Kapitel 26

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Gespannt blickte ich Sandros Gesicht, das auf einmal einen düsteren Blick annahm. Etwas war nicht in Ordnung, nur was wusste ich nicht. Ich blieb still, dabei drehte sich Sandro weg und redete mit der Person am Telefon. Ich stemmte meine Hände in meine Hüften und sah zu ihm. Plötzlich schossen seine augen geschockt auf und er blickte mich an, dabei hörte ich die mir bekannte Stimme weinen. Leandra?

Ohne zu fragen, nahm ich das Handy von Sandro und schrie in den Hörer: "Leandra? Was ist los?"

"Ah da bist du ja. Ich habe gerade Alessandro erklärt das er dich heute um Mitternacht mir ausliefern muss, ansonsten töte ich deine geliebte Mutter und für deine Schwester werde ich auch noch was finden.", kam es kalt von Sara.

Ich übergab das Handy wieder Sandro und lief hin und her. Ich kann ihr nicht vertrauen, sie wird doch sowieso meine Mama töten und das musste ich verhindern.

Sandro hing wohl auf und kam zu mir. Vorsichitg legte er mir die Hand auf den Arm und ich blickte zu ihm. Ich habe ihm noch nicht verziehen, doch er brauchte mich. Ich brauchte ihn!

"Du musst meine Familie in Sicherheit bringen, bitte Sandro.", kam es mit weinerlichen Stimme von mir.

Er schüttelt heftig den Kopf und meinte: "Ich muss auch dich in Sicherheit bringen. Überlass das mir!"

Im Moment danach kam viel zu schnell ein Auto um die Ecke und Veronica rannte gehetzt zu mir.

"Sofia, du hast uns Angst gemacht. Bitte hau nicht nochmal ab.", gab sie atemlos von sich und nahm mich in den Arm.

Meine Gedanken waren nicht mehr am vergangenen, sondern nur noch wie ich meine Familie von dieser troia retten konnte. Sie durfte damit nicht davon kommen und deshalb schmied ich stumm meinen Plan, während Sandro dachte ich überliesse es bei ihm.

Wir gingen kurze Zeit später wieder ins Haus, wo ich mich warm abduschte und mich anzog. Als Alibi schlief ich bei Sandro im Zimmer und in der früh schlich ich mich das zweite Mal aus dem Haus. Der Regen war abgeklingt und es tropfte nur noch von den Blätter der hohen Bäumen.

Ich fühlte mich schuldig, schon wieder Sandro und Rony zu hintergehen. Doch es ging um meine Familie! Nessuno scherza con la mia famiglia!

Ich hatte das Handy von Sandro dabei und rief, gleich nachdem ich vom Ferro Grundstück weg war, Sara an. Doch es nahm ein Mann das Telefon ab.

"Da?", ertönte die mit unbekannte Stimme.

"Hier ist Sofia Ferro. Wo muss ich hin kommen?", kam es kalt von mir. Ich musste stark wirken!

Er musste das Telefon weitergeben, denn es ging eine gefühlte Ewigkeit. Dabei dachte ich an Leandra und wie sehr angst sie haben musste. Erst jetzt bemerkte ich wie sehr ich die beiden vermisste, doch an das durfte ich nicht denken. Ich musste die beiden retten und wenn es meinen Tod bedeutete.

Die nervige Stimme von Sara ertönte am anderen Ende des Hörers und liess mich wissen wo ich hinkommen sollte. Ich liess es mir nicht nehmen eine Waffe aus dem Schreibtisch von Sandro zu klauen, somit lief ich bewaffnet an den Ort wo wir verenbart hatten.

Es war nur 30 Minuten von Sandros Zuhause entfernt und somit rief ich kurz vor dem Treffen Veronica an.

"Hallo Sandro?", fragte sie verwirrt und müde.

Ich musste kurz lächeln, doch sofort wurde ich wieder ernst und gab ihr die nötigen Infos: "Schick Sandro an den Flughafen von Terrasini. Er soll meine Mama und Schwester abholen."

"Sofia? Was machst du? Du bringst dich damit in Gefahr!", erklang die besorgte und leicht gereizte Stimme von Sandro.

