8. Kapitel das Gespräch

616 35 3
                                    

Hermine Sicht:

Ich behielt den Kleinen während des gesamten Frühstücks auf den Arm. Mit einer Hand zu essen ist war zwar schwierig, aber nicht unmöglich, außerdem schien es so, als wäre er wirklich müde. Ich bemerkte jedoch, dass am Lehrertisch Lupin wieder da war und dafür Professor Snape wie vom Erdboden verschluckt schien. Vielleicht hat er Urlaub oder ist krank geworden? Aber warum ersetzt gerade Lupin ihn? Ist ja auch egal. Ich wollte endlich wissen, woher dieses kleine Ding kam, das nun süß in meinem Arm lag und schlief. Als das Frühstück vorbei war, zerrte ich Harry und Ron in ein leeres Klassenzimmer und verlangte eine Antwort.

Harrys Sicht:

„Harry, woher zum Teufel kommt dieses Baby her?”, sagte Hermine mit strenger Stimme. Sie hatte den Kleinen immer noch auf dem Arm. Ich hatte ein wenig Angst, dass sie ihn aufwecken würde. „In deinem Brief, den du uns geschickt hattest, stand nichts von einem Baby! Nur, dass du nicht von der Schule fliegst und wir uns  keine Sorgen machen sollen.”, sagte Hermine lautstark und brachte den Kleinen damit zum Aufwachen. Der fing so gleich an zu schreien und seine Hände nach mir auszustrecken. Ich nahm ihn, drückte ihn fest an meine Brust, aber nicht zu fest. Der Kleine beruhigte sich und wollte grade  wieder einzuschlafen. Warum denn gerade jetzt? Warum nicht um 3 Uhr morgens schlafen? Aber na gut, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

„Also Hermine, ich wurde zu Dumbledore gerufen, weil... ”, ich machte da eine kleine Pause beim Reden und betete das Snape sich an nichts erinnern würde, sonst könnte ich mich darauf freuen den Todesfluch noch mal erleben zu dürfen. „... also Neville letzter Trank ist ziemlich schief gegangen und er liegt im Krankenflügel, aber es geht ihm gut. Allerdings hat Professor Snape die Wirkung des Trankes abbekommen. Da Neville nicht auf ihn aufpassen kann, muss ich das jetzt machen.", sagte ich und kniff beim Reden die Augen fest zusammen.

„Also heißt das das Baby in deinen Armen Professor Snape ist?”, fragte Ron und musste sich das Lachen sichtlich verkneifen. „Ronald, das ist überhaupt nicht witzig! Ich meine, was ist, wenn er für immer so bleibt?”, fragte Hermine und klang schon wiederso, als wäre sie Rons Mutter. „Er bleibt nicht für immer so, Hermine. Die Wirkung hält nur eine Woche an.”, sagte ich und beide sahen sichtlich erleichtert aus. „Und wieso bist du gestern nicht in den Schlafsaal zurückgekehrt? Ich hatte echt Schiss, dass Dumbledore dich rausgeworfen hätte.”, meinte Ron. „Ich werde die Woche in Professor Snapes Quartier verbringen.”, sagte ich und war mir unsicher, ob ich das hätte erzählen dürfen. „Was? Wirklich? Das musst du uns nach dem Unterricht unbedingt zeigen!”, meinte Ron auf einmal komplett begeistert und voller Energie.

„Ich denke nicht, dass es so eine gute Idee ist.”, flüsterte ich immer noch aus Angst den Kleinen zu wecken. „Aber warum denn nicht? Wir könnten seine Wohnung durchwühlen und irgendwelche kranken Geheimnisse von ihm herausfinden. Harry, komm schon. Das wäre die Rache schlechthin.”, sagte Ron mit einem seltsamen Funkeln in den Augen. „Ronald Weasley, er ist immer noch unser Lehrer! Und nur weil er vielleicht nicht sehr freundlich war, haben wir kein Recht, seine Situation auszunutzen!”, sagte Hermine mit tadelnder Stimme. „Aber Hermine, gerade dich hat er doch besonders gequält.”, sagte Ron mit Unverständnis in der Stimme. Die beiden wurden immer lauter und fingen an zu streiten. Ich merkte, wie der Kleine in meinen Armen unruhig wurde.

„Leute, bitte! Niemand wird seine Sachen durchsuchen und niemand wird ihn erpressen oder ähnliches, aber wenn ihr heute Abend vielleicht, ich weiß auch nicht, zum Lernen oder zum Reden, vorbeikommen wollt, ich würde mich freuen.”, schaltete ich mich dann doch ein und versuchte ein neues Gesprächsthema zu finden. „Ich finde es schön, dass du dir wirklich Mühe gibst beim lernen. Ron und ich werden natürlich gerne vorbeikommen.”, sagte Hermine mit einem stolzen Ton. „Was? Warum ich auch?”, fragte Ron und klang noch entsetzter als vorher.
„Na, weil man bei dir nie sicher sein kann, ob du wirklich lernst, Ron.”, meinte Hermine. Kaum hatte sie ihren Satz jedoch beendet, läutete es zum Unterricht und wir verließen den Klassenraum, um rechtzeitig zu Kräuterkunde zu kommen.

Ein Kleines Problem Where stories live. Discover now