18. Kapitel

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Hallo ihr alle

Ihr habt es sicher schon bemerkt: Momentan kommen die neuen Kapitel eher langsam. Nachdem die Schule wieder begonnen hat, habe ich kaum noch Zeit zum Schreiben :( und meine Reserve ist mittlerweile auch aufgebraucht. Ich hoffe, dass ich dennoch ca. 1x die Woche eine neues Kapitel hochladen kann. Und falls einmal nichts kommt, könnt ihr mich gerne daran erinnern.

Nun aber erst einmal viel Spass mit dem neuen, laaangen Kapitel (mehr als 5000 Wörter!)

Eure Daydream-Fantasy

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Der Tag der ersten Aufgabe rückte näher. Unerbittlich. Und langsam bekam ich so richtig Muffen sausen. Die Tatsache, dass beim Trimagischen Turnier bereits Leute gestorben waren – Dumbledore hatte gesagt, man hatte das Turnier sogar wegen der zu hohen Todesrate abgeschafft – half nicht gerade dabei, die Nerven zu beruhigen. Zwei Wochen noch ... eineinhalb ... noch eine Woche ... sechs Tage ... fünf ... vier ...

Der dritttletzte Tag war ein Samstag und Hogsmeadewochenende. Cedric und ich liessen uns von Jessie und Kaspar ins Dorf schleifen, in der Hoffnung, so auf andere Gedanken zu kommen. Es gelang auch so halbwegs. Jared, Leo und Rina kamen mit und wir zeigten ihnen Hogsmeade. Oder besser: Jessie und Kaspar zeigten den drei Durmstrangs Hogsmeade, das einzige, ausschliesslich von Hexen und Zauberern bewohnte Dorf in ganz Grossbritannien. Cedric und ich stolperten hinter der Gruppe her und versuchten uns, von ihrem Geplapper ablenken zu lassen. Zwischendurch berührten sich unsere Hände und wir klammerten uns aneinander fest, als würde die Welt untergehen, wenn wir einander losliessen. Und vielleicht würde sie das wirklich; spätestens am Dienstag. Worauf hatte ich mich da bloss eingelassen? Weshalb konnten sie uns nicht sagen, was wir am Dienstag tun mussten? War die Aufgabe zu einfach, wenn man sich darauf vorbereiten konnte? Dieser Gedanke liess wenigstens ein kleines bisschen Hoffnung. Vielleicht war die Aufgabe nicht soo schwierig. Eine leichte Aufgabe zum Beginn, das wäre doch was.

Dann war es Sonntag und ich wusste nicht so recht, was ich mit dem freien Tag anfangen sollte. Schliesslich beschloss ich, mir endlich wieder einmal das Arithmantikbuch von Jessie vorzunehmen. Tatsächlich half das Zahlenchaos mich abzulenken – ich hatte sogar das Gefühl, diese ganzen Zahlentabellen langsam zu durchschauen – aber gleichzeitig wusste ich, dass nichts von all dem, was ich an diesem Tag lernte, auf Dauer hängen bleiben würde.

Der Montag war noch schlimmer. Zwar half mir der Unterricht, mich auf etwas anderes als die anstehende Aufgabe zu konzentrieren, aber den ganzen Tag zitterten meine Hände so sehr, dass ich kaum meinen Zauberstab gerade halten konnte.

Dann kam der Dienstag. Wir hatten nur am Morgen Unterricht, am Nachmittag sollte die erste Aufgabe stattfinden. Das Zittern meiner Hände war noch stärker geworden, so stark, dass ich den Kessel mit meinem fast fertigen, bisher tadellosen Unsichtbarkeitstrank vom Feuer stiess. Ich hatte wirklich Glück, dass Sev mein Vater war, denn so kam ich mit fünf Punkten Abzug und einer einzigen Stunde Nachsitzen davon. Für den Rest der Dreifachlektion wurde ich zum Kesselschrubben verdonnert, doch nicht einmal das bekam ich auf die Reihe: Scheppernd fielen die Kessel zu Boden und rollten durchs ganze Klassenzimmer.

Nach Zaubertränke führten mich Jessie und Farley, mich jeweils an einer Hand haltend, in die Grosse Halle, wo sie mich auf meinen Platz am Slytherintisch drückten. Teilnahmslos liess ich es mit mir geschehen. Jessie versuchte mich dazu zu überreden, wenigstens eine Scheibe Toast oder ein Stück des dunklen, festen Brots zu essen, das ich so mochte, doch ich weigerte mich strikt. Wenn ich auch nur einen Bissen zu mir nahm, würde ich mich übergeben, und diese Blösse wollte ich mir nicht geben.

Mir kam es vor, als hätte ich mich gerade erst zum Mittagessen niedergelassen, als eine starke, aber dennoch sanfte Hand meine Schulter berührte. Ich sah auf – und blickte geradewegs in die grünen, schrägstehenden Raubkatzenaugen meiner Ma, die mich besorgt anschauten.

Unfriedliche Zeiten - Adrienne Seanorth 5Where stories live. Discover now