Teil 12

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Teil 12: Angst um Sophie

Es sind drei Wochen vergangen, und es stand fast Weihnachten vor der Tür. Sabine und Jens müssen sich nun erst mal daran gewöhnen, dass Sophie da ist, und Jens Tochter ist. Jens freut sich darüber, dass er endlich seine Tochter sehen kann. Aber Silke ist damit nicht einverstanden. Silke will, dass Sophie keinen Kontakt zu Jens hat, weil er eben kein guter Vater sei. Obwohl das Schwachsinn ist. In den letzten Wochen hat sich viel verändert, im Leben von Sabine und Jens. Natürlich unterstützt Sabine Jens dabei, dass er seine Tochter sehen darf. Vor ein paar Tagen ist Sophie aus dem Krankenhaus entlassen worden, und möchte bei Jens und Sabine in Hamburg bleiben. An einem kalten Sonntag, kurz vor Weihnachten ist Silke zu Besuch in der Wohnung, und möchte mit Jens sprechen.

"Silke... Wir müssen da dringend etwas besprechen. Sophie hat mir erzählt, dass sie sich nicht mehr wohl fühlt in Berlin, sie möchte hier in Hamburg bleiben. Aber das geht nicht so einfach, wie sie es sich vorstellt.", sagt Jens mit einer sanften Stimme. Auch Sabine kommt dazu und legt ihren Arm um Jens. Silke ist geschockt, dass Sophie in Hamburg bleiben möchte. "Sie möchte was? Das ist ja mal wieder klar, du willst mir meine Tochter wegnehmen." "Das ist nicht ihr ernst, Jens hat seine Tochter jahrelang nicht gesehen. Jens möchte nur seine Tochter sehen, er hatte all die Jahre Sehnsucht nach Sophie.", mischt Sabine sich ein. Jens schaut sie an. Silke schüttelt den Kopf. "Dankeschön, Frau Doktor, dass sie so Partei für ihn ergreifen. Aber wie soll das bitte gehen? Jens hat keine Ahnung, wie man mit Teenagern umgeht und sie haben auch keine Erfahrung. Sie haben ja nicht einmal Kinder. Lieber schicke ich Sophie auf ein Internat, als das sie hier in Hamburg bleibt." "Aber Mom! Ich will auf kein Internat!", ruft Sophie aus dem Wohnzimmer und kommt zu Jens und umarmt ihren Papa. "Ich will bei meinem Papa bleiben. Ich habe meinen Papa so lange nicht gesehen." Silke schüttelt den Kopf. "Fräulein, gleich in den Weihnachtsferien habe ich uns einen Termin in einem Internat ausgemacht." Sophie und Jens können nicht glauben, was Silke eben gesagt hat. Silke kämpft mit den Tränen und Sabine und Jens schütteln nur mit dem Kopf. Sabine mag Sophie sehr gern, deswegen möchte sie auch den beiden helfen. Jens ist sprachlos, und muss erstmal Worte finden.
"Du willst Sophie auf ein Internat schicken? Und warum? Denkst du, dass das eine Lösung ist? Ich habe gerade meine Tochter wieder, und du willst, dass sie auf ein Internat gehen. Silke, es reicht langsam. Du willst doch nur wieder ein Keil zwischen uns treiben."

Plötzlich kommt auch Andreas herein, der Commodore bei der Berliner Bundeswehr ist, und hat seinen kleinen Sohn im Arm. Er glaubt nicht, was er da eben gehört hatte. "Sag mal Silke, ist das wahr? Du willst Sophie wirklich auf dieses Internat schicken?" Gibt es denn keine bessere Lösung? Silke, Jens hat Sophie so lange nicht gesehen. Meinst du, dass es fair von dir ist, wenn Sophie wieder keinen Kontakt zu ihrem Vater haben darf?" "Andreas... Du bist doch ihr Vater. Auf dem Internat in Bayern kann Sophie echt viel lernen. Das hat nichts mit Jens zu tun.", antwortet Silke entschlossen und schaut ihren Ehemann an. "Sophie, komm jetzt bitte. Dir wird das Internat gefallen, du wirst sehen." Und nun gehen Sophie, Silke und Andreas aus der Wohnung, ohne sich irgendwie zu verabschieden.
Jens ist mit den Nerven am Ende. Erst sieht er seine Tochter nach Jahren wieder, und dann soll sie gleich auf ein Internat geschickt werden. Er ist wütend, dass Silke so etwas machen möchte. Sabine weiß auch nicht, was sie dazu sagen soll. Sie versucht, Jens zu trösten. "Jens, nun beruhige dich mal. Es gibt bestimmt eine Lösung." "Ach Sabine, ich bin dir so dankbar.", lächelt Jens und gibt Sabine einen liebevollen Kuss. Die beiden setzen sich auf das Sofa und kuscheln sich in die Decke ein.

In dem Moment geht Silke mit Sophie ins Auto, während Andreas genüsslich eine Zigarette raucht. Es ist kalt und Andreas hat sich Handschuhe angezogen und wärmt sich auf. "Hast du auch eine?" "Ach? Du willst jetzt auch eine rauchen? Na, mein Schatz, wie ist es gelaufen?", fragt Andreas und holt eine Zigarette aus der roten Marlboro- Packung. Silke rollt die Augen und zündet eine Zigarette an. "Ich habe den Vorschlag gemacht, Sophie auf das bayerische Internat zu schicken. Das wäre doch genau das richtige für Sophie." "Du hast was? Sophie, geh bitte ins Auto!", sagt Andreas zu seiner Stieftochter und Sophie steigt in den schwarzen und luxuriösen Porsche. Andreas schaut Silke wütend an. "Silke, sag mal, warum möchtest du Sophie auf ein Internat schicken? Denkst du, dass bringt etwas? Sophie ist dreizehn und hat seit Jahren ihren Papa nicht vergessen. Silke, ich denke, Sophie würde es gut tun, mal für eine längere Zeit in Hamburg zu sein. Für Sophie wäre das bestimmt auch gut. Oder wir ziehen nach Hamburg, was hältst du davon? Dann hat Sophie beide Eltern, und wir müssen uns nicht ständig streiten. Silke, nun sag endlich was dazu." "Schatz? Woher hast du denn diese Flausen? Was soll ich denn hier in Hamburg?", fragt Silke und ist verwundert. Oft meint Andreas das, was er meint. So wie dieses Mal. Er liebt Silke und Sophie bedingungslos. So wie seinen Sohn Tobias. Der dreijährige ist sein ganzer Stolz. Ihm tat es mit der Zeit wirklich leid, dass er seinen besten Freund damals mit seiner Frau betrogen hat. Er möchte wirklich gern nach Hamburg. Sophie sitzt deprimiert im Auto, weil sie in Hamburg bleiben möchte, und bei ihrem Papa sein möchte. Ein Plan muss her.

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