Kapitel 2

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Louis POV

Am nächsten Morgen quälte ich mich aus meinem Bett und fasste mir an den Kopf, weil mir schwindlig war, so wie fast jeden Morgen.

Ich zog mir einen schwarzen Kapuzenpulli und eine Jeans an, bevor ich nach meiner Tasche griff und auf Zehenspitzen nach unten lief. Ängstlich hörte ich meine Adoptiveltern in der Küche und trat schnell ein, schließlich musste ich etwas zu mir nehmen.

Erst bemerkten mich meine Eltern nicht und ich schenkte mir eine Tasse Milch ein, doch dann packte mich plötzlich jemand grob am Arm. Vor Schreck lies ich die Tasse fallen und sie zerbrach am Boden zu 1000 Teilen, die Milch spritzte. "Bist du blöď?! Das wischt du jetzt auf, bevor du in die Schule gehst!", brüllte mir mein Adoptivvater ins Ohr und ich zuckte zusammen.

Eine flache Hand traf mich im Gesicht und mein Blick verschwamm für ein paar Sekunden. Ich wurde schmerzhaft am Genick gepackt und in die Scherben geschmissen. Schmerz breitete sich in meinen Knien und Händen aus und die Scherben färbten sich Blutrot. Ich schrie und sprang auf.

Mein Hände waren aufgeschlitzt und schnell lies ich Wasser darüber laufen, ehe ich Verbände aus meinem Zimmer holte und um sie wickelte.

Die Tränen benebelten meine Sicht und ich lief wieder nach unten, um die Scherben aufzusammeln. Als ich schließlich die Milch auch aufgewischt hatte, sah ich auf die Uhr.

Es war viertel vor acht und schnell packte ich meine Tasche und schwang sie mir auf den Rücken. Meine brennenden Hände in den Jackentaschen versteckend lief ich aus der Wohnung. Als ich den gewohnten Schulweg entlanglief hörte ich auf einmal die tiefe Stimme: "Hey Louis!"

Gekonnt ignorierte ich ihn und lief schneller. Ich hörte, wie er mich langsam einholte und wischte mir mit dem Ärmel über die Augen. "W-was ist los?", fragte Harry und legte einen Arm auf meine Schulter. Erschrocken drehte ich mich um und seine grünen Augen durchbohrten mich.

"Was ist mit deinen Händen?!", ich sah auf meine Hände hinab. Die Verbände hatten sich leicht rot gefärbt und schnell steckte ich sie in meine Tasche. "N-nichts." Harry sah mich prüfend an und ich erinnerte mich an John.

"Harry, es ist besser, wenn wir nichts mit einander zu tun haben", brachte ich trocken über die Lippen. "Was?", Harry erstarrte. "Glaub mir, du willst nicht mit mir befreundet sein!", sagte ich verbittert, drehte mich weg und lief weiter.

An der Schule angekommen war es ein paar Minuten vor beginn des Unterrichts und schnell holte ich meine Bücher und schlüpfte ins Klassenzimmer. John grinste mich spöttisch an und ich zog mich auf meinen Platz zurück.

Harry saß schon an seinem Platz und fing an: "Was ist mit d-", doch ich unterbrach ihn. "Es ist besser für dich, wenn du verdammt noch mal nicht mal mit mir redest!", zischte ich und er verstummte.

Ich sah ihm direkt in die Augen und gekränkt starrte er zurück. Seine Augen schimmerten so, voller Lebensfreude und erinnerten mich an einen glitzernden, wunderschönen Smaragd. Unser Erdkundelehrer, Mr Stephard kam herein und er sah weg. Ich passte wieder nicht richtig auf und zeichnete auf meinem Block herum.

Als es zur Pause läutete packte ich meine Sachen zusammen und verlies das Klassenzimmer, um auf die Toilette zu gehen. Ich ging in eine Kabine und stützte mich an den Wänden ab, da die Wände auf mich zuzukommen schienen, also verlies ich die Kabine wieder so schnell wie möglich, da ich am Ende womöglich keine Luft mehr bekommen würde.

Kaum trat ich aus der Kabinentür rannte ich in jemanden hinein. "Na Louis?", ertönte Johns Stimme und ich starrte in entgeistert an. Ich versuchte mich an ihm vorbei zu quetschen und nach draußen zu rennen, aber Lucas, der neben John stand, hielt mich fest.

Help me, please 》Larry《Where stories live. Discover now