chapter 2

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Jᴇssɪᴄᴀ

Ich folgte meiner besten Freundin Veronica in das Wohnzimmer. Ehrlich gesagt hatte ich keinen Bock auf das Spiel, aber da es ihr Geburtstag war, musste ich wohl mitspielen.

Veronica sah richtig glücklich aus. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und setzte sich mit einem Grinsen auf die Couch. Ich setzte mich neben sie und lächelte leicht.

Die Couch war extrem gemütlich, gemütlicher als das was bei uns Zuhause als Couch bezeichnet wurde. Veronicas Eltern waren einfach reich und gaben somit auch alles für ihre Tochter aus.

Nach und nach setzten sich mehr und mehr Leute neben uns oder auf den Boden. Die meisten kannte ich nur vom sehen, denn viele waren einfach nur wegen der Party da. 

Es dauerte eine Weile bis Veronica anfing zu sprechen. In dem Moment saßen schon um die 15 Leute in einem Kreis. 

»Okay, Leute«, fing Vero an. »Ich glaube wir sind genug Leute. Dann lasst uns mal mit Wahrheit oder Pflicht starten.« Sie räusperte sich und setzte sich gerade hin und nahm eine Flasche, welche sie auf dem Boden drehte. Diese stoppte vor einem Mächen mit blonden, kurzen Haaren und einem roten Kleid.

»Lisandra, Wahrheit oder Pflicht?«, grinste Vero und schaute sie erwartungsvoll an. Ich kannte diese Lisandra von der Schule. Sie war eine der populären, doch ich hatte mich noch nie unterhalten. »Wahrheit«, meinte sie mit einem belustigten Blick.

Veronica überlegte kurz. »Wen von hier findest du am heißesten?«, grinste sie. Lisandra starrte Veronica erschrocken an. Ich verkniff mir das Lachen. Ihr Blick war einfach Gold wert.

»M-matt...«, murmelte sie und starrte auf den Boden. An der Reaktion der anderen bemerkte ich dass Matt ein Typ mit blonden, lockigen Haaren war. Er grinste stolz und ich rümpfte die Nase. Er war zwar attraktiv, aber nicht wirklich mein Typ. Und anscheinend wusste er dass er attraktiv war. Jedenfalls klebten zwei andere Mädchen an ihm und lehnten sich gegen seine Schulter.  

Lisandra drehte die Flasche und dieses mal landete es bei einem Jungen mit roten Haaren und Sommersprossen. Wenn ich mich richtig erinnere, hieß er Isaac. Der bekam eine perverse Frage gestellt und drehte danach erneut die Flasche.

Der nächste an der Reihe war Matt. Er bekam eine Pflichtaufgabe und drehte die ebenfalls die Flasche. Sie landete auf einem anderen Jungen mit braunen verstrubbelten Haaren. Er war schon attraktiv, wenn ich das so sagen kann.

Er trug einen Anzug und hatte silberne Ringe an seinen Fingern. »Bryan«, grinste Matt. »Wahrheit oder Pflicht?« Dieser Bryan sah sich bei seinem Namen einmal verwirrt um und nuschelte dann etwas betrunken »Pflicht.« 

Matt sah sich pervers um und sein Blick blieb bei mir hängen. Oh nein. Bitte nicht. Sein Kopf drehte sich langsam zurück zu Bryan. »Küss sie.«, meinte er und zeigte auf mich.

Mein Herz pochte schneller als eine Horde rennender Schafe. Ich hatte noch nie jemanden davor geküsst und ehrlich gesagt wollte ich es auch nicht. Ich wollte meinen ersten Kuss nicht von einem betrunkenen Typen auf einer Party stehlen lassen. Es fühlt sich falsch an.

Bryan sah mich gelangweilt an und zuckte kurz mit den Schultern. »Okay«, brummte er und lief auf mich zu. Ich starrte ihn voller Schock an und wich erschrocken zurück, bis ich meinen Rücken gegen die Couch presste. 

Er beugte sich zu mir runter und sah mir in die Augen. »Keine Sorge, ich beiße nicht«, murmelte der amüsiert von meinem Blick. Ich starrte ihn wütend an und kniff die Lippen aufeinander.

»Komm schon, macht mal schneller«, brummte Matt genervt. Ich wurde nur noch nervöser und meine Hände fingen an zu verkrampften. 

Komm schon, es ist nur ein Kuss. Aber dafür mein erster.

Bryan lehnte sich näher an mich heran und ich ging vorsichtig auf ihn zu. Wenn er so nahe war, sah er sogar noch attraktiver aus. Er hatte markante Wangenknochen und seine Nase war spitz. Seine Augen waren haselnussbraun und es stand ihm. Wären da nur nicht die tiefen Augenringe und der Geruch von Alkohol.

Er presste seine Lippen auf meine und ich atmete erschrocken ein. Es fühlte sich falsch an. So verdammt falsch. Ich gab mir keine Mühe den Kuss zu erwiedern und saß da wie eine Salzsäule.

Als er sich wieder entfernte atmete ich erleichtert aus. So schlimm war es nicht mal. Aber es war auch kein richtiger Kuss gewesen. 

Er sah mich nachdenklich an und bevor er wieder auf seinen Platz zurück lief flüsterte er leise: »Du bist hübsch, weißt du das.«

Ich sah ihn verwirrt an und sein Blick wurde wieder abwesend als er sich auf den Boden setzte. 

Ich brauchte frische Luft. Es war zu stickig hier im Raum. 

Schnell drehte ich mich zu Vero, und flüsterte ihr zu dass ich mal kurz raus gehe. Sie nickte und ich stand hektisch auf und lief ohne einen Blick zurück zu werfen aus dem Raum.

bryanWhere stories live. Discover now