Two Hearts - Seelenbund-Trilogie Band 2 (BoyxMan) [Leseprobe]

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„Sag nicht, du hast getan, was ich denke." Elric schüttelte kaum sichtbar belustigt den Kopf. Nahm das eine Bein, welches er über das andere geschlagen hatte, stellte sie in V-Form auf den Boden und stützte sich mit seinen Ellenbogen auf den Knien ab. Ohne den Blick dabei von Ravyn und seiner kleinen schwarzhaarigen Begleitung zu lösen.

„Nicht ganz. Ich habe zwar auf den letzten Auktionen nach etwas Passendem für dich Ausschau gehalten, da es mir auf die Nerven geht, dass du alle paar Tage jemand anderen anschleppst, nur damit du - nun ja -," Ravyn schmunzelte. „Fündig geworden bin ich dort jedoch nicht. Dein Geschenk hier ist kein gebrochener Sklave, er -"

„- ist ein außergewöhnlich reizender, junger und verschüchterter Omega." Elric summte einen Moment lang mit begeistert funkelnden Augen. Dann streckte er eine Hand leicht in die Richtung der stehenden Personen, ohne den Blick von den leuchtenden, saphirblauen Edelsteinen seines Kleinen zu lösen. Welche erneut auf ihn gerichtet waren, seitdem er angefangen hatte zu sprechen. „Komm zu mir, kleiner Omega."

Nur mit aller Kraft hatte Elian seinen Blick von den durchdringenden grünen Augen seines Mates lösen können, um ihn wieder auf Elric zu richten. Was Nelio allerdings ein herzzerreißendes Wimmern entlockte. Doch er konnte hier und jetzt wohl kaum einfach auf diesen fremden Vampir zustürmen und sich ihm um den Hals werfen, so sehr Nelio und er es auch wollten. Denn, so wie es aussah, erkannten Vampire ihre Seelengefährten nicht durch den Geruch und bloßen Blickkontakt wie die Lugaru. Sonst hätte der Vampir mit Sicherheit auf ihn reagiert. Ihn als seines beansprucht. Doch nichts dergleichen war passiert. Er hatte zwar Überraschung und Faszination in den funkelnden Seen seines Mates gelesen. Wenn er den Blick korrekt gedeutet hatte. Ansonsten jedoch -.
Elian sog die Luft durch seine Nase tief in seine Lunge und zog zur gleichen Zeit seine Lippen nach innen, bis sie nur noch als ein schmaler Strich zu erkennen waren. Man hatte ihn dazu verdammt, in die Arme eines anderen Mannes, anstatt in die seines vom Schicksal vorherbestimmten Gefährten zu laufen.
Doch vielleicht hatte er ihn auch erkannt - und wollte ihn nicht. Schließlich war er ein Wolf - noch dazu ein Omega. Und dieser Vampir - sein Mate, ... er strahlte eine Autorität aus - eine Macht. Die Pheromone, welche er absonderte, stellte selbst die Ravyns' und dessen Bruders in den Schatten. Brachten ihn dazu, unterwürfig den Kopf senken und sich vertrauensvoll anschmiegen zu wollen. Und das, obwohl der Mann rein gar nichts tat, außer ein bis zur Hälfte gefülltes Whiskyglas in der Hand zu halten.
Ja, vermutlich wollte dieser Vampir schlicht keinen Schwächling wie ihn. Davon abgesehen, dass gleich zwei Männer an seiner Seite saßen, die ihm verdammt ähnlich sahen. Er hatte mit Sicherheit längst eine Familie.

„Na komm - ich tu dir schon nichts!"

Elian entließ die angehaltene Luft bei Elrics Worten mit einem Stoß. Dann setzte er schluckend einen Fuß vor den anderen und lief mit zitternden Händen auf die ihm entgegengestreckte Hand zu. Das Schicksal meinte es wahrlich nicht gut mit ihm! Immer wenn er glaubte, es konnte nicht schlimmer werden, setzte es nochmal einen drauf.

Elric lächelte zufrieden, als er nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Finger der zierlichen und um einiges kleineren Hand in seiner spürte und umschloss sie vorsichtig. Fühlte dabei deutlich das leichte Zittern, welches der junge Wolf versuchte zu unterdrücken. Sein kleiner Omega hatte Angst. Doch das konnte ihm kaum einer übelnehmen.
Es glich eher einem Wunder, dass sich der bezaubernde Lugaru noch nicht verwandelt und versucht hatte, sich unter einen Schrank zu quetschen, so hektisch wie das kleine Herz in dessen Brust schlug.

„Wie ist dein Name?" Noch während er auf die Antwort wartete, richtete sich der GEN2 auf und ließ sich nach hinten fallen. Zog den Jüngeren dabei einfach mit sich auf die Couch, was diesem ein völlig überrumpeltes Keuchen entlockte, und legte seine Arme im Anschluss schmunzelnd auf der Lehne des Sofas ab.