𝕀 𝕕𝕚𝕕𝕟'𝕥 𝕔𝕙𝕒𝕟𝕘𝕖, 𝕀 𝕛𝕦𝕤𝕥 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 𝕞𝕪𝕤𝕖𝕝𝕗
Estellas Sicht:
Ein paar Wochen später war ich gerade auf dem Weg zu einer Chorprobe und sogar erstaunlich gut gelaunt. Klar, die Elemente bereiteten mir immer noch Probleme, aber ich hatte sie so halbwegs im Griff und so war seit dem Desaster mit Nox niemand mehr zu Schaden gekommen. Wegen ihm machte ich mir zwar immer noch Sorgen, aber Madam Pomfrey sagte mir jeden Tag wenn ich ihn besuchen kam, dass er bald aufwachen würde, also würde er das hoffentlich auch bald. Und dann, dann würde alles wie immer sein, so stellte ich mir das zumindest vor. Natürlich hatte ich damit alles andere als recht, wäre sonst ja auch zu schön gewesen.Ich war schon fast da, als plötzlich jemand direkt vor mir zum Stehen kam. Ich erkannte ihn eigentlich sofort, aber mein Gehirn brauchte dennoch einen Moment, um zu realisieren, dass er es wirklich war.
"Nox!", rief ich erfreut, und dann stürzte ich mich erst einmal auf ihn und umarmte ihn.
Seltsamerweise wurde er ganz steif, vermutlich hatte er noch Schmerzen. Als mir dieser Gedanke kam, ließ ich ihn sofort wieder los.
"Du bist aufgewacht!", stellte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht fest, "Tut es noch sehr weh?"
"Nein. Nein, mir tut nichts weh", verkündete er, aber von einem Lächeln war sein Gesichtsausdruck meilenweit entfernt, "Was aber ganz bestimmt nicht dir zu verdanken ist."
Einen Moment lang war ich verwirrt, doch noch während mir die Erkenntnis kam, worauf er hinauswollte, nutzte er mein Schweigen, um noch mehr loszuwerden.
"Wann wolltest du es mir sagen?", erkundigte er sich, und bedachte mich dabei mit einem derart kalten Blick, dass ich dachte, etwas in mir würde gleich gefrieren - zum Beispiel mein Herz, "Wenn du mal Hilfe beim Verstecken einer Leiche gebraucht hättest?"
"Nox, ich-", begann ich, doch er ließ mich gar nicht ausreden.
"Weißt du, ich habe ja schon über deine beiden Familiennamen hinweggesehen, aber das..."
"Aber wir sind doch Freunde!", warf ich verzweifelt ein.
Dass er so reagieren könnte, damit hatte ich nicht einmal annähernd gerechnet. Ich wusste bei genauerem Nachdenken selbst nicht wirklich warum. Eigentlich war es nur logisch.
"Freunde? Denkst du, ich will mit einem Monster befreundet sein? Mit einem Monster, das mich umbringen wollte?"
Nox sprach leise, aber hätte er mich angeschrien, es hätte dieselbe Wirkung gehabt. Winzige Eissplitter schienen sich in mein Herz zu bohren, und dennoch schlug es weiter.
"Ich wollte doch nicht... Ich hab keine Kontrolle darüber! Ich bin kein Monster! Ich bin immer noch ich!", versuchte ich, zu erklären, aber ich hörte selbst wie schrill und verzweifelt sich meine Stimme anhörte.
"Ach ja? Da hatte ich aber einen ganz anderen Eindruck, als du mich in ein Häufchen Asche verwandeln wolltest!", warf er mir mit vor Kälte klirrender Stimme vor, "Sei froh, dass ich nicht vorhabe, dich zu verpetzten - aber dann würde mich vermutlich deine Monsterfamilie vermutlich in Stücke reißen. Also halt dich einfach fern von mir, hörst du? Geh doch zu deiner blöden Froschchorprobe, wenn die nichts gegen solche wie dich einzuwenden haben! Aber ich für meinen Teil will nichts mit Monstern zu tun haben! Also verzieh dich!"
Mit diesen Worten schob er sich an mir vorbei und ging. Ich blieb einfach stehen, unfähig mich zu bewegen, unfähig zu begreifen, was gerade passiert war. Mein bester (und auch einziger) Freund wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, weil er dachte, dass ich ein Monster war.
Aber ich war kein Monster. Das sagte ich mir immer wieder. Ich bin kein Monster, ich bin kein Monster, ich bin kein Monster. Selbst in meinen Ohren hörte es sich wie eine Lüge an. Nox hatte Recht. Ich war eben doch ein Monster. Und das machte alles nur noch schlimmer.

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Eine Grindelwald in Hogwarts - Here we go again
FanfictionEs ist nun gerade einmal 16 Jahre her, dass Valeria Grindelwald-Black gemeinsam mit ihren Freunden den wohl dunkelsten Zauberer aller Zeiten aufgehalten und alle davon überzeugt hat, dass sie mehr ist als ihr Familienname. Doch es war schon immer so...