𝓮𝓲𝓷𝓼

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𝓦𝓲𝓷𝓽𝓮𝓻

Mein Herz raste schneller, als ich eigentlich ertragen sollte. Es ist jedes Mal das selbe. Ich erlaube mir, etwas zu stehlen um überhaupt zu überleben und sie, sie checken es erst wenn ich denke, dass alles gut läuft. Der große und breite Verkäufer versucht immer noch mich einzukriegen. Ich bemerke, dass der Mann langsam nicht mehr rennen kann, was mich schmunzeln lässt. Doch abrupt verblasste mein schmunzeln. Vor mir bremsen zwei Polizei Autos. Scheiße, soweit habe ich es noch nie kommen lassen. Bisher musste ich nie vor der Polizei flüchten. Es war den anderen Verkäufer immer egal, wenn sie mich nicht kriegen ist es dann halt so. Und jetzt? Jetzt bin ich umgeben von mehreren Polizei Autos. Mir kommt die Galle hoch und bitter schlucke ich sie wieder runter.

Die Medikamente, die für meine Mutter sind, halte ich fester in meinem Griff. Verdammt! Meine Mutter ist krank und sie drücken nicht mal da ein Auge zu. Von wegen Freund und Helfer. „Bleiben Sie da stehen und zeigen Sie uns Ihre Hände!" kommt ein Mann im mittlerem Alter aus dem Wagen. Vor seinen Augen hielt er eine Waffe und zielt auf mich. Bin ich denn eine Bedrohung, nur weil ich Medikamente für meine todkranke Mutter klaue? Ich will ihr doch nur helfen. Sie ist das einzige was ich noch habe!

Vor erst halte ich meine Arme in die Höhe. Meine Brust hob und sank schneller, als ich es jemals zu spüren bekommen hatte. Nun stehen alle Polizisten vor mir, alle zielten ihre dämlichen Waffen auf mich. „Lassen Sie die Medikamente fallen!" brüllte einer mit Vollbart zu mir. Sein Blick war streng und kalt. Meine Finger umschlingen sich fester um die Orange Dose. Niemals! Fickt euch alle!

Ich schüttelte grinsend meinen Kopf. Plötzlich griff jemand nach mir und drückte mich runter. Sofort reagierte ich und verstecke die Dose in meinen Brüsten, da dürfen sie mich nicht berühren. Mein Gesicht wurde auf die Kalte Straße gepresst. Ich zischte, als der Polizist grob meine Arme umschlingt. Jemand beugte sich zu mir runter und strich mir das Haar zu Seite. „Wir haben viel von dir auf der Wache gehört" murmelte er und sieht mich mit verengten Augen an. Na, herzlichen Glückwunsch!

„Dank dir ist die Diebstahl Rate gestiegen. Zuerst dachten wir es wäre nur so eine Phase aber mittlerweile kriegen wir pro Woche, sieben Anrufe von verschiedenen Läden und immer beschreiben sie ein dünnes, kleines Mädchen mit dunklen, langen Haaren und alten Klamotten." sein schmunzeln war hinterhältig und falsch. „Mittlerweile stehst du bei uns viel zu oft in der Polizeiakte" der Mann steht auf und zeigte auf den Mann, der mich auf den Boden drückt. Ich werde nach oben gehoben.

„Wenn du uns die Dose nicht gibst, dann müssen wir uns sie holen" grinste er immer breiter, als würde er wollen und hoffen, dass ich sie nicht freiwillig hergebe. Stur blicke ich in dein Gesicht und hasse jeden von ihnen. Auf einmal stand der Mann wieder so nah an mir, dass ich sein Zigaretten Atem im Gesicht spürte. „Anscheinend ist es so, dass du danach verlangst, dass ich dir in deinen BH fassen" hauchte er mir ins Gesicht. Die gesammelte Speichel in meinem Mund, spuckte ich ihm ins Gesicht. „Perverser Bastard" fauchte ich. Der Mann ging einige Schritte zurück. Der plötzliche lockere Griff an meinen Handgelenken, nutze ich zu meiner Chance.

Mit meinem Bein hole ich aus und trete ihm gegen das Schienbein. Er schrie auf und knickte zurück. Ich war nun frei. Sofort renne ich zwischen den unterbrochenen Kreis, der Polizisten. „Chef, Sie flieht!" brüllte jemand hinter mir. „Nicht schießen! Erst wenn ich es sage!" gibt er rufend eine Antwort. Mein Kopf war wie leer gefegt aber wiederum auch voll mit kurzfristigen Plänen. Nein, ich darf nicht nachhause. Sie könnten Mom etwas antun. Renn, Winter, Renn. Die hupenden Autos, wenn ich über die Straße renne, waren mir plötzlich so egal.

Mein Leben war mir egal, Hauptsache ich entfliehe diese Perverslinge. Mein schwarzes Haar, wehte in der kalten Luft und mein Mund fühlte sich immer trockener an. Ich zitterte, da ich fror aber gerade spielte das keine Rolle. Es war mir egal, sowie alles andere. Tränen rollte, doch auf einmal über meiner Wange, wenn ich an meiner Mutter denke. Ich tu alles für sie und sie bemerkt es nicht. Sie liegt halb Tod auf der kaputten Couch, bei der die Federn schon rausspringen. Sie kriegt weit und breit garnichts mit.

‚Es wird alles gut' das war das einzige was mein Gedanke ins Positive zog. Es wird alles gut aber Renn! Es war dunkel und die Straßen wurden nur von den Autos oder Laternen beleuchtet, ansonsten war es düster. Vor mir bremste ein schwarz, weißes Polizeiauto. Mein Herz rutschte weiter in meiner Hose. Verflucht, lasst mich in Ruhe!

„Bleib stehen, sonst schieße ich!" droht mir der Typ hinters Lenkrad. „Tu's doch!" brüllte ich und ergriff erneut meine Flucht. So schnell gebe ich nicht auf. Das heulen deren Motoren, folgen mir. Plötzlich ertönt ein Knall hinter mir. Was zum-? Sie schießen?! Was ist das denn? Wenn ich vorher noch nicht schnell genug gerannt bin, bin ich es spätestens jetzt. Ich achte nicht auf die fahrenden Autos, die fahrenden Fahrradfahrer oder die Fußgänger. Auf das einzige, was ich achte oder dachte, war meine Mutter. Ich komme noch zu dir, Mom aber jetzt muss ich erst mal mein Arsch retten.

Als ich bemerkte, dass mir keiner mehr folgte atmete ich tief ein und blieb einen Moment lang stehen. Hier war breit und weit kein einziger Polizeiwagen. Haben sie aufgegeben? Selbst nach zehn Minuten die ich nutzlos in der Kälte stand, kam keine Sirene oder gar ein Wagen. Ich hab's geschafft! Mühelos lachte ich auf. Ich lachte so lange bis meine Stimme sich erhob. „Ich habe es geschafft!" werfe ich meine Arme hoch und drehe mich lachend im Kreis.

The Dark NightWhere stories live. Discover now