[17 - Glücksspiel]

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Anmerkung : Bitte verurteilt mich jetzt nicht für Sinnesfehler, falls ihr jetzt Profis im Pokern seid ich habe zwar gegooglet und Kakegurui geschaut, aber trotzdem keinen Plan vom Glücksspiel :)
Ich hoffe ihr werdet trotzdem glücklich mit dem Kapitel
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Bei all den Fragen, die sich in meinem Kopf verstricken, wird mein Schritt immer schneller und ohne es zu merken, gelange ich bis an die Grenze des Dorfes. Ich brauche einen Ort, an dem ich Ruhe finde. Wo wäre das?

"Kaname!", höre ich eine mir leider all zu bekannte Stimme nach mir rufen und verdrehe genervt die Augen. Warum hier? In ganz Konoha und Umgebung gibt es dutzende Orte und wer taucht hier auf?

"Hallo Hashirama...", seufzt ich nebenbei.
Meine Konzentration liegt allerdings eher auf dem, was am Kartentisch vor sich geht.

Ja, ich bin gerade am Pokern.
Glücklicherweise hat Konoha noch keine Gesetze, daher ist so gesehen alles legal. Mal sehen wie lange.

Und trotzdem hätte ich hier jeden Anderen als meinen anderen Bruder erwartet. Entweder ist das eine miese Falle von Tobirama oder einfach nur ein beschissener Zufall. Beides wäre lästig.

"Ich bin ebenfalls zum Kartenspielen hier.", erklärt er mir begeistert, ohne, dass ich gefragt hätte.

"Aha.", entgegne ich uninteressiert. 

"All in."
"Ich gehe mit."
"Ebenfalls.", meine ich und der erste meiner Spielpartner legt seine Karten ab.

Ein Full house.
Guter Zug, aber nicht gut genug.
Ich habe zwar nichts außer heilen drauf, aber zumindest das Glück steht auf meiner Seite. Kami sei dank, auch wenn ich das niemals laut aussprechen würde.

Ein deprimiertes Seufzen geht durch die Runde und auch die anderen werfen ihre Karten ab.

"Straight Flush.", meine ich ganz nebensächlich und werfe meinen Karten ab.
Damit habe ich das höchste Ergebnis der Runde und kassiere. Mein Pokerface behalte ich drauf. Ist ja nicht so als würde Hashirama mir über die Schulter schauen, was mich minimal anspannt.

Geld ist zwar sowieso keine meiner Sorgen, ich lebe schließlich seit 15 Jahren im Wald und inzwischen sogar mit Gott zusammen, aber der Nervenkitzen beim Glücksspiel lenkt mich gut ab. Nach dem Gespräch mit Tobirama war das dringend nötig.

In der nächsten Runde setzt sich Hashirama dazu, dafür geht der, der gerade leider mit seinem All in sein gesamtes Geld verprasst hat. Das tut mir absolut nicht leid.
Auf ein neues.

Nun bin ich wirklich gespannt wie Hashirama spielt.
Ich meine er ist das Oberhaupt der Senju, ist ein verdammt guter Krieger, ist anscheinend auch ein guter Medic-nin und verfügt über ein Kekkai Genkai. Aber das alles spielt gerade keine Rolle, da es hier nicht im Talent und Training, sondern nur um Glück geht. Andererseits, wenn ein Naivling wie Hashirama solange überlebt hat, besitzt er bestimmt eine Menge Glück.

Gleich nach der ersten Runde, schmollt Hashirama in einer Ecke. Ja, ich habe wieder gewonnen. Diesmal mit einem Quads.
Aber trotz all Hashiramas Kompetenzen muss ich sagen, dass Glücksspiel wohl wirklich nicht sein Ding ist. Ich hab selten jemanden dermaßen versagen sehen. Das war nicht mal nah dran an einem Sieg.

"Ich steige aus.", meine ich als ich aufstehe, weil es auf Dauer nicht wirklich Spaß macht arme Pechvögel um ihr Geld zu bringen.
Doch überlege ich noch einen Moment, ob ich meinen Bruder mit raus nehmen will oder ihn einfach ignoriere und sitzen lasse. So deprimiert wie er aussieht, kann ich allerdings nicht anders als ihm meine Hand zu reichen.
Ihn zu Trösten geht zum Glück immer noch so einfach wie früher.
Er war damals schon etwas sensibel.

Wieder an der frischen Luft kommt mir die kalte Abendpriese entgegen.
Meine Güte, was hab ich denn den ganzen Tag lang gemacht?
Ich meine Frühstück, Gespräch mit Tobirama, dann bin in einen Wasserfall hochgelaufen, Mittagessen, hab von ner Klippe gestarrt und philosophiert und hab mich dann erst irgendwann dazu entschieden mir ein paar Poker Partner zu suchen. Und jetzt ist schon fast die Sonne untergegangen.

"Wollen wir uns beim Essen weiter unterhalten? Ich lad dich ein.", schlägt Hashirama mir vor und ich sehe etwas überfordert zu ihm rüber.

"Wieso eigentlich nicht.", entgegne ich nach kurzem Überlegen und so zeigt er mir ein nettes Restaurant am Rande der Stadt, wo wir es uns bequem machen, etwas zu Essen beordern und ich mir sein endloses Gelaber gebe.

So länger ich ihm zuhöre, desto weniger ahne ich, worauf dieses Gespräch hinauslaufen soll, wenn er denn überhaupt irgendetwas durch das ganze beabsichtigt. Hashiramas Intentionen sind unergründbar und auch wenn er ohne Punkt und Komma spricht, finde ich es ganz angenehm. Wie in den guten alten Zeiten. Obwohl gut wohl in dem Fall wohl ein relativ vager Begriff ist.

"Also wer bist du eigentlich Kaname?"

Ich blicke unsicher auf und schaue in Hashiramas schwarze Augen. Ich hab ihn selten so ernst gesehen. Hat Tobirama es ihm erzählt?

"Wie bitte?", entgegne ich und schlucke den Klos in meinem Hals herunter.

"Die Legende der Heilerin in der Wildnis existiert schon seit über einhundert Jahren und du bist wie alt? Vielleicht 20? Gibt es ein Verjüngungs-Jutsu?"

Ich lege verwirrt die Stirn in Falten. Das beschäftigt ihn? Ausgerechnet das?!
Und ich habe mir wirklich kurz Sorgen gemacht noch ein unangenehmes Gespräch führen zu müssen... die waren wohl unbegründet.

"Sagen wir einfach ich habe den Namen von einer Großmutter geerbt und ihre Aufgaben übernommen. Und ich bin 22, obwohl ich mir manchmal fast wie vierzig vorkomme...", erkläre ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Eindeutig die einfachste Erklärung, ich lasse ja nur das ein oder andere minimale Detail aus. Nicht der Rede wert.

"Ich möchte dir vielmals dafür danken, dass du Madaras Bruder das Leben gerettet hast. Ansonsten hätten wir vielleicht niemals unsere Streitigkeiten beiseite legen können."

"Das kam jetzt überraschend...", murmele ich überfordert. Er überrascht mich, lädt mich ein, fragt mich aus und jetzt bedankt er sich auch noch bei mir. Darauf muss man erstmal Worte finden.
"Aber war nicht der Rede wert. Den Großteil habt ihr sicher selbst zustande gebracht."

"Wie hast du Izuna nach Tobiramas Hiraishin Giri geheilt? Er hat mir die Technik erklärt und die Überlebenschancen stehen dabei relativ gering, also wie bist du vorgegangen?"

Die Fragen sprudeln nur so aus Hashirama heraus und auch wenn ich mir gedacht habe, dass es Tobirama war, der Izuna diese Wunde zugefügt hat, ist es doch erstaunlich zu hören, was meine Brüder alles vollbracht haben. Ich meine ich und Hashirama könnten uns gut ergänzen, wenn es um medizinisches Fachwissen geht. Bestimmt gibt es noch Kleinigkeiten, die wir einander beibringen können.
Und Tobirama war zwar schon immer ehrgeizig, doch dass er eigene Jutsus kreiert, geht mir dann doch etwas zu weit. Haben die beiden ihr Leben bisher wirklich nur diesem verfluchten Krieg gewidmet? Haben vielleicht wirklich nur Kamis Gotteseigenschaften dafür gesorgt, dass all dies seinen Lauf genommen hat?

So viele Fragen und es gibt nur eine Person, die mir diese beantworten könnte.
Vielleicht sollte ich mich auch mal trauen und bei Kami das ein oder andere nachhaken... ich glaube da gibt es noch mehr, das er verschweigt.

Heilerin der Wildnis - IzunaWhere stories live. Discover now