⁴ DIENSTAG, 7:26 Uhr

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Während ich die Lernkarten fest mit den Fingern umschließe und die verschiedenen Wörter gedanklich ihren Definitionen zu ordnen, kann ich im Augenwinkel erkennen, wie Carlos auf mich zukommt

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Während ich die Lernkarten fest mit den Fingern umschließe und die verschiedenen Wörter gedanklich ihren Definitionen zu ordnen, kann ich im Augenwinkel erkennen, wie Carlos auf mich zukommt.
Dafür, dass er in Biologie nicht gerade die hellste Kerze auf dem Baum ist, wirkt er relativ entspannt.

                »Boar, kann ich mir die auch nochmal kurz anschauen.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, nimmt er mir die gelben Zettel aus der Hand.
Doch nicht so gefasst.
»Sobald nicht Evolution im Hauptteil drankommt, ist eigentlich alles chillig.«, murmle ich.
Die Angst beginnt mir wieder in die Kehle zu steigen. Sollte ich dort drinnen wirklich eine Panikattacke bekommen, muss ich Matteo zur mentalen Unterstützung an seinem freien Tag herbestellen.
»Ich habe mir nur Genetik angeschaut. Das Thema mit den biotischen und abiotischen Umweltfaktoren habe ich nur nicht so gecheckt.«
»Das ist Ökologie, du Nuss.«
Abrupt bleibt Carlos stehen und sieht mich panisch an.
»Echt jetzt? Fuck, alter.«
Ein kurzes Lachen kommt über meine Lippen, dann erscheint Kiki und Hanna vor uns.

»Viel Glück, euch beiden. Wir drücken euch die Daumen.«, spricht das blonde Mädchen aufmunternd.
»Genau. Ihr schafft das.«
»Ja, Tilda vielleicht, aber ich bin am Arsch.«

                Nur weil ich gelernt habe, bedeutet es nichts. 

»Wir sind kurz vor Ende wieder hier. Falls du eine Schulter zum Ausheulen brauchst.« Kiki drückt ihrem Freund einen kurzen Kuss auf die Wange, dann sind beide Mädchen auf dem Weg zum Ausgang.

»Na komm, du homoiothermes Lebewesen.«
»Alter hör auf, du bringst mich durcheinander.«
Schmunzelnd betrete ich vor ihm den Raum, steuere einen freien Platz an und lasse meine Tasche auf den Boden fallen.
»Bitte nehmt euer Trinken, Stifte und etwas zu Essen raus. Danach alle Rucksäcke hinten an die Wand.«
Tief atme ich die Enge aus meiner Brust.

        Schwerschluckend stelle ich mein Handy auf stumm und rufe mir Matteos Worte vom Telefonat vorhin in den Sinn.
Ich habe gelernt, also werde ich alles geben, was ich kann.
Ziel ist bestehen, nicht Klassenbeste.
Also glaube ich ihm das einfach mal.

                Mit neuer Energie setze ich mich wieder an meinen Platz.
Ich schaff das.










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MELANCHOLIE ᵈʳᵘᶜᵏWhere stories live. Discover now