Kapitel 12: Hana's Geschichte #2

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Chaos und Feuer.
Fliehenden Menschen.
Mütter, die ihre Kinder rufen und Kinder, die verloren durch das Dorf rennen. Ich erkenne welche aus meiner Klasse wieder. Sie weinen und haben Angst.

Ich habe auch Angst.

Ich renne nach Hause, so schnell ich kann.
Große Flammen steigen von unserem Haus nach oben und dichter Rauch umgibt mich.

"MAMA! PAPA! KOHANA!"

Ich rufe aber meine Stimme geht im Lärm des Chaos unter. Vom ganzen Qualm muss ich husten aber ich Schreie nocheinmal. Niemand antwortet.
Ich schreie und schreie immer wieder.

Niemand antwortet.

Heiße Tränen laufen mir über die Wangen. Vielleicht sind sie nicht mehr hier? Ich muss sie finden.
Ich drehe mich um und laufe durch das Dorf.

Etwas liegt im Weg und ich stolpere. Hart knalle ich auf den Boden und schürfe mir Handflächen und die Knie auf.
Es tut weh.
Ich schaue nach, über was ich gefallen bin.

Mir wird ganz schlecht.
Meine Lehrerin liegt auf dem Boden, ihr Kopf unnormal verdreht. Ich schreie und rappel mich schnell auf.

Ich muss hier weg! Ich habe solche Angst.

Immer wieder rufe ich meine Familie.

Fremde Männer sind im Dorf. Sie tragen schwarz und ihre Gesichter sind verhüllt. Mein Nachbar wird von ihnen getötet.

Ich renne weg.

Ich habe Angst.

Was soll ich tun?

Was kann ich tun?

Immer mehr Tränen laufen mir übers Gesicht und verschwemmen meine Sicht.

Mama! Papa! Kohana!

Wo sind sie nur?

Bitte, bitte lieber Gott!
Mach, dass sie es geschafft haben hier raus zu kommen!
Mach, dass es ihnen gut geht!
Mach, dass sie nicht auch tot sind.

Tot.

So wie die meisten der Bewohner hier.
Ihre Körper liegen überall auf dem Boden. Ich renne weiter.

Ich will ihre Gesichter nicht sehen.

Ich habe Angst.

Ich renne gegen etwas und werde zurückgestoßen. Hart lande ich auf dem Boden.

Was war das?

Ich wische mir die Tränen weg, mit ihnen kann ich nichts sehen.
Ein Mann steht vor mir. Er trägt schwarz, wie die anderen. Ich zittere.

Er wird mich töten. Ich habe Angst.

Der Mann geht auf mich zu, ein Schwert in der Hand. Er ist voller Blut.

Ich habe Angst.

Alles fängt an sich zu drehen. Was soll ich tun? Ich kann mich nicht bewegen, so fürchte ich mich.
Er hebt das Schwert und ich schließe die Augen.

Nein!

Ich warte aber es passiert nichts.

"Hana-chan!!"

Ich höre jemand rufen und mache die Augen auf.

Mein Bruder steht vor mir, von seinem Katana tropft das Blut des Mannes, der nun am Boden liegt.

"Kenji-nii..."

Er ist da! Mein großer Bruder ist da! Ich springe auf und werfe mich ihm in die Arme. Ich fange noch mehr an zu weinen und zittere.
Ich kann nicht aufhören.
Mein großer Bruder streicht mir zart über den Kopf.

Eine zweite Chance (Itachi FF | #Itana) [Wird überarbeitet]Where stories live. Discover now