"Ich liebe dich und bitte, wenn du mich liebst dann rettest du die beiden.", sagte ich und fühlte wie die Tränen hochkommen wollten. Ich schluckte diese aber tiefer als meine Fussenden runter und blieb stark. Es war mene Pflicht meine Familie zu retten und deshalb tat ich das!

Ich lief auf den Flugplatz und sah schon das schwarze Auto.

Sara kam locker und in einem knappen Kleid aus dem Auto heraus und sofort zog ich meine Waffe.

Dreckig lachte sie auf und meinte: "Denkst ud wirklich, die könnte dich beschützen?"

"Nein, doch ich will sicher gehen das meine Familie freigelassen wird. Lass sie gehen und ich lege die Waffe nieder.", sagte ich und es war kein Funken von Angst zu erkennen. Auch Sara war leicht irritiert, wie mutig und selbstsicher ich erschien.

Sie fuchtelte mit der Hand rum und so wurden die Türen geöffnet. Die glasigen Augen meiner Familie brannten sich in mein Gedächtnis.

Sara nahm den beiden die Fesseln ab und schubste sie in meine Richtung. Nur kurz erlaubte ich mir, die beiden zu umarmen und drückte dabei die Waffe in die Hände meiner Mama.

"Passero, tu das bitte nicht.", flüsterte mir mene Mama ins Ohr.

Ich ignorierte sie und sagte ihr nur ein schlichtes: "Renn!"

Sofort tat sie es und nahm Leandra an die Hand. Traurig sah ich den beiden zu und hoffte inständig, sie würden entkommen. Jeden Moment müsste Sandro die beiden aufgabeln und da wäre ich schon lange weg.

"Kommst du oder müssen wir dich einfangen?", fragte Sara zickig.

Ich sah sie böse an und lief geradewegs auf sie zu. Zwei Männer nahmen mich an den Armen und zogen mich in ein Flugzeug.
Sara kam gelassen hinter mir her und wir beide beobachteten noch, wie Sandro meine Mama und Schwester ins Auto drückte und dann zu uns rannte. Er war zu weit weg, denn als die Tür sich schloss startete schon das Flugzeug und wir flogen los.

In seinen Augen war so viel Schmerz zu sehen, das es auch mir weh tat.

Er wurde immer kleiner und dann waren wir schon über den Wolken.

"So Signora Ferro, du hilfst uns jetzt die Ferros zu vernichten.", sprach die Stimme vom Telefon.

Er war ein Russe und so wie er da stand, mit seinen Wachen, war er von der Mafia.

"Das werden wir noch sehen.", meinte ich und setzte mich entspannt auf einer der Sitze.

Er nickte einer der Wachen zu und sofort legte er seien Hände um meinen Hals und drückte zu. Ab da an wusste ich das ich in meiner persönlichen Hölle gelandet war und Matteo peanuts war.

Dieser Mann hatte keinen Emotionen und würde keine Sekunde Rücksicht auf mich nehmen. Doch ich musste ihn beeindruckt haben, denn ohne mit der Wimper zu zucken liess ich mich erwürgen.

Er gab wieder ein Zeichen und der Mann liess von mir ab. Ich legte ein Lächeln auf und sah totzig aus dem Fenster. Innerlich wünschte ich mir Sandro herbei, doch egal was mit mir geschah ich konnte mit Frieden im Herzen gehen.

Nach vielen Stunden, landeten wir dann in Las Vegas. Ich war noch nie aus Europa gekommen und deshalb dackte ich Gott.

Wir fuhren in ein grosses Hotel, das man aus den vielen Filmen kannte und dort sperrte man mich dann ein. Wie ein Prinzessin im Turm!

Mir war klar, das ich nicht mehr lange lebte. Umso mehr genoss ich die letzten Minuten, Stunden oder Tage.

Meine Depressionen halfen mir dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren. Der Tod würde mir nichts ausmachen, denn leben wollte ich sowieso nicht mehr. Nicht mit diesem inneren Schmerz. Das einzige was mir noch wichtig war, war meine Familie, Veronica und Sandro. Niemand von denen drufte verletzt werden.

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Wo hat sich da Sofia wieder reingerannt? Kommt sie aus diesem Loch wieder raus?

AlessandroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt