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- Montag, 6:50 Uhr, 6. März. 2017 -

„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday liebe Y/n ! Happy Birthday tooo youuuu! Yeaaah!“, sang ich mit einem Kuchen und Kerzen, während ich ihr Zimmer betrat.

Sie lächelte etwas traurig und gezwungen, blies ihre 13 Kerzen aus und wünschte sich was. Wie gehabt eigentlich, dachte man. Doch jeder würde sofort erkennen, dass sie einfach nur ihr bester gab nicht gleich los zu heulen.

Das war der erste Geburtstag, den sie nicht zuhause feierte. Kleinkind Verhalten, Wutausbrüche und Mama-Papa-Gerede, war schon lange Vergangenheit.

Jetzt war sie einfach nur immer traurig. Mein Verdacht auf eine Depression bei ihr, wurde kontinuierlich größer.
Mein 17. Geburtstag stand auch bald an. Dieses Jahr werde auch ich, nicht zu meinen Eltern oder Freunden gehen. Ich dachte, wenn ich meinen auch alleine mit ihr feierte, fühlte sie sich vielleicht besser.

Meine Parolen wurden auch langsam Realität. Immer weniger berichteten die Medien, von der vermissten Go Y/n. Von Polizei bekam ich auch nichts mehr mit. Die Einzigen die nicht Aufgaben waren ihre Eltern. Lästige Biester. Die starteten Suchaufrufe und Trends mit dem Hashtag #findetY/n. So wie ich das Internet kannte, würde das auch ganz bald Rum sein. 

„Ich hab sogar ein Geschenk für dich.“, meinte ich aufgeregt.
Ich übergab ihr die Schachtel und sie packte aus. Als sie sah was sich darin befand schaute sie geschockt zu mir.  Ihre Augen weiteten sich.

Sie sah mich sehr fragend an. Ich nickte zustimmend. „OMG DANKESCHÖN!“, rief sie voller Freude. Es sowas ähnliches wie ein Kinder-Tablet. Eins von denen, die ferngesteuert waren, mit dem man nur ausgewählten Leuten schreiben und telefonieren konnte, die mit denen man nur auf bestimmte Inhalte im Internet zugreifen durfte.

Sie freute sich unheimlich,  sprang mich beinahe an und drückte mich ganz fest. Endlich Mal ein bisschen Kontakt zur Außenwelt. Aber nicht zu viele Hoffnungen machen, meine Kleine. Natürlich darfst du damit nur mit mir kommunizieren. Nicht, dass dich mir einer wegnimmt.

„Happy Birthday, Sonnenschein.", lächelte ich sanft.
Als ich das sagte, sah sie mich überrascht an. Dann kullerte eine Träne und dann die Nächste. ,Sonnenschein' so hatte sie ihr Vater immer genannt.

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Creep || 🅔ⁿʰʸᵖᵉⁿWhere stories live. Discover now