Kapitel 2. Der Kuss

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Kai und ich hatten den ganzen Tag zusammen verbracht, bis abends langsam die Dämmerung einbrach und er mich noch zu meinem Auto brachte. "Du kannst mir schreiben wenn du Blut brauchst, oder mich sehen willst", sagte ich lächelnd und verabschiedete mich von ihm mit einer kurzen Umarmung, doch als ich mich löste und in mein Auto steigen wollte, packte er mich am Handgelenk, drehte mich mit Schwung um und zog mich an sich ran, so das ich leicht gegen seine Brust stieß. Ich kam jedoch nicht dazu, etwas zu sagen, denn er drückte seine Lippen direkt auf meine, was mein Herz schneller schlagen ließ. Sofort schloss ich meine Augen, erwiderte den Kuss und gab mich diesem völlig hin. Ein gesamtes Kribbeln durchfuhr meinen Körper, denn seit Wochen wünschte ich mir nichts anderes, außer dass er mich küsste und meine Gefühle erwiderte, war es nun soweit? Hatte er sich vielleicht auch in mich verliebt und wollte mir das mit diesem Kuss zeigen?

Als Kai sich dann langsam von mir löste, legte er seine Hand an meine Wange und sah mir dabei tief in die Augen. "Wenn du das nächste mal alleine mit Jo unterwegs bist, sagst du mir dann Bescheid?", fragte er mich ruhig. "Würdest du das für mich tun?", Stück für Stück verlor ich mich in seinen Augen und nickte schließlich leicht. "Mach ich", sagte ich leise. "Gut", mit diesen Worten löste er sich nun vollständig von mir und verschwand wieder im Wald, während er mich hier einfach mit einem Haufen Fragen zurückließ. Wieso hatte er mich geküsst? Empfand er auch etwas für mich, oder hatte er mich einfach nur aus einer Laune heraus geküsst? So viele Fragen, doch er ließ mich einfach ohne jegliche Antwort zurück, also stieg ich in meinen Wagen und fuhr anschließend sofort nach Hause, während ich mein langes blondes Haar so nach vorne legte, dass man Kai seinen Biss nicht sehen konnte.

Die ganze Fahrt über bis nach Hause hatte ich mir Gedanken gemacht, über den Kuss, über das, was er mit Jo gesagt hatte, darüber, ob er vielleicht auch etwas mehr als nur Freundschaft empfand, doch diese Antworten konnte mir nur Kai geben.

Zuhause angekommen, betrat ich gleich das Haus, sah aber direkt den Zettel, der auf der Kommode im Flur lag. 》Jo und ich sind essen gegangen, es könnte spät werden. Ric《 ich zog meine Jacke und Schuhe aus und nahm den Zettel von Ric schließlich mit nach oben in mein Zimmer. Jedoch klingelte es direkt an der Tür, als ich gerade meine Zimmertür schließen wollte. Wer war das denn jetzt bitte? Seufzend ging ich wieder runter und öffnete die Tür, wo ein Mann stand, der einen schwarzen Mantel trug, jedoch die Kapuze seines Hoodies darunter in sein Gesicht gezogen hatte, was etwas unheimlich war. Ich wollte gerade die Tür wieder zuschlagen, als die Person seinen Fuß zwischen die Tür schob. "Ich bin's", erklang plötzlich Kais Stimme, der seine Kapuze etwas anhob. "Du hast mich erschreckt. Was machst du hier?" "Naja, Jo und dein Onkel sind nicht da und ich muss einfach mit dir über etwas reden. Also bittest du mich herein, oder wollen wir diese Unterhaltung hier führen, wo wir gesehen werden können?", hakte Kai nach, dabei hatte ich ganz vergessen, dass er auch eine Vampirseite hatte, was bedeutete, dass ich ihn herein beten musste. "Stimmt... Vampir Seite und so.. komm rein", sagte ich und glaubte ehrlich gesagt nicht daran, dass es ein Fehler war, Kai in dieses Haus einzuladen. Dennoch stellte sich mir die Frage, woher er wusste, dass Jo und Ric nicht da waren?

"Lass uns hochgehen", sagte ich und führte Kai die Treppe hoch, bis in mein Zimmer, wo ich die Tür hinter uns schloss und ich gespannt war, was er nun zu sagen hatte. "Worüber wolltest du mit mir reden?", fragte ich ihn schließlich, während ich ihn gespannt ansah. Was genau wollte er mir bitte sagen? War es wegen dem Kuss von vorhin? Schließlich war es nicht mal eine Stunde her, seit wir uns gesehen hatten und schon stand er vor meiner Tür. "Hörzu Amara! Der Kuss gerade war nicht einfach nur so okay!? Ich will, dass du mir gehörst, nur mir!", Kais Stimme klang ernst und bestimmt, aber dennoch war es das, was ich seit ein paar Wochen von ihm hören wollte. Seine Worte ließen mein Herz höher schlagen und ich hatte ehrlich gesagt schon etwas Angst, dass ich mich gerade verhört hätte, doch das hatte ich anscheind nicht. "Ich will nicht mehr einfach nur noch irgendein guter Freund sein, und der Kuss gerade hat mir gezeigt, dass du auch nicht einfach nur eine gute Freundin sein willst Amara, denn sonst hättest du diesen Kuss niemals erwidert, richtig?!", hakte Kai nach, der sich dennoch unsicher zu sein schien, doch dass er das ganze so bestimmerisch sagte und die Sache auch so anging, überraschte mich nun doch etwas. " Ich fühle schon seit Wochen mehr als nur Freundschaft für dich Kai", sagte ich ehrlich, denn genauso war es und das er anscheind das selbe für mich empfand, machte mich umso glücklicher. "Also bist du jetzt meine Freundin und gehörst nur mir", flüsterte er mir schließlich ins Ohr, ehe sein Gesicht sich langsam meinem näherte, doch zu einem Kuss kam es dieses mal jedoch nicht, da wir beide hörten wie die Haustür unten geöffnet wurde und man direkt Rics Stimme hören konnte. "Du musst verschwinden!", sagte ich leise und schob ihn etwas in Richtung Fenster, wo er jedoch anhielt und mich nochmal genau ansah. "Ich mein es ernst Amara, du gehörst mir und ich Teile nicht!", wiederholte Kai das ganze noch mal, ehe er mir einen schnellen und flüchtigen Kuss auf die Lippen gab und anschließend aus meinem Fenster kletterte, welches ich wieder schloss und nur noch sah, wie Kai seine Kapuze wieder aufsetzte und in der dunkelheit verschwand und wie ich es bereits vermutet hatte, klopfte es kurze Zeit später auch schon an meiner Zimmer Tür. "Ja!?", rief ich und setzte mich auf meine Sitzfensterbank mit meinem Handy, damit es so aussah, als würde ich gerade irgendetwas tun, denn blöd vor dem Fenster herum stehen, währe schon etwas verdächtig gewesen. "Hey.. Jo und ich sind wieder da", sagte Ric der nicht ganz so glücklich aussah. "Ist alles okay!? Du wirkst bedrückt", sagte ich ruhig und legte mein Handy an die Seite, ehe ich aufstand und etwas näher an meinen Onkel heran trat. "Es ist wegen Jo, ich mache mir Sorgen. Wir wollte eigentlich länger weg bleiben, aber ihr geht es nicht so gut. Das geht nicht erst seit heute so, sondern schon seit fast einer Woche", sagte Ric und sah schließlich von mir ab. Sein Blick richtete sich auf den Boden. "Soll ich mal mit ihr reden?", fragte ich, vielleicht war es anders für Jo, von Frau zu Frau zu reden. Der Blick meines Onkel richtete sich wieder auf mich, während er mich hoffnungsvoll ansah. " Ich wäre dir sehr dankbar dafür." "Okay, ich werde morgen mal mit ihr reden okay!?", Ric nickte und nahm mich direkt in den Arm. "Dankeschön", sagte er leise, während ich ihm leicht über den Rücken strich und er sich kurz darauf wieder löste. Ich wünschte ihm noch eine gute Nacht, ehe ich ins Bad ging, mich umzog und mich anschließend in mein Bett legte. An Schlaf war jedoch nicht zu denken, denn mir stellte sich die Frage, was Kai damit meinte, dass ich nur ihm gehören würde und das er nicht teilen würde? Ich mein, ich war gerade das glücklichste Mädchen der Welt, schließlich war eine Beziehung mit Kai das, was ich die letzten Wochen wollte, dennoch gaben mir seine Worte zu bedenken, da ich nicht wusste, wie genau er das gemeint hatte. Irgendwann packte mich dann dennoch die Müdigkeit und ließ mich einschlafen.

Als ich dann am nächsten Morgen durch mein Handy geweckt wurde, das permanent und ununterbrochen klingelte, tastete ich verschlafen auf meinem Nachttisch herum, um meine Augen zu öffnen, hatte ich jedoch noch keinerlei Motivation. Als ich mein Handy dann jedoch ertastet hatte, nahm ich es und blinzelte kurz, um auf den Grünen höher zu drücken, um abzunehmen. "Ja?... Hallo?.,", murmelte ich völlig verschlafen vor mich her, während ich noch immer meine Augen geschlossen ließ und direkt lächeln musste, als ich Kai seine Stimme hörte. "Guten Morgen Schönheit", war das erste, was er sagte, was mich nur noch mehr lächeln ließ. "Morgen..", erklang nun ebenfalls meine völlig verschlafene Stimme. " Ich will dich später sehen, ich will, dass du zu mir ins Hotel kommst, so gegen 15 Uhr!", sagte er und klang dabei sehr bestimmt. "Ja, das lässt sich einrichten", sagte ich und blinzelte leicht vor mir her, als ich meine Augen langsam zu öffnen begann. "Okay, ich schreib dir später, ich muss noch etwas erledigen.'', mit diesen Worten legte er einfach auf, ohne dass ich überhaupt etwas sagen konnte. Seufzend warf ich mein Handy neben mir aufs Bett und erhob mich langsam. Noch immer völlig verschlafen rieb ich mir das Gesicht und fuhr mir etwas durchs Haar, welches ich zu einem unordentlichen Dutt hochband, um meine blonden langen Haare wenigstens etwas zu bändigen, da sie durch das schlafen völlig zerzaust waren.

Langsam begab ich mich die Treppe hinunter, ging durch den Flur, bis in die Küche, wo ich Jo an der Kücheninsel mit einer Tasse Tee sitzen sah. "Guten Morgen", erklang ihre sanfte Stimme, während sie mir ein ebenso sanftes und leichtes Lächeln schenkte, welches ich erwiderte. "Morgen, wo ist Ric?", hakte ich nach, da die beiden eigentlich immer gleichzeitig aufstanden. "Er ist gerade losgefahren und besorgt etwas Holz für den Kamin, es ist schon ziemlich kalt geworden", sagte Jo, die anschließend einen Schluck aus ihrer Tasse nahm. "Ich würde gerne mit dir über etwas sprechen", sagte ich vorsichtig, während ich sie dabei ansah. "Natürlich, worum geht es?", fragte Jo, die immer so freundlich und auch hilfsbereit war. "Mir ist aufgefallen, dass es dir in letzter Zeit nicht so gut geht, vielleicht solltest du mal zum Arzt", schlug ich vor, da ich Ric versprochen hatte, mit Jo darüber mal zu reden. "Es ist nur phasenweise und nicht durchgehend, aber wenn es in den nächsten Tagen nicht besser wird, dann gehe ich zum Arzt, versprochen", ihre Worte ließen mich leicht nicken, denn ich verließ mich auf ihr Versprechen.

Ein Herz aus Eis~Für immer Verflucht { Kai Parker FF} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt