Kapitel 9

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Louis POV

Ich konnte die ganze Nacht nicht mehr schlafen und als ich am nächsten Morgen aufstand hatte ich übelste Kopfschmerzen.

Obwohl ich so müde war, dass meine Augen fast zufielen, konnte ich nicht schlafen. Es ging nicht, und das war die reinste Folter.

Mit schlurfenden Schritten ging ich ins Bad und öffnete das kleine Schränkchen neben dem Spiegel. Als ich nach der Schachtel Tabletten griff, die ich suchte, bemerkte ich die Klingen, die sich seit der letzten Wochen auch in dem Schränkchen befanden.

Schnell löste ich den Blick davon und schlug das Türchen zu. Ich löste mir die Tablette in einem Glas Leitungswasser auf und schluckte es.

Dann legte ich mich wieder ins Bett und schloss die Augen. Mir war kalt, obwohl ich einen Pullover und eine Jogginghose trug. Doch als ich die Decke über mich schlug, wurde mir mit einem Mal so heiß, dass mein Körper zu glühen schien, doch als ich wieder abdeckte, war mir wieder kalt.

Verzweifelt schlug ich die Decke beiseite. Wurde ich krank? Ich verspürte auch keinen Hunger, wie sonst immer.

Mein Handy vibrierte und ich griff danach. Mit müden Augen starrte ich auf den Bildschirm.

Harry: Guten Morgen :)

Ehe ich mich versah, lächelte ich. Alleine schon wegen dem Smiley ging es mir besser als vorher. Er hatte mir geschrieben.

Louis: Morgen :)

Ich legte das Handy wieder weg und kuschelte mich ins Kissen, wobei mir immernoch eiskalt war.

Plötzlich wurde die Tür laut aufgemacht, ich zuckte zusammen und setzte mich auf.
Blinzelnd versuchte ich meinen Blick wieder scharf zu bekommen, bis ich meinen Adoptivvater vor mir sah.

"Du bist nurnoch in deinem Bett, merkst du das?! Du faules Stück scheiße siehst heute ja noch schlimmer aus als sonst, wenn das überhaupt geht! Bevor du hier noch fett wirst solltest du mal was hilfreiches tun. Los! Hol Brötchen beim Bäcker!", schnauzte er mich an und meim Blick glitt zu Boden.

"Geld liegt unten auf dem Küchentisch. Aber denk nicht mal dran, dass du dir davon irgendwas kaufen kannst", drohte er mir und verließ mein Zimmer.

Zitternd quälte ich mich wieder ins Bad und macht mich fertig. Am Ende sah ich doch wieder einen Jungen mit roten Augen, dunklen Augenringen und verwuschelten Haaren im Spiegel.

Mehr oder weniger schnell hopste ich ungeschickt die Treppe hinunter in die Küche. Meine beiden Adoptiveltern machten gerade Kafee und anderes für das Frühstück.

"Du lässt dir aber heute zeit! Beeil dich jetzt mal, sonst wird der Kaffee kalt, bevor du überhaupt losgegangen bist!", fuhr meine Adoptivmutter mich an, ich schlüpfte in meine kaputten chucks und zog mir eine Beanie über. "Ich bin ja schon weg", nuschelte ich leise und verließ, nachdem ich mir das Geld vom Küchentisch geholt hatte, das Haus.

So schnell wie es mein Körper erlaubte ging ich die Straßen entlang. Ich starrte die ganze Zeit auf den Boden und teilweise sah ich mich auch um.

Schließlich kam ich an der Schule an, wo ich heute nach rechts statt links ging, sodass ich in die Stadt kam.

Als ich schließlich den Bäckerladen betrat, musterten mich die Leute, die ebenfalls ihre Frühstückbrötchen kauften, komisch und abschätzig. Naja, wie sollten sie sonst auf einen kranken, müden Jungen in einem schwarzen Pulli, Jeans und kaputten Chucks reagieren? Ich war diese Blicke gewohnt.

Als ich fast an der Reihe war und nurnoch vereinzelte Personen in dem Laden waren, kam plötzlich jemand durch die Tür.

Aus dem Augenwinkel sah ich braune Locken und mein Blick glitt sofort zu ihm: Harry. Konnte es sein, dass er mich verfolgte? Ich wandte sofort wieder den Blick ab und tat so, als würde ich schauen, welche Brötchen ich kaufen wollte.

Help me, please 》Larry《Where stories live. Discover now