Kapitel 40

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Pov Rezo
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stand Ju schon an seinem Schrank und zog sich gerade um. Er meinte mit einer etwas mürrisch-klingenden Stimme "Morgen Rezo" "Guten Morgen Juju" Ich stand auf und umarmte ihn. "Das wird schon alles gut heute." Er nickte eher ungläubig und zog dann ab. Ich blieb alleine stehen und ging erstmal duschen. Dann zog ich mich an und kam runter zum Frühstücken. Ju lag nur auf der Couch und scrollte durch TikTok. Na klar, schneller kann man Dopamin nicht ausschütten, ich kicherte kurz und machte dann was zu Essen. Er bekam eine Portion Joghurt mit Chunkyflavour und ich aß ein Brot mit Käse.

Pov Ju

Ich bekam keinen Bissen runter. Bei jedem Mal schlucken fühlte es sich so an, als würde es sofort wieder hochkommen, also aß ich so schnell es ging. Dann sprang ich auf und ging duschen. Ich musste meinen Kopf irgendwie wieder frei bekommen. Als ich fertig war, zog ich mich an und ging zu Rezo. Der war schon fertig und wartete nur noch auf mich. Wie in slow mo schlüpfte ich in meine Schuhe und gemeinsam gingen wir dann aus dem Haus. Wir hielten Händchen, scheiß auf die ganzen Fans, die das nicht mochten oder die es überraschte. Es war uns sowas von egal. Immer näher kamen wir der Station und meine Nervosität stieg stetig. Wir standen von der Türe und Rezo drückte sie auf. Einen stärkenden Blick warf er mir noch zu, dann ging er weiter. Etwas unentschlossen folgte ich ihm und wenige Minuten später saß ich auch schon auf dem Sessel und wartete.

Pov Rezo
Die Anspannung in dem Raum konnte man spüren. Nervöse Blicke huschten unermüdlich durch den Raum und immer mal wieder hörte man Zähneknirschen oder Fingernägel beißen. Wir saßen dort und langsam leerte sich der Raum... zwei Stunden später saßen wir aufeinmal alleine da. Er schaute traurig zu Boden und ließ sich nicht mehr aufheitern. Ich streichelte ihm liebevoll über den Rücken und legte dann meinen Kopf auf seine Schulter. "Ju? Soll ich mitgehen oder magst du alleine?" "Weiß nicht... wenn es dir nichts ausmacht, dann eigentlich lieber alleine. Aber du kannst natürlich gerne mitkommen." Ich schüttelte den Kopf und widmete mich dann wieder TikTok. Endlich, er wurde aufgerufen. Er sprang wie eine kleine Gazelle auf und schon war er in dem kleinen Büro verschwunden. 


Pov Ju

Jetzt war es so weit... Ich musste es tun. Ich war bereit dafür, ich musste es sein. Ich schaute der jungen Polizistin vor mir in die Augen. Sie las noch kurz etwas auf ihrem Pc. Dann stand sie auf und reichte mir die Hand. "Guten Tag, Herr Budorovits" Ich lächte kurz "Grüß Gott." "So, ich habe schon einiges gehört, aber ich will, dass sie mir bitte alles so genau wie möglich erzählen. Es gibt keine unnötigen Informationen und alles muss bitte der Wahrheit entsprechen." Ich nickte Verständnisvoll und begann zu erzählen. Ich erzählte von der Entführung, den Menschen, der Angst, dem Raum, der Vergewaltigungen, dem Foltern und anschließend, wie ich befreit wurde. Ich hielt mich nicht kurz. Ich erzählte und erzählte und erzählte. Minute nach Minute verging. Es war bestimmt schon eine Stunde vergangen. Ich erzählte, wie er alles filmte, wie er es genoss. "Und das alles, war der Ex meiner Schwester, weil sie gestorben ist." Die Frau die vor mir saß war offensichtlich geschockt. Ich war am weinen und konnte nicht mehr, aber es fühlte sich so gut an. So gut wie noch nie etwas in meinem Leben. So eine riesige Last war von meinen Schultern gefallen. Ich war frei, konnte atmen, konnte leben.

the end


Where are you? - Julien Bam x RezoWhere stories live. Discover now