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„Yara! Yara, bleib bei mir!" Ich öffnete die Augen und sah in braune Augen. Besorgte, panische, braune Augen. „Oh Gott, du hast mich erschreckt!" Es war still um uns herum. Ich lag in einem Bett. „Wo bin ich?", fragte ich und versuchte mich aufzurichten, sank aber stöhnend wieder zurück. „Bei einem Mann, der ein Freund von eurer Organisation ist. Seth und dein Vorgesetzter sind mit anderen Leuten zurück und wollen die Terroristen töten!" Ich nickte. „Bist du verletzt?", fragte ich. „Du willst mich auf den Arm nehmen! Du wurdest fast erschossen und sorgst dich immer noch nur um mich?", fragte er fassungslos. „Du bedeutest mir etwas." Vorsichtig richtete ich mich auf. „Trink was. " Er reichte mir ein Glas Wasser und ich trank gierig alles aus. „Danke." Er nickte. „Ich soll dir von Seth sagen, dass wenn du stirbst er dich wieder zurückholt nur um dich eigenhändig wieder zu töten dafür, dass du dich hast töten lassen!" Ich blickte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wow. Dann hat er meine Nachricht wohl bekommen!" Thomas nickte. Dann beugte er sich plötzlich vor und küsste mich. Es war ein leichter, federnder Kuss. „Wir dürfen nicht", sagte ich leise. Dann küsste ich ihn. Und es fühlte sich so gut an. „Wie kann etwas, das sich so richtig anfühlt, so falsch sein?", fragte ich leise. „Lass es richtig sein", antwortete er ebenso leise und strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Mein Vorgesetzter wird mich umbringen, wenn er das herausfindet." „Dann lass es ihn nicht herausfinden." Ich nickte. Es hörte sich so einfach an. Und jetzt grade wollte ich glauben, dass es so einfach war. „Wie lange war ich weg?" Thomas überlegte kurz, während er mit einer Haarsträhne von mir spielte. „Zwei Tage." „Heilige Scheiße, das ist lang!" Ich lachte kurz auf. „Ja." „Verdammt, ich liebe dich!", flüsterte er plötzlich. Ich sah ihn an, wusste, dass ich in riesigen Ärger geraten würde, wenn ich mich auf ihn einließ, aber es war mir egal. „Ich dich auch!" „Wenn ich nicht mehr dein Klient bin, ist es dann nicht erlaubt, dass wir eine Beziehung haben?", fragte er plötzlich. Ich riss die Augen auf. „Ja, natürlich!" Warum war ich da nicht früher drauf gekommen? „Wir sind in Sicherheit, dein Job ist damit doch praktisch beendet, oder?" Ich nickte etwas betäubt. Da küsste er mich wieder. Tief, fordernd und sehnsuchtsvoll. Ich verlor mich fast in diesem Kuss. „In einer Woche ist eine Party, dass die Dreharbeiten weitergehen können, dass ich nicht tot bin und dass du mich gerettet hast. Hast du Lust meine Begleitung zu sein?" Ich nickte. „Thomas? Hier ist ein Anruf für dich, von einem Wes Ball!", rief eine Männerstimme. „Bin gleich wieder da." Ich sank zurück in mein Kissen und schloss die Augen. Irgendwie driftete ich wieder in einen traumlosen Schlaf.
Als ich aufwachte, war es wieder hell draußen. Ich sah mich um, das erste Mal seit ich hier war. Der Raum war schön, hell und modern ausgestattet. Dann sah ich den Zettel auf meinem Nachttisch.

Hey Yara,
Dein Boss hat gesagt, dass ich zurück zu den Jacksonville Studios fliegen soll.
Er hat der Party in einer Woche zugesagt und du kannst in zwei Tagen herfliegen.
Ich wollte dich nicht wecken, sonst hätte ich es dir persönlich gesagt. Du
Siehst schön aus, wenn du schläfst.
Ich freue mich auf die Party!
Thomas

Ich las mir den Brief immer wieder durch und lächelte leicht. Ich freute mich auch. Ich freute mich riesig. Ich stand auf und verließ den Raum. Ich stand in einem Wohnzimmer, wo an einem Tisch Vince, Seth und ein fremder Mann saßen. Als Seth mich sah sprang er auf und umarmte mich stürmisch. „Du bist so dumm! Ich wäre fast gestorben vor Sorge!", flüsterte und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn. „Ich bin so froh dich wiederzusehen!", antwortete ich und lehnte mich gegen seine Brust. „Was macht ihr?", fragte ich schließlich und löste mich aus der Umarmung. „Ein paar geschäftliche Angelegenheiten klären. Freut mich, dass du wieder unter den Lebenden weilst, Yara!" „Mich auch Vince, mich auch!" „Habe gehört, dass du auf die Party eingeladen bist. Ich freue mich. Er ist übrigens nicht mehr dein Klient!", bemerkte er mit einem kleinen Augenzwinkern. „Danke Vince!" Kurzerhand umarmte ich ihn. Er schloss mich in seine Arme. „Gut gemacht, Yara!", flüsterte er mir ins Ohr.
„Viel Spaß Yara! Mach nichts Verbotenes!", lachte Seth und drückte mich. „Ich schick dir eine Nachricht!", versprach ich. Dann ging ich durch das Check-In und stieg in einen der Busse, der mich zum Jet bringen sollte. Ich setzte mich auf einen Sitz und sah nach draußen. Ich freute mich unglaublich auf Thomas. Er war irgendwie in so kurzer Zeit so viel für mich geworden. Ich konnte es kaum beschreiben. Ich lief den Gangway hoch und setzte mich an einen Fensterplatz. Ich genoss das Gefühl, als das Flugzeug abhob und ich in den Sitz gepresst wurde. Nur eine halbe Stunde, bis ich Thomas wiedersehen würde. Ich sah aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft, die unter uns vorbeizog. Und schneller als ich dachte landete das Flugzeug wieder. Aufgeregt ging ich durch die Empfangshalle, bis ich ihn sah. Ich fing an zu rennen und er öffnete die Arme. Ich warf mich hinein und schmiegte mich an seine Schulter. „Ich habe dich vermisst!", flüsterte er. „Ich dich auch!" Wir küssten uns. „Komm mit, da sind ein paar Leute, die dir hallo sagen wollen!" Wir liefen zum Ausgang und ich wurde stürmisch von Kaya umarmt. „Du bist der Wahnsinn! Thomas hat uns alles erzählt! Wie in einem Actionfilm!", rief sie und drückte mich. Dann kamen Dexter und Dylan. Ich lachte. Ich hatte zwar nicht viel Zeit mit ihnen verbringen können aber ich hatte sie sofort lieb gewonnen und war froh sie wiederzusehen. Gemeinsam gingen wir zum Auto und mussten immer wieder anhalten, weil Fans Fotos machen wollten. Es wurde eine lustige Autofahrt, wir lachten viel. Schnell waren wir am Hotel angekommen und stiegen aus. Thomas legte den Arm um meine Taille. Da fragte ein Mädchen:„ Thomas, seid du und dieses Mädchen zusammen?" Thomas grinste mich auf seine typische Art an, die ich einfach liebte und sah dann wieder zu dem Mädchen. „Ja!", antwortete er und lief weiter. Ich musste lächeln, es klang einfach so surreal. Und jetzt grade hätte ich nicht glücklicher sein können. Die Party stand bevor und danach... danach würde ich weitersehen. Mal schauen, was das Leben für mich bereithielt. Aber eins war sicher: Es würde aufregend werden!

Ein Bodyguard mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt