«9» Gewalt ist (k)eine Lösung!

147 12 7
                                    

𝔰𝔬𝔫𝔤: blood//water,
Grandson

Die eisblauen Augen hielten meinen immernoch stand. So sehr ich es auch versuchte, weiter vordringen würde nichts bringen und...Fuck!

Menschenskinners. Ich sollte wirklich an meiner vulgären Aussprache arbeiten, dachte ich mir grade noch so, als....Wuii. Das Sirren einer Klinge war zu hören. Ich hüpfte mit einem beherzten Sprung nach oben. Der Dolch blitze silbern unter mir hindurch und fiel mit hörbarem Scheppern und dem Geräusch von Metall auf Stein den Berg hinab. Mit einem Knall landete ich wieder auf dem Boden. Meine Krallen hatten Furchen im Stein hinterlassen.

,,Arschloch" zischte ich den Elben an. Wie kann er es wage...gut, er steht einem PKW-großen Drachen gegenüber, da hätte jeder andere genauso reagiert, aber trotzdem. Ich hatte ihm (noch) nichts getan, also!

Kein. Grund. Mich. Zu. Attackieren!

Zack! Da flog die zweite Silberklinge. Knapp wich ich erneut, diesmal mit einem ruckartigen Ducken nach unten, aus.
Mein Schädel knallte unsanft auf dem Kalten Felsgestein auf. Und langsam wurde ich auch echt sauer!

Mag er doch König des Düsterwalds sein, oder noch solch einen Hass auf Drachen haben, dass ist trotzdem kein Grund auf so ein unschuldiges Wesen - *hust, unschuldig, hust* - wie mich loszugehen. Guut...so dachte bestimmt auch jede Fliege, bevor ich sie mit dem Küchentuch plattgemacht hatte, aber das war ja eigentlich kein Vergleich, schlich sich die kleine böse Stimme in meinem Kopf wieder an. Genervt schoss ich zurück, dass der Ausgleich sich bisher immer in den Spinnen gefunden hatte, die bestimmt schon Spaß an einer Orgie in dem Heimstaubsauger gefunden hatten. Es schüttelte mich bei diesem Gedanken, was die elenden Viecher in meinen Geräten, oder auch generell bei mir im Zimmer, trieben.

Und ja, ich weiß das der Düsterwald mit seinen überdimensionalen Riesenspinnen nicht gerade der perfekte Ort für jemanden ist, dessen Spinnenekel schon fast an eine Arachnophobie grenzt. Nun gut. Ich sollte wenigstens froh sein, dasss ich nicht bei Hagrid gelandet war, der mir die Vicher vermutlich zum Kuscheln in den Arm gedrückt hätte, und der Meinung gewesen wäre:,,Ja...eigentlich wollen die bloß spielen".

Bei Norbert...Norberta hatte ich es ja verstehen können aber spätestens bei Grawpy wäre ich an Harry seiner Stelle gerannt.
Aber es war ja so, dass man es Hagrid nie über nehmen konnte. Er war wirklich einer der liebenswertesten Mensche...Zaubere...Halbriesen, von denen ich je gelesen hatte. Was mich dann letztes Jahr getroffen hatte, war die Nachricht, dass ,,the well-known scottish actor" Robbie Coltrane verstorben war. Ich hatte damals den ganzen Tag miese Stimmung, steckte jemanden kopfüber in die Papiertonne, weil er meinte er müsste mit mir Konversation darüber führen, wie doof Harry Potter ist und war dann später beim Trainng für nichts zu gebrauchen.

Dabei war ich innerlich bloß so traurig, dass der nächste großartige Schauspieler zu Alan Rickman, Helena Bonham-Carter, Richard Harris und co. gewandert war. Ich hoffte an diesem Tag, und jetzt immer noch, einfach nur, dass es wirklich einen Himmel oder ein Paradies giebt, in dem solch großartige Menschen in Frieden ihre Ruhe finden können.

Gewaltsam musste ich mich zwingen nicht in alter Trauer zu versinken. Ich war mies darin andere zu trösten, aber mich zu trösten war eine Herkulesaufgabe.

Leicht blinzelte ich einen leichten Tränenschimmer weg. Ich brauchte meine völlige Sehkraft um gegen das hier anzukommen. Es wäre ziemlich..suboptimal gegenüber eines Todes en persona in Tränen auszubrechen, wie mein Deutschlehrer jetzt gesagt hätte. Zwar würde ich es einfach so ausdrücken: Es wäre ein mächtig gewaltiger Fehler seinem zurzeit größtem Feind seine Schwächen zu zeigen.

Ich blickte in Thranduils Gesicht. Jep...wenn man ihm auch nur eine winzig kleine Schwäche zeigen würde,...man könnte sich auch eigentlich direkt selber ins Schwert stürzen. Das hätte circa den gleiche Effekt, bloß dass man dann noch mit Würde sterben würde. Leicht von der Seite fuhr ich mit meiner Musterung weiter fort. Jetzt im Licht des Lagerfeuers - Der Elch....ok, langsam wirds nervig, ich brauche einen Namen. Also...ich hatte die Dreharbeiten zu den Hobbit-Filme gespannt per Zeitung, Internet und Co. verfolgt und wusste daher, dass Peter Jackson zum Drehen des Elchs von Thranduil ein 13-Hand-hohes Pferd genommen hatte. Um genau zu sein war Moose, so lautete der Name von ihm, das größte Pferd in Neuseeland, und daher perfekt als Elch-Ersatz geeignet. Und da ich keine Ahnung habe, wie das nervigen Ding hier vor mir heißt und ich auch nicht die ganze Zeit als ,,Der Elch" betiteln kann, nennen wir ihn jetzt einfach Moose - hatte seinen fetten Elchhintern beiseite bewegt. So konnte man deutlich angespannte Muakeln, verkrampfte Hände die jeweils ein Schwert festhielten und einen zusammengebissenen Kiefer entdecken.

Eigentlich wollte ich die beiden - ja, auch Moose, obwohl mir der Sack eine geprellte Hüfte hatte zukommen lassen - ja nicht verletzten. Sie waren in den Büchern immer meine Vobilder und Lieblingsfiguren gewesen. Klar, wie jede andere Mensch hatte ich mir ausgemalt, wie es wäre, sie mal zu treffen. Aber da war ich von der Annahme ausgegangen, dass ich ein Mensch und keine feuerspeiende T-Rex-Pterodactylus-
Urzeitkreuzung von anno dazumal bin.

Ich meine, dass ist ja schon ein Unterschied. Als Mensch gehst du so durch den Wald, als Drache bist du zu groß um überhaupt einmal darin landen zu können - Und nehmen wir an, es ist nicht der Düsterwald. Denn da kann man nicht einfach so langspazieen, ohne, a) von Spinnen eingesponnen, dann verhungern oder bei lebendigem Leibe gefressen werden, oder
b) Von Düsterwaldelben, nehmen wir Legolas' Patroulien, gefangen genommen zu werden und daraufhin im Kerker verrotten.
Und dann noch c) der Wald selber bringt dich mit allen erdenkbaren Möglichkeiten um.

Ich stöhnte gernervt und sauer auf. Ich hatte Hunger! Aber mein Abendbrot -naja, jetzt eigentlich eher Mitternachtssnack - lag unerreichbar hinter Tranduil und Moose und wurde kalt. Und wenn ich etwas aus Twilight und co. gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass frisches Blut am besten schmecken soll.

Meine Augen wanderten an der Wand names Elb und Hirsch vorbei und suchten eine Möglichkeit die beiden zu umgehen, mein Essen zu schnappen und davonzufliegen, und das alles ohne sie zu verletzten.
...Aber...so wie ich mich, und vorallem, wie ich Thranduils Hass auf Drachen kannte, würde das nie etwas werden.

Trotzdessen wanderten meine Augen auf meine Gegenüber, die seltsamerweise ruhig dastanden und keinen Muskel rührten. Mein glitt erneut von des Königs verspannten Händen, über seine angespannten Musken, bis zu seinem Gesicht.

Und dann trafen uns unsere Augen wieder.

Schnell machte ich noch einen kleinen Schritt nach hinten, aber als dann Moose wieder nach vorne trat, durch seine Nüstern schnaubte und den Kopf senkte, sodass das prächtige Geweih mit den spitzen genau auf mein gesicht gerichtet waren, wusste ich, dasss ich hier nichtmehr lebend rauskommen würde, solange ich nicht kämpfen oder mich zumindenst wehren würde.

In dem Moment traf ich eine Entscheidung. Was auch immer Thranduil wohl hier machen wollte, ich war eher da und würde ich nicht einach so vertreiben lassen!
Mit geschultem Auge bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine winzige Bewegung.

Mein Blick zuckte nach rechts. Thranduils linker Zeigefinger war kaum nach oben geruckt, als er schon wieder genau in der Position lag, in der er gestartet war. Soweit, so gut. Hätte Mr. Elch vor mir nicht mit seinem Huf gescharrt hätte man meinen können, es wäre eine Fingerentkrampfungstaktik.

••••°•○•°••••

Meine hochwohlgeborenen Freunde der Nacht, ich verspreche euch hoch und heilig, nächstes Mal geht's dann endlich von der nervigen Bergseeplattform runter!

See you later, Alligator
-Dragon-Warrior-

𝐀 𝐑𝐨𝐚𝐫 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐈𝐜𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐅𝐢𝐫𝐞 - 𝐓𝐡𝐫𝐚𝐧𝐝𝐮𝐢𝐥/𝐇𝐨𝐛𝐛𝐢𝐭 𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt