Kapitel 19

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"Wir haben ein paar Schwerter gefunden. Außerdem einen Bogen. Keiner von uns kann damit umgehen. Wir dachten du könntest es vielleicht." die anderen Erben waren wieder zurück bei Cedric. Dieser nahm den Bogen und testete ihn. Er zog an der Sehne und hielt den Bogen einmal in Position. Dabei merkte man deutlich, dass er trainiert war, denn um einen guten Bogen zu spannen brauchte es Kraft.
"Der wird ausreichen. Wir müssen jetzt angreifen. Elisabetha hat den Kreis vergrößert und wenn sie meine Schwester noch einmal schlägt, dann mach ich sie einen Kopf kürzer egal ob ihr das wollt oder nicht"

Cecilia wurde wieder in Richtung des Kreises gezerrt.
Da bemerkte sie einen Schatten.
Sie zerrte und zappelt, um sich von ihrem Peiniger loszureißen.
"Lasst mich los! Ich habe nichts getan! Lasst mich sofort gehen" befahl sie.
"Lass es sein Kleine! Du bist allein! Niemand wird dir helfen können! Deine Freunde sind in London! Sie sind nicht hier dir wird niemand helfen können! Dein Clan ist ausgelöscht!" brauste Elisabetha auf.

"Ich bin nicht allein" gab Cecilia zurück und hörte auf sich zu bewegen.

Neben ihr wurden die Schatten von Elisabetha einer nach dem anderen von den älteren Erben attackiert. Sie kamen aus allen Richtungen.
Cecilia hörte ein Zischen und kurz nacheinander sackten die Schatten neben ihr zusammen. Beide hatten einen Spitzen Holzpfeil in ihren Oberkörpern. Cecilia fiel auf den Boden. Sie sah sich nach dem Schützen um. Auf einem Felsvorsprung sah sie ihren Bruder. Cedric. Er holte einen weiteren Pfeil und zielte auf die anderen Schatten.
Eine Woge von Erleichterung und Freunde durchfuhr Cecilia. Ihr Bruder war gekommen. Sie hatte nie an ihm gezweifelt.
Sie sah sich nach den anderen Erben um. Für die Schatten von Elisabetha gab es keine Hilfe. Sie endeten allesamt früher oder später mit einem Schwert in der Brust. Cecilias und Cedrics Schwertkampfunterricht hatte Spuren hinterlassen. Die Erben wussten sich zu verteidigen und anzugreifen.
"Nein.... Nein!... NEIN!!" schrie Elisabetha jedes Mal, wenn ein weiterer Schatten viel. Schließlich stand ein Vampir ein paar Meter von ihr entfernt. In den Bogen eingespannt ein Pfeil. Er zielte direkt auf ihr Herz.
Elisabetha stutze kurz. Dann sah sie von dem Jungen zu der Cyran Erbin, die noch immer kraftlos auf dem Boden saß. Die Erkenntnis fiel ihr wie Schuppen von den Augen.


"Der Zwillingsbruder. Ihr seid die Cyran Zwillinge!" sie erkannte die Ähnlichkeit.

Sie musste handeln, und zwar schnell. Also sprang sie mit einem großen Satz zu der Cyran Erbin und zog sie brutal auf die Beine. Sie hielt sie fest. Der Zwillingsbruder folgte ihr. Den Bogen noch immer auf Elisabetha gerichtet.

Gerade als die Cyran Erbin dachte, dass es vorbei wäre, wurde sie brutal auf die Beine gezerrt. Gerade als sie stand spürte sie schon Elisabethas Arm und ihre spitzen Fingernägel an ihrem Hals. Mit einer Bewegung hätte sie ihr die Kehle aufschlitzen können, was selbst für einen Vampir tödlich gewesen wäre.
Cecilia sah ihren Bruder vor sich. Elisabetha hatte sie erkannt. Sie hatte erkannt, dass die beiden die Cyran Zwillinge waren.
"Lass sie gehen" drohte Cedric. Sein Blick zeigte Entschlossenheit. Er trat auf Elisabetha zu. Diese trat mehrere Schritte zurück, bis sie an einer Felskante standen.
"Cedric schieß" flehte Cecilia
"Ich könnte dich verletzen." gab dieser ruhig zurück
"Bitte ich vertraue dir. Du wirst nicht danebenschießen. Bitte tu es. Cedric." flehte Cecilia wieder

"Nein..." hauchte ihr Bruder zurück. „Lass sie gehen, Elisabetha. Und ich werde dich verschonen."

"Hör lieber auf sie. Schieß und bring uns beide um. Dann hast du alles erreicht. Ohne deine Schwester bist du nichts. Ein Niemand. Ein Clanführer ohne Clan. Ohne Familie" sagte Elisabetha und gab Cedrics Selbstbewusstsein ein Schlag.
"Du bist daran schuld, dass dein Clan ausgelöscht wurde. Mein Gemahl hat das nur wegen euch beiden getan. Er wusste ihr beide seid stark. Er wusste ihr könntet ihn aufhalten" provozierte Elisabetha weiter. Die anderen Erben kämpften noch immer gegen die Schatten. Sie bekamen nicht mit was passierte.
"Nein hör nicht auf sie. Cedric hör nicht auf sie" versuchte Cecilia ihren Bruder abzulenken. Die Gemahlin Draculas drückte Cecilias Hals weiter an sich.
"Wenn ihr an dem Tag in Schloss gewesen wärt, wäre euer Clan noch am Leben. Alles wäre so wie es einmal war. Nur ohne euch beide." Elisabetha schürte Cedrics schlechtes Gewissen mehr und mehr.
"Nein. Bruder.... Hör nicht auf sie... Ich bin bei dir. Das war nicht unsere Schuld. Er hätte unseren Clan so oder so vernichtet. Wir beiden hatten großes Glück damals. Nun liegt es an uns dem Clan ein Ort zu geben. Eine Ort, wo Vampire aus aller Welt hin flüchten können. Es ist nicht deine Schuld. Nicht unsere Schuld. Wir schaffen das zusammen. Ich vertraue dir. Tust du es auch?" versuchte Cecilia weiter ihren Bruder zu beruhigen. Dessen Hand hatte begonnen zu zittern.
Elisabetha sah kurz nach hinten. Dort ging es metertief hinunter in einen Wald.
Sie sah keinen anderen Ausweg. Also sprang sie. Mit Cecilia im Arm sprang die Urmutter der Vampire in die Tiefe.
"NEIN" schrie Cedric ihnen noch hinterher. Aber sie fielen schon.


Aber bevor sie auf dem Boden aufschlugen bemerkte Cecilia etwas. Unter ihr waren Bäume, durch die sie nun fiel. Sie spürte wie die Äste an ihren Armen und Rücken schlugen. Schließlich landete sie auf dem Boden. Sie beugte den Rücken vor Schmerzen durch und stöhnte kurz. Dann bemerkte sie eine Gestalt über sich. Elisabetha. Sie schien unverletzt.
Bevor Cecilia mehr realisieren konnte, wurde sie ohnmächtig.
Elisabetha hob sie hoch und rannte so schnell es ging weiter. In Richtung Moldawien. Sie musste dorthin, wo einst der Knoten war. Dort war die Energie ebenfalls sehr stark. Sie würde ihren Gemahl dort wiedererwecken, wo er zuvor vernichtet wurde.


Die Cyran Zwillinge - Die Erben der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt