Kapitel 47

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Journey/Steve Perry - seperate ways (worlds apart) Bryce Miller/ Alloy Tracks Remix

Die Wochen gingen ins Land und Joe verbrachte sie mit Arbeiten und Nachhilfe. Sie fuhr mit dem Chevy wann auch immer sie konnte, allerdings nicht jeden Tag. Sie liebte die gemeinsamen Fahrten mit Eddie am Morgen. So konnte sie immerhin sicher stellen, dass er zur Schule kam und nicht einfach weiter schlief. Jason wurde auch ruhiger, was sie wiederum etwas beunruhigte. Joe kannte ihn gut genug um zu wissen, dass der große Knall noch kommen würde. 

Joe gähnte und rieb sich die Augen. Nach einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass der Hellfire Club schon seit zwei Stunden zu Ende war. Sie schaltete den Fernseher aus und erhob sich vom Sofa. Sie brachte die Reste ihrer Snacks in die Küche und schaltete das Licht aus. Als sie im Dunkeln die Treppe hinauf stieg, klingelte das Telefon. Schnell sprang sie die Stufen wieder herab

"Eddie?" Joe lehnte sich über die Sofalehne um das Gespräch anzunehmen.

"Joe, bist du es? Hier ist Wayne." Er musste seinen Namen nicht erwähnen, Joe erkannte ihn.

"Was ist los? Ist was passiert?" fragte sie beunruhigt. Sie hörte, dass Wayne mit sich rang. "Wayne?"

"Ich sollte dich nicht anrufen... Er wollte es nicht." Die Sorge in seiner Stimme, brachte Joe aus dem Gleichgewicht.

"Was ist passiert, Wayne?!" Panik stieg in ihr hoch.

"Kannst du her kommen?" fragte er nach einer Pause und ohne zu antworten, schmiss Joe den Hörer auf die Gabel und rannte aus dem Haus. Atemlos fuhr sie mit dem Fahrrad durch die Stadt. Obwohl Eddie nicht so weit entfernt wohnte, kam ihr die Viertelstunde wie eine Ewigkeit vor. Atemlos und mit schlagendem Herzen sprang sie vom Fahrrad und ließ es achtlos vor dem Trailer liegen. Sie klopfte nicht, das kostete nur Zeit. Sie stürmte herein. Sie sah sich um, fand aber niemanden. Joe rang nach Luft und wischte sich verschwitzte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Wayne kam den Flur entlang und seine sorgenvollen Augen entspannten sich, als er sie erblickte.

"Joe..." sagte er sanft und kam auf sie zu. Noch immer rang Joe nach Luft, als sie auf ihn zu ging.

"Was ist passiert?" wiederholte sie ihre Frage, auf die Wayne ihr am Telefon schon nicht geantwortet hatte. Wayne knetete einen blutigen Lappen in der Hand und sie stieß geräuschvoll Luft aus.

"Er ist im Badezimmer." Joe schob sich zitternd an Wayne vorbei und klopfte an die Tür.

"Eddie?" fragte sie und hörte ihn schreien.

"Ich hab dir gesagt, dass du sie nicht anrufen sollst. Verfluchte Scheiße!"

"Eddie, ich komme jetzt rein." sagte Joe und öffnete die Tür. Sobald sie ihn sah, schlug sie die Hand vor den Mund. "Oh Gott, was ist mit dir passiert?!" fragte sie fassungslos. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie ging auf ihn zu und begann zu weinen, als sie sah wie Eddie zitterte. Er war übel zugerichtet. Seine Nase blutete, seine Lippe war aufgeplatzt, sein linkes Auge war zu geschwollen und verfärbte sich bereits. Überall war Blut und Dreck.

"Joe, du solltest gehen." sagte er und wandte sich resigniert ab.

"Einen Scheißdreck werde ich tun." fluchte sie und öffnete weinend und zittrig den Badschrank. Sie zog Handtücher und Lappen heraus und legte sie ins Waschbecken. Eddie stand mit dem Rücken zu ihr. Sie berührte ihn leicht an der Schulter und er zuckte vor Schmerzen zusammen.

"Geh!" brüllte er sie an und drehte sich um. Heiße Tränen brannten in seinen Augen. Joe sollte ihn so nicht sehen. Sie ließ sich nicht beeindrucken und blieb stehen. Sie sah ihm in die Augen und sah die Verletztheit und den Schmerz, der sich durch seinen Körper zog. Die Angst. Er war gebrochen.

love like a hellfire [Eddie Munson]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora