Und wenn Ich Dir sagte, dass Ich Dich vermisse?

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Manchmal hebe ich die schweren roten Vorhänge und blicke dem Licht der gleißend hellen Leinwand nach in den Innenraum. Einst versuchte ich, über die Schwelle hinüberzutreten, doch versuchte ich es, ist es der Geruch nach nassem Hund, der an seinen Kleidern hing, die leere Wärme meiner Wangen und mein härter pochendes Herz, das mich zurückhält. Ich kann mich nicht aus den geschlitzten Augen der Schlange retten, denn ihr Gift schlummert ruhig in meinen Venen. Nur beobachten, wie er es immer wieder tut, gleich welcher Film, welche Zeit, welches Leben, und meine wundersamen Augen mit einem Mal erstarren, altern, ergrauen sehen, meinen Körper in sich sinken, der sein Haupt so hoch getragen. Ich wünschte meine liebevolle Zunge würde dem ganzen ein Ende bereiten, die Situation mit ihrem warmen Honig laben, doch zum ersten Mal in meinem Leben bin ich wortlos ohne Wahl. Die rauen Streicher klagen, der Vorhang wird schwer und fällt, ich sehe mich durch die Dunkelheit ganz heimlich von mir schleichen.

Briefe an Unbekannt Where stories live. Discover now