Ocho

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„Ich meine es doch nur gut! Ich will das Beste für dich! Ich habe nie etwas anderes gewollt!“
„Woher willst du wissen, was das Beste für mich ist? Du redest doch nie mit mir!“
„Ich kenne dich. Ich weiß, was dich bewegt und wie ich dir helfen kann!“
„Du triffst Entscheidungen über meinen Kopf hinweg, du hörst mir nie zu, du hast mich entmündigt - Du hast keine Ahnung, was ich fühle, weil du dir nie die Mühe gemacht hast, dir meine Gedanken und Sorgen oder sonst irgendetwas ernsthaft anzuhören!“
Die Pistole zwischen den Falten ihres imposanten Rocks wog schwer wie Blei.

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„Huhu, Bennilein! Ich bin's, Tante Jubilee! Bist du da? Ich habe Croissants mitgebracht! Benni?
Bitte kommen Sie nicht rein, bitte halten Sie sich von der Tür fern, Miss Jubilee... Benni ist nicht hier und wenn Sie jetzt reinkommen, sind Sie die längste Zeit ihres Lebens Malerin gewesen.

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„Was soll das? Warum weist du mich in letzter Zeit ständig zurück?“ Er klang verzweifelter, als er beabsichtigt hatte.
„Es geht nicht, okay? Es war eine dumme Idee und- Es ist ziemlich unpraktisch und eigentlich liebe ich dich ja auch nicht wirklich-“ Er stockte und senkte beschämt den Blick.
„Was?“, hauchte sein Gegenüber fassungslos und starrte ihn mit offenem Mund an. Er sah aus, als hätte man ihm eine saftige Ohrfeige gegeben.
„Wachen! Entfernt diesen Mann!“
Und während die Wachleute den Mann aus dem Palast warfen, drehte er sich hastig weg und ihm nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Denn dann hätte er womöglich nachgegeben. Oder man hätte die Träne sehen können, die sich still und heimlich aus seinem Augenwinkel gelöst hatte.

Also wenn das nicht inspirierend ist, dann weiß ich auch nicht ;)

Writing Prompts für alle GelegenheitenWhere stories live. Discover now