Türchen 5

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Das Ende der Show wurde eingeleitet. Während Andreas sich bei den Zuschauern bedankte und auch ein großes Lob an die Crew aussprach, verschwand Chris hinter der Bühne.

Noch hatte ich ja keine Ahnung, auf was er abzielte. Während des letzten Konfettiregen wurden die Lichter wieder hell.  „Danke, dass ihr da wart“, brüllte der große Bruder in die Menge. Danach flüchtete sich er hinter die Bühne und die ersten Zuschauer wollten aufstehen. Bis eine Durchsage die Menschen in der Halle aufmerksam werden ließ.

Auch mich. „Achtung! Da es Schwierigkeiten beim Auslass gibt, bleiben Sie bitte alle auf ihren Plätzen sitzen. Damit wir einen sicheren und geregelten Auslass gewährleisten können, wird die Security Block für Block, alle nacheinander, aus der Halle schicken. Wir entschuldigen die Umstände und bitten um Ihr Verständnis. Besten Dank!“, sprach es aus den Boxen und kurz darauf tat die Security ihren Job.

Als ich diese Durchsage hörte, setzte ich mich geduldig zurück auf meinen Platz. Ich wollte ohnehin noch nicht gehen. Zu schön war dieser Tag, dieser Abend gewesen.

Ich war so dankbar. Als endlich mein Block die Halle verlassen durfte, schnappte ich mir meine Flasche, die Rosen und meine Tasche, die randvoll mit Konfetti und einem Emoji-Pärchen gefüllt war, und bewegte mich schwerenherzens Richtung Ausgang.

An dem Magic Shop vorbei, zum letzten Tor an die Schleusen. Als ich plötzlich von hinten an einer meiner Schultern angetippt wurde. Erst traute ich mich nicht mich umzudrehen, da ich diesen seltsam vertrauten Geruch wahrnahm. Tat es aber dann doch. Und als ich sein Gesicht sah, wich ich erst einmal vor Schreck einen Schritt zurück.

Da stand er. Der König der Herzen. Direkt vor mir. Schon wieder. „Schöne Rosen hast du da“, kicherte Chris und verbeugte sich erneut leicht vor mir.

Ich fühlte, wie meine Wagen wieder rot wurden. Huch, war es plötzlich heiß hier. Mein Blick fiel auf die roten Blumen, die ich aus Reflex vorsichtig an meinen Körper drückte. „Oh,… ja…“, stotterte ich vor mich hin, zu überfordert von der gesamten Situation. „Schöne Rosen und eine wunderschöne Frau“, meinte er wieder in einem leicht französischen Akzent.

Ich grinste nur verlegen. Insgeheim hatte ich keinen blassen Schimmer, was ich nun sagen und tun sollte. „Hey, äh…“, begann Chris zu überlegen, bis er dann fortsetzte. „Ich wollte dir nur danken. Dafür, dass du heute dabei warst“.

Bescheiden fing ich an zu lächeln und hielt die Rosen wieder ein Stück von meiner Brust. „Die Show war echt toll“, traute ich mich nun doch zu schwärmen. Ich wollte noch sagen, dass ich mich doch bedanken sollte, aber da war er schon wieder weg.

Einige Minuten fragte ich mich noch, was da eben passiert war, konnte es aber nicht wirklich fassen. Hatte er mich wirklich noch aufgesucht? Es schien so.

Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, ging ich langsam zu meinem Auto, träumte kurz davon in dem Lamborghini zu sitzen, und verstaute die Mitbringsel auf dem Beifahrersitz.

Mit einem letzten Blick auf die Halle, fuhr ich dann gewissenhaft zum Hotel, in dem ich die Nacht verbrachte.

Als ich da war, legte ich die Rosen auf den Beistelltisch und stellte die Flasche Sekt darauf. Ich beschloss, ein Foto davon und einige Bilder der Show vorhin auf Social Media zu posten, bevor ich Schlafen ging.

Dass mich danach eine Überraschung erwartete, wusste ich noch nicht.

The Magic of Christmas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt