The beauty of his eyes

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Nach ein paar Minuten gingen wir ebenfalls rein und dann begann auch schon der Unterricht...

Jisung Pov:

Der Unterricht war langweilig. An meiner alten Schule hatte ich den ganzen Stoff schon gehabt und außerdem war ich gut in der Schule, also starrte ich nur Gedankenverloren aus dem Fenster. Es war bewölkt, aber noch viel kein Tropfen vom Himmel. Das würde sich heut Nachmittag sicher noch ändern. Dachte ich.

Ich hatte übrigens beschlossen, nach der Schule in einem Café ganz in der Nähe nach einem Arbeitsplatz zu fragen. Ich war dort schon ein paar mal und es war wirklich sehr schön und die Kellner waren auch immer nett gewesen. Es war gemütlich eingerichtet, dadurch wirkte es wie ein kleiner, schützenden Rückzugsort von der hektischen und lauten Großstadt.

Ich drehte meinen Kopf vom Fenster weg, da die Lehrerin, bei der wir gerade hatten, Aufgabenblätter verteilte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie jemand mich anstarrte. Es war Minho. Schnell drehte ich meinen Kopf wieder zum Fenster. Verdammt er machte mich echt nervös.

Dieser Blick.

So stechend und intensiv und doch hatte ich das Bedürfnis, mich in seinen Augen zu verlieren. Ich wollte in sie hinein fallen, mich in ihnen verirren und herausfinden, was sich hinter diesem Blick verbarg.

Schon zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ich an der Schulter angetippt. In der Erwartung, dass es Felix war, drehte ich mich lächelnd um, doch mein Lächeln erstarrte, als ich sah, wer es war.

Minho.

,,Uhm, alles ok?" Erkundigte er sich bei mir. Ich brachte nur ein Nicken zustande. ,,Wir sollen zusammen die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt lösen." Erklärte er. Minho setzte sich also neben mich und gemeinsam begannen wir damit, die gestellten Aufgaben zu lösen. Ich versuchte wirklich, mich zu konzentrieren, aber meine Gedanken führten immer wieder zu dem Jungen neben mir, der gerade in eine Aufgabe vertieft zu dein schien. Ich hatte ihn wohl wieder zu lange angestarrt. ,,Mach ein Foto. Hält länger." Er wandte grinsend den Kopf zu mir. Gott, wie Peinlich. ,,Ich..  a- also ich hab nur... nachgedacht." ,,Natürlich hast du das." Lächelnd schüttelte er den Kopf, wobei ihm ein paar seiner Strähnen ins Gesicht fielen.

Also ich sag mal so,  schlecht sieht er jetzt nicht aus. Eher im Gegenteil.

Erschrocken merkte ich, was ich gerade gedacht hatte. Jisung, konzentriere dich auf die Aufgaben. Wir lösten die restlichen Aufgaben und kurz darauf war die Stunde zuende. Minho und ich hatten uns nicht wirklich unterhalten. Schade eigentlich.

Der restliche Schultag verlief ohne große Zwischenfälle und so fand ich mich am frühen Nachmittag auf dem Weg zu dem Café, in dem ich arbeiten wollte wieder. Ich hatte mich kurz vorher mit Felix für Freitag verabredet. Ich war froh, ihn zu haben. Er schien wirklich ein guter Freund zu sein. Jeongin und Seungmin waren ebenfalls gute Freunde für mich geworden. Ich kannte sie zwar erst seit Gestern, aber irgendwie fühlt es sich schon viel länger an. Sie waren leider auch meine einzigen Freunde. Mein Bruder war mein einziger Freund gewesen. Er war immer da für mich.

Einmal vor ein paar Jahren, als ich sehr schlimm gemobbt wurde, war ich auf dem Weg zur Schule zusammengebrochen. Meine Eltern wussten bis heute nichts davon, doch Jihyun hatte ich es erzählt. Er hatte mich sofort verartzten wollen und hat sich alles angehört, was ich ihm erzählte. Er war einfach immer für mich da gewesen. Er hatte mich auch dann verstanden, wenn es kein anderer konnte. Er war mein Safe Place.

Der Fakt, dass er nun nie mehr wiederkommen würde, machte mir Angst. Es machte mich traurig. Auch, wenn ich mir immer wieder einredete, dass ich über seinen Tod hinweg gekommen war, so wusste ich, dass ich tief im inneren noch sehr lange damit zu kämpfen haben würde.

Ich spürte eine Tränen meine Wange herab laufen. Schnell wischte ich sie weg und zwang mich dazu, an etwas schönes zu denken.

Mach ca. 10 Minuten kam ich am Café an. Ich trat herein fühlte mich direkt etwas wohler. Es war wirklich sehr schön hier. Mit vielen Pflanzen und Lichterketten. Ich ging zum Tresen und erklärte der Bedienung mein Anliegen. Ein warmes, echtes Lächeln zierte ihre Lippen. ,,Du kannst sehr gerne hier arbeiten. Du müsstest natürlich erstmal eine Probezeit bestehen, aber ich denke, dass wird kein Problem." Sie gab mir einige Formulare zum ausfüllen und nannte mir den Gehalt, denn ich bekommen würde, sollte ich nach meiner Probezeit immernoch hier arbeiten wollen. Zufrieden laß ich mir alles durch und unterschrieb zuletzt. ,,Mein  Name ist übrigens Kim Youngsun, aber nenn mich doch einfach Solar. Das tun alle." Meinte die nette Bedienung alias Solar.

Ich besprach noch einige Dinge bezüglich der Arbeitszeiten mit ihr, bis sie schließlich meinte: ,,Alles klar, dann kannst du morgen mit deiner ersten Schicht beginnen. Wenn  du nicht dagegen hast, würde ich dich gerne jemanden zuteilen, der dich einarbeitet und dir jetzt schonmal alles zeigt." Ich nickte verstehend. ,,Alles klar, warte kurz, ich hole dir schnell jemanden." Sie verschwand kurz in die Küche und kam kurz darauf lächelnd wieder auf mich zu. ,,Minho wird gleich bei dir sein und dir alles zeigen. Bei Fragen kannst du sich gerne an ihn oder mich wenden, ich muss jetzt allerdings weiter Kunden betreuen. Viel Glück." Mit diesen Worten schlenderte sie zurück hinter den Tresen, vor dem sich bereits eine kleine Schlange gebildet hatte und ließ mich hier stehen.

Hatte sie Minho gesagt? Der Minho? Nein, dass konnte nicht sein. Oder doch?  Immerhin war das nicht unbedingt ein seltener Name in Südkorea. Doch als ich dem Blick des besagten begegnete, der gerade aus der Küche kam, ließ es keinen Zweifel mehr geben.

Lee Minho.

Er schien wohl genauso überrascht, wie ich zu sein, denn er sah mich kurz verwirrt an. Dann begann er zu lächeln und seine Augen funkelten im Licht der Lichterketten, was mal nebenbei angemerkt wirklich wunderschön aussah.

,,Dich hätte ich hier nicht erwartet."

NOEASY (Minsung)Where stories live. Discover now