soulmates 1 || minsung

032 || break the rules

POV: Han Ji-sung

Day: Monday
Time: 22:58
Location: somewhere in Seoul

Am Rande der Stadt stiegen wir aus dem Bus. Er war bereits richtig dunkel, und kein einziger Mensch war zusehen.

Nebeneinander spazierten wir die leeren Straßen entlang und schwiegen vor uns hin. Ich hatte meine Hände in meinen Hosentaschen vergraben und Min-ho schwenkte die kleine Tasche hin und her.

„Was ist da drin?", unterbrach ich die Stille. Lino grinste mich an.
„Ein Handtuch"
„Wozu brauchen wir ein Handtuch?"

Linos Grinsen wurde noch breiter. Er packte mich beim Arm und zog mich ins Gebüsch. Ein paar Zweige klatschten mir ins Gesicht und ich hielt schützend meine freie Hand vor meinen Kopf. Nach nur wenigen Meter kamen wir zu einem Zaun.

Min-ho hielt an und scannte mit seinem Blick das verlassene Gelände. Es war ein großer Platz - eine grüne Wiese, ein kleines Gebäude und ein riesen Pool.

„E-ein... ein Freibad?"
Min-ho nickte stolz und holte aus. Er warf die Tasche über den hohen Zaun, die dahinter auf den Boden fiel.

„Bock, etwas Verbotenes zu tun?"

Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. So kannte ich ihn doch gar nicht... aber es gefiel mir.

Schnell ging ich etwas in die Knie und verschränkte meine Hände in Bauchhöhe, damit er drauftreten konnte. „Du zuerst"
Min-ho stieg auf meine Hände und ich federte ihn hoch. Er sprang auf der anderen Seite hinunter und wartete, bis ich über den Zaun geklettert war. Ich landete vor ihm und Min-ho half mir wieder auf die Beine.

Mein Herz hämmerte aufgeregt gegen meine Brust. Meine Hände zitterten etwas, aber ich genoss den Adrenalinrausch.

Lino schnappte sich die Tasche und rannte mit mir über die Wiese. Der Pool lag still und verlassen da – das Wasser war klar und gluckste leise.

Ich zog mir meinen Hoodie über den Kopf und streifte mir die Hose ab. Achtlos warf ich meine Klamotten ins Gras und hielt meine Zehen ins Wasser.

Woahhhh, war das kalt...

Erschrocken zog ich meinen Fuß zurück und schüttelte mich.

„Hey, du Angsthase!", hörte ich Lino hinter mir rufen. Ich drehte mich um und sah noch, wie er auf mich zu gerannt kam. Er riss mich um und wir fielen beide ins kalte Wasser.

Jede einzelne Faser in meinem Körper zog sich vor Schock zusammen. Wenn die plötzliche Kälte einen Herzstillstand verursacht hätte, hätte es mich nicht gewundert.

Ich strampelte um mich und versuchte herauszufinden, wo oben und unten war. Das kühle Wasser hatte definitiv mein Gehirn gelähmt... Ich musste dringend an die Oberfläche und Luft holen.

Doch plötzlich sah ich Lino über mir. Ich sah ihn nur verschwommen, meine Augen ließen mich Unterwasser nicht besonders gut sehen.

Er legte seine Hände um meine Taille und streichelte über meinen nackten Oberkörper.

Eine Blubberblase fand den Weg aus meinem Mund und stieg zur Oberfläche, bevor Lino seine Lippen auf meine legte und mich küsste.