4. Kapitel Lilie

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Harrys Sicht:

Ich sollte mich um ein Baby kümmern und dann auch noch um den Lehrer, der mich über alles hasste. Das musste doch alles ein schlechter Scherz sein! „Professor, ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist...", sagte ich mit leiser Stimme. „Oh Harry, dieser Zustand wird nicht von Dauer sein. Höchstens eine Woche dann wird der Trenkelehrer von Hogwarts wieder ganz der Alte sein. So lange brauchen wir nur jemanden, der sich um ihn kümmert und da wir eh schon Lehrermangel haben, habe ich dafür leider keine Zeit.”. Mechanisch nickte ich, immer noch nicht überzeugt von der Idee. „Aber du wirst dich freuen, wer für ihn die Vertretung übernehmen wird: Professor Lupin!”. Das brachte mich zum Schmunzeln. Er war bisher einfach der beste Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste gewesen, aber ob er auch mit dem Fach Zaubertränke umgehen könne, wusste ich nicht.

„Nun Harry, wir sollten in den Krankenflügel gehen, denn unser nun kleine Tränkeprofessor wird gerade von Madame Pomfrey untersucht, um sicher zu gehen, dass es ihm gut geht. Wenn das erledigt ist, werde ich dich zusammen mit Professor Snape in seine Wohnung in den Keller bringen.”, sagt Professor Dumbledore. Immer noch besser als ein Rauswurf aus Hogwarts, dachte ich mir. Außerdem ist es ja nur für sieben Tage. Nein Harry, egal wie sehr du es dich versuchst schön zu reden. DAS ist eine schrecklicher Situation, in die ich schon wieder geraten bin. Dumbledore ging zur Tür und ich folgte ihm mit schnellen Schritten. Wir gingen nebeneinander durch die nun überfüllten
Gänge Hogwarts. Endlich erreichten wir den Krankenflügel, als die große Tür Aufschwung und Madame Pomfrey aus einem kleinen Nebenraum kam. Der ist mir bisher noch nie aufgefallen, obwohl ich schon so oft im Krankenflügel lag. Muss wohl an den Schmerzmitteln gelegen haben.

„Gut das sie da sind! Wir haben schon auf sie gewartet Professor und natürlich auch auf sie Mister Potter.”, sagte Poppy mit einem breiten Lächeln, so als würde jeden zweiten Tag ein Lehrer mal kurz zu einem Kleinkind werden. Wir folgten Madame Pomfrey in den kleinen Nebenraum. Auf einem Stuhl in der Ecke des Raumes saß Professor McGonagall. An den Wänden waren überall Regale mit verschiedenen Gläsern, die mit Flüssigkeiten oder Kräutern gefüllt waren. An der Wand gegenüber von der Tür lag mein nun vielleicht sechs Monate alter Tränke Professor auf einer Arztliege. Er schlief, was mich irgendwie beunruhigt. Ich hatte noch nie ein Baby auch nur gehalten. Ich war wahrscheinlich die unqualifizierte Person in ganz Hogwarts, wenn es darum ging, auf ein Kleinkind oder ein Baby aufzupassen.

Er hatte einen schwarzen Strampler an, bei dem man deutlich den Abdruck einer Windel erkennen konnte. Ich würde Windel wechseln müssen! Was ist, wenn Professor Snape sich an alles erinnert, wenn er wieder groß wird? Ich würde definitiv von Hogwarts fliegen. „Ich habe ihn durchgecheckt und geimpft. Er sollte jetzt für eine Weile schlafen. Es ist wichtig, dass sie ihm morgens und abends das hier geben....”, sagte sie und gab mir eine kleine Flasche mit einer grünen Flüssigkeit. „Sein Körper ist durch die Verwandlung sehr geschwächt und das wird ihm gegen die Schmerzen helfen.”, sagte sie mit einem breiten Lächeln. Ich dankte ihr und ging dann langsam auf meinen Professor zu.

Ich nahm ihn hoch in der Hoffnung, er würde noch etwas schlafen, sonst fällt er mir noch runter, wenn ich ihn auf dem Arm halte. „Nun Harry, ich bringe dich zum Quartier vom Professor Snape.”, sagte Dumbledore mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich machte mich vorsichtig auf den Weg, um ihm zu folgen. Ich wollte auf gar keinen Fall dafür verantwortlich sein, einen Lehrer auf dem Gewissen zu haben. Obwohl er schon irgendwie süß aussah, so klein und ruhig wie er in meinen Armen lag, aber es war halt trotzdem Professor Snape.

In den Kerkern angekommen, blieb Professor Dumbledore vor einer großen schwarzen Holz Tür stehen. Er sagte das Passwort so leise, dass ich es nicht verstand und die Tür ging wie von selbst auf. Ich staunte nicht schlecht. Ich stand in einem Wohnzimmer mit angrenzender Küche und es gab drei weitere Türen, die, wie ich später herausfand, zu Badezimmer, Schlafzimmer und Professor Snapes Büro führten. Die bürotür war abgeschlossen. Bevor Professor Dumbledore ging, zauberte er noch neben dem richtigen Bett ein Babybett und natürlich auch noch Strampler, Windeln, Babyflasche und Milchpulver.

„Wenn du noch was brauchst, dann komm einfach zu mir. Ich gebe dir Geld und dann kannst du in Hogsmeade einkaufen gehen.”, sagte er dann. Wieder etwas, was mich irgendwie überraschte, weil bisher noch niemand für mich Geld ausgegeben hatte. Aber es war ja auch nicht für mich, sondern ganz für Professor Snape. Dumbledore machte sich gerade auf dem Weg um wieder zu gehen, als er plötzlich sagte: „Ach ja! Fast hätte ich das Passwort vergessen. Es ist Lilly!”. Danach verschwand er und schloss die Tür. „Lilly.”, flüsterte ich leise. Während mein kleiner Professor immer noch in meinen Armen schlief.

Ein Kleines Problem Where stories live. Discover now