichts und kräuselte nachdenklich ihre Nase.
„Ja bitte?"
mein Kopf drehte sich kurz in ihre Richtung, bevor ich wieder auf die Straße sah.
„Du meintest es gäbe da niemanden"
genervt verdrehte ich die Augen.
Natürlich war es ihr aufgefallen.

„Gibt es ja auch nicht, zumindest nichts aus dem sich was entwickeln könnte"
Unruhig schlugen meine Finger aufs Lenkrad.
Ich wollte dieses Thema eigentlich umgehen.
„Aha"
entkam es Charlie bloß und ich seufzte.
„Leider ist er nunmal absolut dein Typ"
„Danke Charlie, das weiß ich selbst"
ein Lachen entrann ihrer Kehle.
„Du hättest mal sehen müssen wie er mich angeguckt hat, als ich aus deinem Auto gestiegen bin. Der dachte bestimmt ich sei deine Freundin"
Ihr Lachen wurde lauter.

„Hör auf mir Hoffnung zu machen"
blockte ich eilig ihren Redeschwall.
„Ach komm Caleb, nur weil dein letzter Typ ein Arschloch war. Toby scheint wirklich nett zu sein"
Mein Herz zog sich zusammen als ich an meinem Ex dachte.
Er war ein absoluter Vollidiot, nach 8 Monaten Beziehung hatte er mich betrogen.
Zumindest war dies mein Stand, ich wollte am besten garnicht wissen, ob er mich angelogen und noch weit vorher Typen gehabt hatte.

„Wir werden sehen, außerdem weißt du nicht mal ob er auf Männer steht, Charlie. Es ist besser die Sache auf freundschaftlicher Basis zu behalten, vor allem da er bald bei uns im Stall stehen wird"
Überrascht sah sie mich an.
„Umso besser"
seufzend bog ich auf die Hofeinfahrt ab, sie verstand es nicht.
•••
Wenige Stunden später stand ich mit meinem Wagen vor dem Club und wartete auf Toby und seinen Kumpel.
Ich war fünf Minuten zu früh, also hatten sie noch Zeit.
Am liebsten hätte ich Charlie mitgenommen, doch sie traf sich mit Emily.
Somit saß ich alleine hier in meinem Auto und würde gleich alleine mit den beiden in diesem Club sein.

Nervös fuhr ich mir durchs Haar, das ich mir nach dem Turnier direkt gewaschen hatte.
Pico hatte es wie gewöhnlich mal wieder fertig gebracht, mich mit Heu zu bewerfen.

Gerade fuhr ein Auto auf den Parkplatz, genau in diesem Moment summte mein Handy.
Ich zog es aus der Mittelkonsole und lächelte kurz.

Sind da

Ich stieg auf Toby's Nachricht hin aus und keine Minute später standen auch die anderen beiden vor dem Club.
„Hey Mann"
Toby's Kumpel klopfte mir auf die Schulter, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen.
Dabei kannte ich nicht mal seinen Namen.
„Hey"
erwiderte ich bloß, bevor mein Blick zu Toby glitt.
Dieser stand etwas unbeholfen keine zwei Meter von mir entfernt.
„Na?"
Mein Blick suchte seinen, doch er wich mir geschickt aus.
„Lasst uns reingehen"

Der blondhaarige ging voran, während Toby und ich ihm folgten.
Gekonnt schlängelte er sich durch die riesige Menschenmenge zu der Bar.
Wir ließen uns auf den freien Hockern nieder, bevor er auch schon drei Bier bestellte.
Toby saß zwischen mir und dem mir noch unbekannten und sah ihn nach dem aufgeben der Bestellung rügend an.
„Silas man fragt was der andere will"
Silas also.
Gespielt verwirrt wendete sich angesprochener Toby zu.
„Ach, du willst jetzt plötzlich doch kein Bier mehr? Wer bist du und was hast du mit Toby gemacht?"

Ich lachte leise.
„Ist Bier okay?"
wendete sich unser neuer Einsteller nun mir zu.
„Immer"
Ein triumphierendes Lächeln umspielte Silas Lippen.
„Da hast du's"
Er klatschte in die Hände, während Toby bloß die Augen verdrehte.

Unsere Getränke kamen schneller als gedacht, gemeinsam stießen wir an und unterhielten uns eine ganze Weile.
Nach weiteren drei Bieren und einigen Tequila Mischen war Silas gut angeheitert.
Toby hingegen starrte seinen Drink skeptisch an.
Ich hatte genauso viel wie Silas getrunken, war aber deutlich trinkfester als er.
„Sag mal Caleb, hast du eigentlich eine Freundin?"
die Frage klang leicht lallend und ich sah wie der Schimmelreiter sich neben mir verkrampfte.

Der blonde hingegen nahm es absolut locker und sah mich abwartend an.
„Nein"
lachend nahm ich noch einen Schluck von meinem Bier.
„Warum denn nicht?"
„Silas!"
zischte Toby, ihm war es sichtlich unangenehm.
„Ach schon gut"
eilig winkte ich ab, bevor ich antwortete.
„Findest du nicht das dies etwas.. naja, komisch wäre, wenn man auf Männer steht?"
Toby verschluckte sich an seinem Drink von dem er grade einen Schluck genommen hatte und musste husten.

„Tschuldige"
presste er eilig hervor und ich lächelte.
„Kein Ding"
„Ich wusste es"
kommentierte Silas meine Aussage ungerührt.
„Wie bitte?"
Stirnrunzelnd sah ich ihn an.
„Du hast da so gewisse Schwingungen"
Also entweder hat er schlimmer einen sitzen als ich dachte, oder einfach einen Sprung in der Schüssel.

„Ahja"
Toby zuckte zusammen als unser Trinkpartner mit einem heftigen Ruck aufstand.
„Sorry, aber ich gehe mir jetzt mal ein paar Nummern klären. Bis später"
Er wendete sich ab und verschwand in der tanzenden Menge.
Mein Sitznachbar seufzte und wendete sich mir zu.
„Sorry.. er ist.. speziell"
Ein Lächeln umspielte dennoch seine Mundwinkel.
„Das sind wir doch irgendwie alle"
Schmunzelnd beobachte ich die Bedienung wie sie Drinks mischte und hin und her wuselte.

Dennoch entging mir Toby's musternde Blick nicht und augenblicklich lief mir ein Schauer über den Rücken.
Was ist los mit mir?
Ich wartete nur auf einen doofen Spruch von seiner Seite, irgendwas gegen meine Sexualität.
Doch es kam nichts.
Er schwieg.
„Ich hätte gerne deinen Ritt gesehen"
Überrascht sah ich in seine aufmerksamen Augen.

„Es lief gut"
Ein seliges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
„Platz 3"
Toby grinste.
„Du warst eine entscheidende Sekunde zu langsam"
„Das war Absicht"
Spöttisch zog Toby seinen Augenbrauen hoch.
„Ach ja? Was genau?"
Kurz musterte ich seine Gesichtszüge.
„Dir den Vortritt zu lassen"
Er lachte und verdammt.. Ich liebte sein Lachen.

„Wow, du bist echt unglaublich"
Er nahm ein Schluck aus seinem Glas und sah mir kurz darauf in die Augen.
„Du bist auch nicht schlecht"
erwiderte ich trocken.
Er schwieg, ich schwieg.
Kurz darauf realisierte ich was ich gesagt hatte, doch es schien ihn keineswegs zu stören.

Wieso denn auch, es war nur eine unlustige Erwiderung.

Aber ich wusste das dem nicht so war.
Ich hatte mit ihm geflirtet und das es ihm nichts auszumachen schien, lies mein Adrenalin Pegel ungesund nach oben steigen.
Verdammt.

About you and Me (BoyxBoy)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora