Kapitel 1: Ein Monat

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Dors mon ange

Hallöchen und herzlich Willkommen bei dieser Fanficition zu der Serie Kinnporsche. Eigentlich wollte ich keine dritte Geschichte anfangen, aber ich kann einfach nicht anders xD, Kim und Porchay bringen mich um.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und lasst gerne einen Kommentar da.

Kapitel 1: Ein Monat

Es war einen ganzen Monat her seit den Geschehnissen im Sitz der Hauptfamilie. Ein Monat seitdem Porsche nun das Oberhaupt der Nebenfamilie geworden war. Ein Monat seitdem Porsche nun Porchay wussten, dass ihre Mutter noch am Leben war. Und ein Monat, seitdem Chay und Kim getrennt waren. Na ja, wenn man das getrennt nennen konnte. Immerhin war es ja nie eine richtige, echte Beziehung gewesen. Zumindest versuchte sich Kim das einzureden. Ja, er hatte Chay das Videos seines Songs geschickt und ja, jedes Mal, wenn er den jungen Mann in der Uni sah, hatte er das Gefühl, auf irgendwas oder irgendwen einschlagen zu müssen. Am Schlimmsten waren die Treffen zwischen Haupt- und Nebenfamilie. Wenn Chay dabei war, waren seine Augen auf den Teller oder das Getränk vor ihm gerichtet. Wenn er nicht dabei war, war die Lage entspannter, aber Kim erschwischte sich immer wieder, dass er sich fragte, wo er gerade war.

So auch heute. Er wusste nicht, warum er überhaupt hier war, aber sein Vater hatte darauf bestanden, dass er dabei war. Neben ihm war natürlich Porsche anwesend und Kinn sowie ein Hayato Tsumori, ein neuer Lieferant aus Japan. Soweit Kim das richtig verstanden hatte, konnte er irgendwelche besonderen Gewürze einführen oder sowas ähnliches. Er hörte sowieso nicht mehr zu. Wie gerne würde er jetzt in seinem Studio sein, wie gerne an seiner Musik arbeiten, vielleicht an einem neuen Lied für Ch... Da war es wieder. Er wollte einfach nur in Chays Nähe sein, Chays Lächeln wiedersehen. Aber er brachte es einfach nicht über sich, zu dem jungen Mann zu gehen und ihm seine Gefühle persönlich zu offenbaren. Denn er war ein Feigling. Das Lied zu schicken war schon schwer genug gewesen, aber dabei hatte er Porchay nicht in die Augen sehen müssen. Und der Gedanke, ihm zu sagen, was er fühlte, dass er jeden Tag bereute, was er ihm angetan hatte, dass er nichts mehr wollte, als alles rückgängig machen zu können.

,,Was sagen Sie dazu, Kimhan?"

Er zuckte zusammen und seine Gedanken kehrten wieder ins hier und jetzt zurück. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.

,,Hä?!"

Kinn, der rechts neben ihm saß, verdrehte die Augen und stützte dann seinen Kopf auf sein Kinn auf, während er sich räusperte. Unter dem Tisch versetzte er seinem jüngeren Bruder einen Tritt.

,,Verzeihen Sie, Tsumori-san, aber mein Bruder hat heute anscheinend seinen Kopf in den Wolken. Vielleicht verschieben wir den Rest der Besprechung auf morgen, wenn Sie nichts dagegen haben. Es ist bereits Mitternacht, wir alle können mit Sicherheit ein wenig Ruhe gebrauchen. Jeder von uns möchte ja, dass unser Geschäft zu einem erfreulichen Abschluss kommt, nicht wahr?!"

Der Japaner nickte, stand auf und verbeugte sich. ,,Dann werde ich am morgigen Tag wieder herkommen. Ich wünsche noch einen angenehmen Abend, Mr. Kinn, Mr. Porsche, Mr. Kimhan."

Gefolgt von seinen Bodyguards verließ er den Raum. Als er außer Hörweite war, drehte sich Kinn mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Kim um.

,,Was war denn das?"

,,Was?"

Der Ältere stieß die Luft aus. ,,Papa möchte, dass ich dich in den Ablauf unserer Geschäfte einführe, damit du einige davon übernehmen kannst, wenn die Zeit reif ist. Aber wie soll ich das, wenn du vor dich hinträumst?!"

Kim zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß nicht, was sich Papa überhaupt dabei gedacht hat."

Kinn wollte zu einer Bemerkung ansetzen, als Porsche ihm einen Arm um die Hüfte legte.

,,Komm, lass uns nicht streiten. Das Geschäft läuft doch bis jetzt gut, Liebster. Und auf einen Tag mehr oder nicht kommt es auch nicht an."

Dieser Satz war erstaunlich besonnen für den sonst so hitzigen Porsche. Kinn lehnte sich leicht an ihn und atmete durch.

,,Du hast Recht. Aber Kim, ich erwarte, dass du morgen mehr bei der Sache bist."

,,Jaja, ich habe es verstanden. Kann ich jetzt gehen?!"

,,Von mir aus.", sagte Kinn mit einem Nicken, ,,Soll ich dich noch zur Tür bringen?!"

,,Nein danke, ich finde selber raus."

Mit diesen Worten drehte sich der Schwarzhaarige auf dem Absatz um und verließ den Besprechungsraum. Das Haus der Nebenfamilie war kleiner als das der Hauptfamilie, aber dafür viel verwinkelter. Obwohl er hier schon öfter gewesen war, musste er sich konzentrieren, um den richtigen Weg zum Ausgang zu finden. Er passierte gerade einen hell erleuchteten Gang und hielt auf eine Treppe nach unten zu, als plötzlich ein Geräusch an seine Ohren drang. Es war ein gequältes Geräusch, wie ein Wimmern, gefolgt von einem abgehackten Keuchen. Kim blieb stehen und lauschte. Das Geräusch schien von dem Raum hinter der Tür links von ihm zu kommen. Es riss nicht ab, wurde sogar noch von einem Schluchzen begleitet. Irgendjemand schien Schmerzen zu haben oder etwas ähnliches. Der Schwarzhaarige biss sich auf die Unterlippe. Er wusste nicht, was er tun sollte.

,,Mr. Kimhan?!"

Hinter ihm war ein Bodyguard der Nebenfamilie aufgetaucht. Seitdem Porsche das Oberhaupt war, waren die Leibwächter ähnlich wie bei der Hauptfamilie in schlichte, schwarze Anzüge gekleidet, nur die Farbe des Wappens verriet die unterschiedliche Zugehörigkeit. Das änderte aber nichts an der Tatsache, das Kim keine Ahnung hatte, wie der Mann hieß. Also beschränkte er sich auf ein ,,Ja?!"

Der Bodyguard schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn er deutete eine leichte Verbeugung an.

,,Mein Name ist Niran, Sir. Brauchen Sie Hilfe?!"

Kim deutete auf die Tür. ,,Was sind das für Geräusche?! Hat die Nebenfamilie Gefangene?!"

Niran schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein, Sir. Das ist das Zimmer von Mr. Porchay."

Ein Stechen fuhr durch das Herz des Schwarzhaarigen. ,,Von Porchay?!", echote er, ,,Was ist mit ihm?"

Ein mitleidiger Ausdruck trat in Nirans Gesicht. ,,Mr. Porchay schläft, Sir. Jedoch hat er oft Albträume - eigentlich jede Nacht."

Jede Nacht - Kim schluckte. Das Wimmern und Schluchzen war immer noch zu hören. Heiser frage er: ,,Ist...ist es immer so schlimm?!"

Langsam nickte der Bodyguard und sagte dann: ,,Wenn ich ehrlich sein soll, Mr. Kimhan, das ist noch relativ ruhig. Normalerweise sind die Träume schlimmer. Und Mr. Porchay kann sich am Morgen nicht daran erinnern, aber er wirkt erschöpft und unglücklich. Und..."

Er hielt inne und senkte den Blick. Kim verschränkte die Arme. ,,Was und?! Heraus damit."

Niran kratzte sich am Kopf und murmelte: ,,Verzeihen Sie mir meine Offenheit, Sir, aber es kommt sehr oft vor, dass...nun ja, dass er Ihren Namen ruft."

Dors mon ange - KimChay (slow updates)Where stories live. Discover now