28 | chapter

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blindfolded  

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»Keine Sorge, Leute. Ich, als gute Gastgeberin, habe natürlich für Spaß und Spiel gesorgt«, verkündete plötzlich Tsuyu und stieß auf gemischte Gefühle bei den Anwesenden.

Spiel und Spaß? Bitte kein Flaschendrehen, flehte sie in Gedanken. Wobei...sie könnte doch bestimmt ganz zufällig auf die Toilette verschwinden, oder?

»Und damit niemand auf die Idee kommt, abzuhauen, muss jeder hier mitspielen. Die gute Gastgeberin verpflichtet euch also. Wenn ihr trotzdem verschwindet, werde ich euch für immer hassen«, fügte sie mit einem breiten Lächeln hinzu, was ihre Worte nur noch unheimlicher machte. Asuna seufzte und sah zu Mia, die ihre nicht vorhandene Begeisterung teilte. »Hier«, meinte Tsuyu, nachdem sie jedem ein Stück Stoff in die Hand gedrückt hatte.

»Wozu brauche ich das?«, hakte Asuna nach. Es sah aus wie eines dieser Halstücher, die ihre Mutter sammelte und unnötig teuer waren.

»Wirst du gleich sehen. Ich sag nur soviel: Mit verbundenen Augen ist es gleich doppelt so aufregend.« Tsuyu lachte über ihre eigenen Worte, während Jana, Suki, Mia und sie selbst sich allesamt fragten, was dieses es bedeutete. Gut, dass Lu nicht hier ist. Sie wäre bereits vor Nervosität gestorben, dachte sich Asuna, während sie ihr Wildberry mit einem Schluck leerte. Sie hatte das Gefühl, gleich zwei Hände brauchen zu müssen.

Neugierig sah sie durch den Raum, während sie sich ihre Lederjacke, die sie vorhin nicht ausgezogen hatte, von den Schultern streifte. Sie legte das Kleidungsstück über die Lehne des Sofas. Ihre Mitschülerinnen tuschelten untereinander und scannten die männlichen Gäste einer nach dem anderen. Diese verhielten sich deutlich unauffälliger. Auch Oikawa, Iwa und die anderen Drittklässler des Teams unterhielten sich, achteten dabei aber nicht auf ihre Umgebung. Sie wollte den Blick bereits abwenden, als der Setter aufsah und sie so beim Starren erwischte. Peinlich, dachte sie sich. Um dies zu überspielen, hob sie ihre Hand mit dem Tuch. Es sollte so viel heißen wie: Machst du mit? Er verstand es sofort und zuckte mit den Schultern. Anscheinend war er sich noch nicht sicher. Ihre stumme Unterhaltung fand dank Tsuyu ihr Ende. »Wir alle kennen ja das Spiel 7 Minuten im Himmel«, begann sie und prompt ging ein Raunen durch den Raum. Manche sahen ähnlich begeistert aus wie Suki und sie, doch der Großteil schien sich tatsächlich darauf zu freuen. Okay. Asuna musste zugeben, dass sie es verstehen konnte. Nicht nur, dass äußerst attraktive Menschen anwesend waren. Einige Minuten in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen konnte ebenfalls seine Reize haben. Die große Frage war jedoch, mit welcher attraktiven Person man diese intensiven Minuten verbringen durfte. Man konnte es einigen förmlich ansehen, dass sie gerade Stoßgebete in den Himmel schickten. Das Geburtstagskind schien die wachsende Aufregung ebenfalls zu bemerken und fuhr deshalb fort: »Ich habe mir gedacht, dass man dieses Spiel doch auch spannender gestalten kann, und deshalb würde ich euch bitten, eure Augen zu verbinden.«

Weil Asuna keine Spaßbremse sein wollte, kam sie der Aufforderung ohne Murren nach. Als sie nichts sah, fühlte sie sich prompt unwohl. Es war immer schrecklich, sich nicht auf seinen Sehsinn verlassen zu können. Die Bewegungen wurden langsamer und alle anderen Sinne plötzlich messerscharf. Ungewohnt, weshalb sie angespannt ihre Bewegungen aufs Minimum beschränkte. Sie lauschte den weiteren Erklärungen. Anscheinend mussten sie eine Nummer ziehen und es würde zwei Durchgänge geben, da es logischerweise nicht genug Räume für alle gab. Damit alles ein Geheimnis blieb, hatten sie sich die Augen verbunden. So weit, so gut. Sie wurde jedoch zunehmend nervöser, als sie Tsuyu ihre gezogene Nummer gab. War es doch eine blöde Idee gewesen? Sie hatte immerhin nicht vor, mit irgendjemanden rumzumachen. Asuna wusste nicht mal, ob sie das überhaupt könnte. Das mit Riku hatte ihr gereicht. Und dann war da natürlich auch noch Oikawa. Rein theoretisch hatte sie ihm gegenüber keine Verpflichtungen, aber es fühlte sich falsch an, selbst wenn sie nur darüber nachdachte. Seufzend entschied sie sich dafür, es fürs Erste einfach hinzunehmen. Wer weiß, mit wem sie in einen Raum gesteckt werden würde?

Hate That I Love You [Oikawa x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt